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Okay, die Reiter waren nie eine Band, die auch nur im entferntesten puristisch, straight oder unexperementiv, notfalls auch mit außer-metallischen Sounds, war... allein grübel ich ernsthaft, ob die Thüringer es auf ihrem vierten Studioalbum "Have A Nice Trip" nicht ein wenig übertrieben haben?

Folk, Psychodelic-Rock, NDH, NDW, Flemenco, Hip-Hop, Jazz und arabische Klänge sind nur einige Einflüsse, die mir spontan beim Hörgenuss in den Sinn gekommen sind, und einige Male musste ich echt schlucken, wenn die von mir hochgeschätzten Sickos mehr nach meinen absoluten Un-Faves wie RAMMSTEIN oder SUBWAY TO SALLY klingen... Na gut, unter dem Strich sind die vier natürlich weiterhin 100 % Metal, aber eine gewisse Tendenz zum Mainstream muss ich trotz allem feststellen. So ist Sänger Eumel, der jetzt Fuchs heißt, nur noch sehr selten mit seiner Death Metal-Stimme zu hören ist und singt meistens klar, auch der Prügelanteil scheint mir arg zurückgegangen zu sein. Das heißt jetzt natürlich nicht, dass dieses Album irgendwie schlecht ist, im Gegenteil, Songs wie "Vier Reiter stehen bereit", "Ride On", "Wo die Geister ganz still sterben" oder das hymnische "We Will Never Die" sind ganz klar eine Bereicherung des Songfundus der Reiter, aber es gibt halt auch ein paar Momente, die mir zu abgedreht, experementell oder was weiß ich sind.

Das macht diese Scheibe für mich nicht so homogen wie das überragende Vorgängerteil "All You Need Is Love", aber für Metalheads mit einer hohen Konzentration an der Eigenschaft open-minded ist "Have A Nice Trip" allemal eine Empfehlung wert! (Kai)



Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 55:46 min
Label: Nuclear Blast
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