Benea Reach - Alleviat

beneareach-s.jpgEs ist nun schon über 2 Jahre her, da habe ich bei NECKBREAKER meine Review-Premiere gegeben. Das erste "Opfer": BENEA REACH aus Norwegen mit ihrem Debüt "Monument Bineothan". Aller Anfang ist schwer;  für mich wie für die Norweger, und so konnten die Skandinavier mit ihrer vertrackten Mucke meines Wissens in Rest-Europa noch nicht richtig Fuss fassen - trotz Grammy-Nominierung in ihrem Heimatland für das Erstwerk und guter Kritiken allenthalben.
Hoffentlich gelingt dies mit dem neuen Kracher "Alleviat" besser, denn ich kann es schon vorweg nehmen: BENEA REACH machen musikalisch gesehen einen weiteren Schritt nach vorne!

Denn man hat den ohnehin schon vielschichtigen Stil noch variabler gemacht und vor allem: viele starke Melodien, ob in Gesang oder Riffs, eingebaut. Beginnt die Scheibe mit "Awakening" noch im "standesgemässen" Stil (grob: MESHUGGAH meets Post Core), bereitet schon der Video-Track "New Waters" mit seinem melodischen Refrain Freude und beweist, dass Melodie nicht durch simplen Clean-Gesang eingebaut werden muss, sondern auch mit der extremeren Stimme funktioniert. Dies gelingt auch bei "Rejuvenate" vorzüglich; diese Melodielinien sind Gänsehaut pur!
Bei "Lionize" fällt der an "Buddha for Mary" von 30 SECONDS TO MARS erinnernde Beginn ins Auge, um sich dann in ein massives Groove-Monster zu verwandeln. Aber der Höhepunkt wird mit "Reason" erreicht, bei dem ein schaurig-schönes Doom-Riff den Track eröffnet und dann im Mittelteil mit cleanem und sogar weiblichem Gesang dem Song eine weitere fragile Note zu geben. Auch das Interludium "Illume" weiß mit der zarten weiblichen Stimme zu begeistern.
Aber Freunde der härteren Gangart werden natürlich auch vollends bedient, ausgewhimpt wird woanders: "Sentiment" mit seinen Up-Tempo-Einschüben ballert sehr anständig und besitzt wie  alle Tracks eine unheimlich beklemmende Atmosphäre, die "Alleviat" wieder zum schweren Stein im Magen machen. Dazu noch der Rausschmeisser "Dominion", welcher mit seinen dissonanten Tönen und dem hektischen Aufbau in einer dichten Lärmorgie endet und das perfekte Ende der Scheibe markiert.

"Alleviat" bedeutet, wie in der Einleitung schon gesagt, ein Fortschritt für BENEA REACH. Das Einflechten der Melodien gelingt auf ganzer Strecke und macht die Band ein wenig zugänglicher. Freunde von ALL SHALL PERISH, MESHUGGAH und EXTOL können getrost zugreifen und ein weiteres Juwel entdecken.

(Brix)

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 50:22 min
Label: Tabu Recordings
Veröffentlichungstermin: 18.07.2008

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