Seventh Key - The Raging Fire

Grob geschätzt 15 Jahre hat Sänger und Bassist Billy Greer bei den Rock-Urgesteinen von KANSAS mit seiner unverwechselbaren Art für diverse Hits gesorgt - und nachdem das erste Album "Seventh Key" seines gleichnamigen Soloprojekts 2001 ebenfalls ordentlich abgeräumt hat - gibt es mit "The Raging Fire" endlich Nachschub.
Verstärkt von einem herausragenden Mike Slamer (Ex-STREETS) als Gitarrist (und Keyboarder, Producer, Mixer...) sowie Jamie Thompson an den Drums wird eine "gelungene Mischung an straighten Rockern, außergewöhnlichen Balladen und rasanten Gitarrensoli" angekündigt.

Das, was den Hörer dann erreicht, ist in der Tat eine gelungene Mischung - aus AVANTASIA und diversen Bands wie JOURNEY oder BALANCE OF POWER - so ist der Opener "The Sun Will Rise" bereits eine makellose schnelle Melodic-Rock-Nummer, die sofort ins Ohr geht. Das nachfolgende "Always From The Heart" braucht ein wenig Anlauf, bevor auch hier hochklassiges Niveau erreicht wird.
Über fast sieben Minuten erstreckt sich "You Cross The Line", das sich mit sehr ruhigem Vorspiel ebenfalls viel Zeit lässt - fast zwei Minuten - um dann in eine mit diversen Tempowechseln gespickte Halbballade zu münden - ist der Titel in sich vielleicht etwas zu seicht, so können die hammermäßigen Soli von Slamer kräftig punkten.
"An Ocean Away" macht's leider mal umgekehrt - nach einem interessanten Intro fällt die Nummer in belangloses Plätschern zurück.
Der Titeltrack "The Raging Fire" gibt sich durchweg sehr handzahm und ist für ein Rock-Album sehr ungewöhnlich - bis auf ein kurzes, wildes Zwischenspiel im mittleren Drittel ähnelt die Nummer fast den epischen Dingern, die die DIRE STRAITS seinerzeit gebastelt haben.
Dafür kann "Sin City" mit umso mehr Drive aufwarten und entpuppt sich als schnörkellose Rocknummer.
Abwechslung muss sein - was kommt also? Richtig - mit "It Should Have Been You" laufen SEVENTH KEY zu Balladen-Höchstform auf und liefern ein nettes Vorzeigestück an Melodic-Rock ab.
"Run" hingegen ist wieder ausgesprochen rockig, aber mitnichten "straight", der Abwechslungsreichtum klingt bisweilen schon etwas gespreizt.
Auf dem Album eindeutig die härteste Nummer ist "Pyramid Princess" und zum Abschluss gibt's mit einem kaum weniger rockigen "Winds Of War" einen amtlichen Schlusspunkt.

"The Raging Fire" ist eines der abwechslungsreichsten Alben der letzten Zeit - bei jedem Durchhören bemerkt man die ein oder andere neue/andere Finesse. Wenngleich der Härtegrad ein öfters Wünsche offen lässt, können SEVENTH KEY durchaus punkten "An Ocean Away" mal außen vor gelassen... - Melodic-Rock-Fans bekommen hier auf jeden Fall ein Album, zum Endlos-hören!

Anspieltipps: "The Sun Will Rise", "You Cross The Line", "Pyramid Princess" (Naglagor)

Bewertung: 8,0 / 10



Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 53:34 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 09.02.2004
Kategorie: CD-Reviews