Jack Blades - Jack Blades

Jack Blades ist einer der Großen im Musikbusiness - in den Achtzigern hat der Sänger und Bassist diverse Platinalben mit NIGHT RANGER gesammelt. Nach dem Split ging's nicht minder erfolgreich mit den DAMN YANKEES weiter. Daneben schreibt er Songs für andere Bands und Künstler wie AEROSMITH, STYX, OZZY OSBOURNE und sogar Songs für Filme wie Armaggeddon.
Und als seien dies alles noch nicht genügend Meilensteine in seiner Karriere - veröffentlicht er nun sein erstes Soloalbum - welches ganz bescheiden einfach nur "Jack Blades" betitelt ist. Die Liste an namhaften Kollegen, die hier mitgewerkelt haben, kann sich sehen lassen - Tommy Shaw (STYX), Michael Lardie (GREAT WHITE) sowie JOURNEY-Gott Neal Schon, um nur einige zu nennen - zudem die alten NIGHT RANGER-Kollegen wie Kelly Keagy & Co.

Genug der Vorrede - das Album hat seine großartigen Momente - so z. B. der Opener "Sea Of Emotions" eine angenehm rockende Melodic-Nummer, oder auch "We Are The Ones" das wie ein Cover von FAITH NO MOREs "Epic" kling und angenehm heavy durch die Boxen kommt - und auch das von JOURNEY-Legende Neal Schon mitgeschriebene "To Touch The Sky" ist eine 1a-AOR-Nummer.
Auch "On Top Of The World" kann ganz akzeptabel rocken, Blades' Stimme klingt hier sogar mal ausgesprochen aggressiv.
Jedoch geben sich die positiven Dinge in schöner Regelmäßigkeit mit befremdlichen und bisweilen recht merkwürdigen die Klinke in die Hand - sei es der unpassende schnelle Sprechgesang bei "Shine On", der leider zum Vollbad ausgeartete kleine Griff in die Schmalzkiste bei "Alone Tonight" oder auch das an "Lemon Tree" von FOOLS'S GARDEN erinnernde "Who You Want To Be" mit seinem piepsigen Gesang während der Strophen.
Dieses Näseln/Piepsen führt leider auch bei "Someday" zu Punktabzug, die Nummer könnte nämlich sonst neben "To Touch The Sky" der Abräumer auf dem Album sein, instrumental - oder mit anderem Gesang - hätte der ruhige, aber durchaus rockende Titel durchaus gewonnen.
Ebenfalls ruhig und mit gelungenen Gitarreneinwürfen leitet das ansprechende "Nature's Way" aus der Scheibe.

Das große Problem hier ist vielfach der Gesang - können die Kompositionen fast allesamt durch Vielschichtigkeit, Eingängigkeit und Abwechslungsreichtum überzeugen - macht Blades' selber vieles davon durch die Gesangsdarbietung wieder kaputt. Was sehr schade ist, denn es gibt zweifellos auch wirkliche, in sich stimmige Größen auf diesem Album, die als Einzelnote sicher eine 9,0 kassieren würden - in der Gesamtheit sind dies aber leider zu wenige.

Anspieltipps: "We Are The Ones", "To Touch The Sky", "Yon Top Of The World" (Naglagor)

Bewertung: 6,0 / 10



Anzahl der Songs: 11 Spielzeit: 45:23 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 23.02.2004
Kategorie: CD-Reviews