Unearth - The March

unearth_-_the_march.jpgAls Mitbegründer des „New Wave of American Heavy Metal“ hat UNEARTH eigentlich den Namen schlechthin. Der heute salopp bezeichnete „Metalcore“ wurde von den Jungs aus Boston bereits annähernd zur Perfektion gebracht. Mit dem vor zwei Jahren erschienenden Album „III: In the Eyes of Fire“ wurde die Messlatte des Genres und auch für UNEARTH selbst schließlich gewaltig nach oben gesetzt. Nach diesem Killeralbum der Extraklasse stehen die sympathischen Herren aus den Staaten nun mit ihrem neuesten Streich „The March“ in den Startlöchern. Wollen wir hoffen dass die enorm hohe Messlatte des Vorgängers noch getoppt werden kann.

Während das Vorgängeralbum von Terry Date produziert wurde, gingen die Bostoner Jungs zu niemand geringerem als Adam Dutkiewicz zurück. Der angesehene Produzent und Gitarrist von KILLSWITCH ENGAGE welcher auch durch Produktionen seiner Band, wie auch von ALL THAT REMAINS und UNDEROATH glänzt hat sich ja bereits um frühere Alben von UNEARTH gekümmert und hat auch bei „The March“ wieder glänzende Arbeit geleistet. Der Mix wurde schließlich von Andy Sneap getätigt, welcher auch durch das mixen von Bands wie TESTAMENT, MACHINE HEAD, usw. kein Unbekannter ist.
Von Seiten der Produktion dieses Albums wurden also keine Kosten und Mühen gescheut, was im Gesamtbild natürlich die zu erwatende fette Produktion des neuen Silberlings ergibt.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Mit „The March“ haben UNEARTH, meiner Meinung nach, die Messlatte des Vorgängeralbums zwar nicht überschritten, sind aber wieder sehr nah an dieser dran. Stilistisch wurde auf dem neuesten Output auch ein etwas anderer Wert gelegt. Man vermisst auf der einen Seite ein wenig den Wumms und die Aggressivität, die durch „III: In the Eyes of Fire“ ausgestrahlt wurde. Auf der anderen Seite wurde dies durch einen deutlich erhöhten melodischen Anteil ersetzt, der allerdings auch nur wenig zu wünschen übrig lässt.

Das Album startet mit „My Will be Done“ direkt in die Materie ein und so wird gleich zu Beginn ein stampfender Beat vorgelegt, während die Gitarre ein ziemlich geniales Killerriff präsentiert. Nach dem Intro geht es schließlich ziemlich flott und thrashig zur Sache, wobei der eben erwähnte Melodieanteil enorm hoch liegt. Ein fabelhafter Song, der die typische Abwechslung in UNEARTH Manier präsentiert, wurde hier als Opener auf die Scheibe gelegt. Nach wie vor wird sehr viel Wert auf die Gitarrenarbeit gelegt. So treffen wieder thrashige Parts auf Breakdowns der Extraklasse. In Sachen Songwriting sind die Bostoner einfach nach wie vor genial. Trotz der enormen Abwechslung passen die einzelnen Parts dermaßen gut zusammen, dass sie direkt ins Ohr eindringen und eigentlich fast nicht besser sein könnten.

Dass die Jungs ein wenig an Brachialität und Wumms abgenommen haben, merkt man wohl spätestens mit „Crow Killer“. Hier steht der klassische Metalanteil den UNEARTH aber schließlich noch immer in ihrer Musik integriert hatten, hörbar im Vordergrund. Ein Song mit ganz üblem Ohrwurmcharakter schallt hier aus den Lautsprechern.

Um es noch einmal auf den Punkt zu bringen:
UNEARTH hauen mit „The March“ wieder ein absolut geniales Album raus. Der Stil der Bostoner ist unverkennbar und man weiß in jedem Song mit welcher Band man es hier zu tun hat. Die Aggressivität, die durch den Vorgänger präsentiert wurde ist zwar nicht mehr so ausgeprägt, dafür überzeugt man aber mehr durch geniale Melodielinien und dem gesamten Songwriting. Meiner Meinung nach könnte Frontmann Trevor Phipps ein bisschen mehr mit seinen Vocals variieren, denn man weiß schließlich, dass er das problemlos kann.

Wer also glaubt die Jungs wären aggressiver geworden und würden mit dem neuen Silberling einen noch härteren Schlag in die Fresse vollführen ist wohl ein wenig fehl am Platz. Wer UNEARTH aber wegen ihrer innovativen melodischen Riffs in Kombination mit einem gewissen Wumms liebt, wird mit „The March“ keineswegs enttäuscht. Für meinen Geschmack brauch der neueste Output ein wenig mehr Zeit zum Zünden als der Vorgänger, aber ab dann ist er eine würdige Nachfolge zu „III: In the Eyes of Fire“ (Sebastian)

Bewertung: 8,0 / 10

Anzahl der Songs: 10 (+ Bonustrack bei der Ltd. Edition)
Spielzeit: 44:20 min
Label: Metalblade Records
Veröffentlichungstermin: 10.10.08

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden