Dead To This World - First Strike For Spiritual Renewance

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Iscariah dürfte nicht wenigen ein Begriff sein. Da die IMMORTAL Reunion ohne ihn stattfindet, hatte der Herr genug Zeit, mit DEAD TO THIS WORLD eine Art Solo-Scheibe einzuhämmern. Und nach seinem ehemaligen Brötchengeber will das so gar nicht klingen. Auch Ex-GORGOROTH Drummer Kvitrafn steuert alleine seine technischen Fähigkeiten bei, ohne dass sich musikalische Einflüsse aus der Vergangenheit breit machen.

Rotzig, extrem trotzig gegenüber modernen Trends, wütend, stolz und hart klingt DEAD TO THIS WORLD. „Ancient speed/Thrash/Black Metal" besagt die Bezeichnung und wenn man auch mit „ancient" nicht ins Schwarze getroffen hat, klingt „First strike for spiritual renewance" trotz guter Produktion roh und an den Wurzeln dieser Musik behaftet, nämlich vehement gegen alles, vor allem die Welt da draußen!
Gleich „I, the faciliator" brennt sich fies in die Gehörgänge und dürfte mit seinem abrupten Start Old Schooler aller Lager begeistern. Doublebass treibt den Opener brutal nach vorne und Iscariahs wütende Stimme passt wir die Faust aufs Auge. Geiler Beginn in alter Speed/Thrash Manier.

„Night of the necromancer" bollert mit mehr Groove, ohne Durchschlagskraft zu verlieren. Recht simple Riffs und Strukturen sorgen hier für einfache und vor allem direkte Unterhaltung! Kein großes Brimborium, einfach ohne zu fragen auf die Kauleiste. Menschen mit hohem musikalischem Anspruch können sich hier gleich umdrehen.
DEAD TO THIS WORLD ist keine 3-Akkorde Punkband, aber übertriebene Musikalität hat hier genau so wenig verloren wie in allen Old School Bereichen. Hier zählt der viel gerühmte und schon fast inflationär gebrauchte „Spirit", der allzu oft missbraucht wird, um technisches Unvermögen und grottige Produktionen zu rechtfertigen. In diesem Fall passt keine Bezeichnung besser als der wirkliche „Spirit", denn DEAD TO THIS WORLD machen grundehrliche Musik (falls es so was wie unehrliche Musik überhaupt gibt). Trendfrei, direkt aus dem schwarzen Herzen voll Hass und Wut, eingebettet in eine rohe, aber gute Produktion.

Der Staccato Brecher „Shadows of the cross" lässt Genicke reihenweise knacken, „Goatpower" schlägt danach in eine ähnliche Kerbe, klingt aber um einiges blackmetallischer (wie könnte es auch anders sein, wenn das Wort „Goat" in einem Songtitel erscheint). Eine kurze Sekunde gen Mitte des Tracks erinnern doppelstimmige Staccato Rhythmen sogar ein wenig an IMMORTAL. „To free death upon them" wartet überraschenderweise mit einem DEW SCENTED Riff auf, da wurde ein klein wenig, wenn wohl auch unbewusst, geklaut (wobei die Deutschen wohl auch nicht wenig bei SLAYER geborgt haben). Generell wird es gen Ende des Albums, vor allem mit „Hammer of the gods" um vieles blackmetallischer und es kommen tatsächlich doch noch Einflüsse von Chef's alten Arbeitgebern zum Tragen, wenn auch nur kurz. Ansonsten besticht der Song mit dem Feeling der ersten Welle des Black Metals und klingt nicht nur einmal nach HELLHAMMER oder CELTIC FROST.

Wirklich ausgefallene Tracks, die aus dem Raster des Speed/Thrash/Black Metals fallen, gibt es auf „First strike for spiritual renewance" nicht, genauso wenig wie qualitative Aussetzer. Wenn auch DEAD TO THIS WORLD wohl nie den Metal Olymp ersteigen werden, bietet Iscariah den „Spirit" - Wahnsinnigen und Old Schoolern (eigentlich die gleichen) exakt das, was sie suchen, nämlich rohe, wütende Musik ohne Schnörkel, die direkt auf die Zähne zielt, ohne langweilig und eintönig zu werden!

Fans der ersten Black Metal Welle, die man noch ohne weiteres mit Thrash Metal vereinen konnte, siehe SODOM, werden sich hier die Hose nass machen. DEAD TO THIS WORLD ist absolutes Pflichtprogramm!! (Bernie)

 

Bewertung: 8 / 10 

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 37:45 min
Label: Dark Essence Records
Veröffentlichungstermin: 04.01.2008

 

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