Headshot - as above, so below

Headshot - as above, so below

Headshot aus dem niedersächsischen Braunschweig gehen direkt mit dem ersten Song in die Vollen und beweisen, dass sie es drauf haben, traditionellen Thrash Metal mit modernen Elementen zu zelebrieren.
Gesegnet mit einer fetten und transparenten Produktion kloppt man sich hier durch eine äußerst kurzweilige Dreiviertelstunde, die selbst mir als Nicht-Thrasher durchaus zu gefallen weiß.
Man frönt hauptsächlich dem amerikanischen Bay Area-Thrash, scheut sich aber auch nicht, diverse Death Metal-Riffs oder modernere Thrash-Riffs ala The Haunted einzustreuen, so dass es nie langweilig wird.

Müsste man Headshot mit großen Bands vergleichen, würden mir sofort Exodus, Sodom, Testament und The Haunted einfallen. Hier und da sticht sogar das ein oder andere vertrackte Death-Riff heraus, das so auch aus der Feder des Meisters Schuldiner hätte stammen können. Aber dass sich man beim siebten Song „Quest for the sun“ in der ersten Strophe ziemlich dreist bei der Gesangsryhtmik von Iced Earths „The Hunter“ bedient hat, ist sogar mir als engstirnigen Death Metaller aufgefallen ;) Vielleicht sollte man das beim nächsten Mal ein bißchen besser kaschieren woher man seine Inspirationen nimmt...
Sänger Andi deckt übrigens so ziemlich die komplette Gesangspalette des Metals ab, da er sich recht erfolgreich sowohl in traditionellen Metal-Gesängen, typischen Thrash Metal-Shouting und sogar diversen Death Metal-Growls übt, was der Platte noch ein wenig mehr Abwechslungsreichtum verleiht.
Auch die Instrumenten-Fraktion erweist sich als ziemlich fähig, was ja auch kein Wunder ist, wenn man bedenkt, dass das Quintett schon seit 1993 existiert und man mittlerweile schon mit dem vierten Album aufwartet, was für eine echte Underground-Kapelle schon eine stattliche Leistung ist.
Auf jeden Fall zeigt besonders die Saiten-Fraktion was sie drauf hat und wechselt stetig zwischen knackigen Thrash-Metal-Salven und coolen Soli hin und her. Hier merkt man direkt welches Talent in den alteingesessenen Niedersachsen schlummert.
Abschließend lässt sich sagen, dass man es hier mit einer ziemlich talentierten deutschen Thrash Metal-Band zu tun hat, die sowohl jüngeren Metalheads als auch traditionellen Puristen sofort gut reinlaufen sollte. Zwar kann man nicht mit bahnbrechenden Innovationen auftrumpfen, was in diesem Genre aber eh recht schwer sein dürfte, da in Sachen Thrash eigentlich schon so ziemlich alles gesagt sein dürfte. Nichtsdestotrotz können Headshot gerade durch ihren Abwechslungsreichtum punkten, so dass selbst Leute die sonst nicht viel mit traditionellen Thrash anfangen können ruhig mal ein Ohr riskieren sollten. (Leimy)


Punkte: 8/10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 44:40 min
Label: Firefield Records / Twilight
Veröffentlichungstermin: bereits veröffentlicht

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