Brainstorm - Downburst

brainstorm-downburst-300.jpg Nach längerer Pause kehren die schwäbischen Power-Metaler von BRAINSTORM mit einem neuen Machwerk zurück. Die Zeit überbrückten sie mit Re-Releases zum zehnjährigen Jubiläum und ihrer ersten DVD „Honey from the B´s". Auch ein Wechsel am Langholz ist zu verzeichnen, für den ausgestiegenen Andreas Mailänder kam Antonio Leva, der früher bei den FARMER BOYS den Bass schwang. Nun steht mit „Downburst" ein neues Album in den Läden, das wieder einmal die Trademarks der Band betont, aber auch mit Neuerungen aufwartet.

Ganz klassisch beginnt die Scheibe mit der Up-Tempo-Nummer „Falling Spiral down", das von massiven Doppel-Bass-Attacken nach vorne getrieben wird. Die schneidenden Riffs des Gespanns Thorsten Ihlenfeld und Milan Loncaric besorgen den Rest für einen optimalen Start.
Auch im Solobereich weiß das Duo ein- ums andere mal zu überzeugen. Auch in der Folgezeit stehen die Äxte klar im Vordergrund, immer wieder mit fetten Staccatos wie im atmosphärischen „Stained with Sin" oder „Redemption in your Eyes". Beim Opener oder „Frozen" klingen sie gar ein wenig nach JUDAS PRIEST.
Auch das starke Organ von Andy B. Franck weiß natürlich voll zu überzeugen, kommt immer mit mächtig Druck daher. Die Refrains sind zum großen Teil eingängig und hymnisch, fallen wie bei „Protect me from myself" aber auch mal getragen aus. In den Chören wird Franck auch gerne mal von seinen Kollegen unterstützt.

Alles beim Alten im Hause BRAINSTORM könnte man meinen, aber dem ist beileibe nicht ganz so. Und das liegt am Produzenten-Team Miro und Sascha Paeth, welches der Truppe einen moderneren und bombastischeren Anstrich verpasst hat. So steuert Miro zu fast jedem Song dezente Orchestrierungen bei, welche die Dynamik noch mehr heben.
Auch die Refrains profitieren von den Keyboards, wirken breiter angelegt. Das ganze Album besitzt im Soundbereich eine ungeheure Wucht, die einem fast gegen die Wand drückt, echt fett.
Weiterhin harmonieren die epischen Parts gut mit den Gitarren, was bei „How do you feel" oder „All alone" an SAVATAGE denken lässt. Dazu kommen ein paar Steigerungen und Tempowechsel, die dem Dreher einen progressiven Anstrich verpassen. Doch dieser Soundteppich hat auch seine Nachteile, denn so einige kompositorische Feinheiten werden etwas unterdrückt, wie etwa der getragene Refrain bei „Surrounding Walls".
Und das ist ein wenig die Krux bei „Downburst", denn das Songmaterial weist nicht gerade die größte Abwechslung. Lediglich die Halbballade „End in Sorrow" mit seinem schönen Piano-Solo fällt aus dem Rahmen ansonsten regiert das volle Brett. Das macht die Scheibe auf Dauer auch etwas eintönig, was aber die Qualität der Lieder nicht schmälert. Wenn es einfach mal geradeaus gehen soll, ist das Ding hier nicht die schlechteste Wahl. Denn darauf ist das Album auch ausgelegt, kommt ohne viel Schnörkel auf den Punkt, Powermetal in seiner wahrsten Form. (MetalPfälzer)

 

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 43:20 min
Label: Metal Blade Records
Veröffentlichungstermin: 25.01.2008

Kategorie: CD-Reviews