Los geht's mit dem instrumentalen Intro "The Ring" - dem eindeutig ruhigsten und "klassischsten" Track - direkt der nachfolgende Titeltrack "Rheingold" tritt aber bereits mächtig auf's Gas - eine Nummer die in den Live-Sets nicht fehlen darf. Die zwischenzeitlichen "Chor"-passagen nehmen ein wenig Geschwindigkeit heraus, aber die Mischung ist den Jungs optimal gelungen.
"Valhalla" steht dem in nichts nach, er ist eventuell ein wenig eingängiger, insbesondere durch den Refrain (der aus mehrfachem "Valhalla" besteht).
Auffallend ist, dass man sich häufig eines SINNER-Trademarks bedient - dem kurzen "Aufjaulen" der Gitarre durch ein extremes Bending. Wer die letzten SINNER-Alben kennt, wird wissen, was gemeint ist.
Auch "Giants" nutzt besagtes Trademark - und gestaltet sich als weitere reinrassige eingängige Nummer die weiterhin fest auf dem Gaspedal bleibt und vom Refrain her fast mit "Valhalla" konkurriert.
Zur Mitte der Scheibe gönnen GRAVE DIGGER dem Hörer die erste kleine Verschnaufpause, da "Maidens Of War" ausnehmend ruhig beginnt... aber die Erholung ist nur von kurzer Dauer, da bis auf das Intro und einen getragenen Mittelteil auch hier purer Metal drinsteckt.
"Sword" verbreitet die düsterste Stimmung - gibt sich bisweilen durch die Chöre recht episch und von Boltendahls Gesang am "sperrigsten".
Eine Trompetenfanfare leitet "Dragon" ein - bevor wiederholte "kill, kill!"-Rufe einsetzen und der Track sich zu einem schnörkellosen Rocker entwickelt.
Keine drei Minuten ist die schnellste Nummer auf "Rheingold" lang - "Liar" wirbelt mächtig Staub auf und sticht aus der Menge der guten restlichen Titel noch ein weniger hervor.
Wieder mit einem ruhigeren Intro beginnt "Murderer", bevor er sich zu einer Art "Halb-Ballade" entwickelt - sehr ruhige Parts wechseln mit Midtempo-Passagen ab.
Mit dem siebeneinhalb-minütigen "Twilight Of The Gods" ziehen GRAVE DIGGER zum Abschluss noch einmal alle Register. Eine überaus würdige Umsetzung ist hier gelungen - diverse Tempiwechsel und Orchestereinsätze, ja sogar eine Akustikklampfe zum Ausklang machen aus dieser Nummer etwas besonderes.
Fazit??
Nach dem Vorgänger "The Grave Digger" habe ich gedacht, dass die Jungs einfach nicht mehr besser werden können - aber sie haben es geschafft. Leute - wer sich als Metaller diese Scheibe nicht ins Regal, bzw. den CD-Player holt...
Anspieltipps: "Rheingold", "Liar", "Twilight Of The Gods" (Naglagor)