Dead Episode - Dead Episode

Dead Episode - Dead EpisodeDie Jungs aus dem Ruhrpott mit dem Namen DEAD EPISODE spielen melodischen Death Metal und veröffentlichen dieser Tage ihre selbstproduzierte Debüt-EP.
Leider hat das Quartett jedoch mit dem Opener "Coexistence" einen wirklich unpassenden Einstieg gewählt, denn dieser Song leidet ganz stark unter einer grausigen Gesangs-Performance, die zwischen unerträglichen Keif-Vocals und extrem schiefen Clean-Vocals hin und herschwankt. Die Instrumenten-Fraktion hingegen kann kein Wasser trüben. Hier wird gefiedelt was das Zeug hält und man zeigt ein gutes Gespür für Melodielinien und einer guten Portion Aggression. Hätte man Song Nr. 2 mit dem Titel "Flames run close" als Opener gewählt, wäre mit einem echt mächtigen Melodie-Smasher der Einstieg eingeläutet worden. Die Vocals erinnern hier nämlich stark an Carcass zu Swansong-Zeiten und die Gitarren-Leads klingen wie In Flames und Dark Tranquillity in ihrer besten Phase zur Mitte der 90er Jahre. Dafür, dass es die Band gerade einmal vier Jahre gibt, tönen die Songs ziemlich ausgefeilt und wissen durchaus zu überzeugen. Zwar klingt man zu keiner Zeit innovativ oder wegweisend, kann aber mit einer ordentlichen Produktion und einem guten Gespür für eingängiges Songwrtiting punkten. Stellenweise klingt man wirklich verblüffend stark nach einem Bastard aus neueren Caracass und alten In Flames, was wahrlich kein schlechter Vergleich ist. Der Rausschmeißer überstrapaziert dann jedoch mein Nervenkostüm mit seinen Clean-Vocals und dem dezent eingestreuten Frauengesang aufs Äußerste. Das hätte nun wirklich nicht sein müssen, zumal der Song musikalisch mit seinen Melodien und Akkustik-Parts echt zu überzeugen weiß. Bleiben also unterm Strich drei gute Songs und zwei Rohrkrepierer.
Leider ist der Melodic Death Metal-Markt jedoch derzeit so dermaßen überschwemmt, dass die Jungs es zu keiner Sekunde schaffen mich mitzureißen, weil man sich diese Art von Musik aufgrund von Übersättigung geradezu leidgehört hat. Wer jedoch mal wieder Bock auf eine gut produzierte und musikalisch ausgefeilte Melodic Death Metal-Platte hat, sollte sich die Debüt-EP der Jungs aus Dortmund und Witten definitiv nicht entgehen lassen. Aufgrund mangelnder Innovation, unpassender Clean-Vocals, eines schlecht gewählten Openers und dem verschandelten Rauschmeißer komme ich jedoch leider nicht umhin und kann lediglich sechs Punkte vergeben. Da ist auf jeden Fall noch mehr Potential vorhanden, ganz besonders, weil der Vierer seine Instrumente zu beherrschen weiß. Ich drücke den Jungs aus jeden Fall die Daumen, dass sie mit dem nächsten Output nochmal die Kurve kriegen. (Leimy)

Punkte: 6,0 / 10
Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 22:24 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: bereits veröffentlicht

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