leverage_blindfire.jpgDer letzte musikalische Export aus Finnland, der mit härteren Klängen die übrige Welt überraschen konnte, war die Kostümcombo von LORDI.
Schon 2006 konnte das Sextett LEVERAGE mit „Tides“ einen Achtungserfolg landen – und schickt sich nun mit dem Label Frontiers im Rücken und dem Nachfolger „Blind Fire“ im Gepäck an, den ganz großen Wurf zu landen.

Die Band nennt Einflüsse von RAINBOW über MAGNUM bis zu MASTERPLAN – das lässt eine interessante Symbiose aus Rock und Melodic Metal erwarten – und wenn man dann noch berücksichtigt, dass Sänger Pekka schon den Titel „Vocalist of the year“ für sich gewinnen konnte – dann macht das richtig neugierig auf „Blind Fire“.

Mit dem Opener „Shadow In The Rain“ feuern LEVERAGE dann auch direkt einen Überhammer ab – ein melodiöses Meisterwerk, das in den sechs Minuten Spielzeit alles aufbietet, was man auffahren kann, ohne dabei überfrachtet zu wirken. Die Nummer hat Power, überzeugt mit Pekkas fast genial zu nennendem kraftvollen Gesang  und flechtet eingängige Melodielinien so locker und leicht ein, dass dem Ohr durchweg geschmeichelt wird.
Zu „King Of The Night“ klingt Pekka wie ein junger Bob Catley (MAGNUM), bevor die Herren mit „Stormchild“ noch einen drauflegen können einen wahren Ohrwurm abliefern. Von den vergleichbaren Bands kommen LEVERAGE in der Tat MAGNUM sehr nahe – und stehen den altgedienten Recken in nichts nach, was geniale Arrangements und erstklassige Melodien angeht. Manches Mal lässt sich auch ein wenig Hansi Kürsch (BLIND GUARDIAN) in Pekkas Stimme erahnen.
Zu „Sentenced“ lassen es Pekka, Tuomas (Gitarre) & Co. eine Nuance ruhiger angehen, zeitweilig wird Pekka nur von leichten Pianoklängen begleitet – nur um dann umso druckvoller loszubrechen und eine massive Soundwand aufzufahren, die Raum und Ohr ausfüllt.
Der längste Track des Albums beginnt überraschend synthetisch, zudem ist „Hellhorn“ der wohl am wenigsten direkt zugängliche Track. Nichtsdestotrotz sorgt Pekka auch hier allein durch seine Sangesgewalt für einen beeindruckenden Song.
Auch „Mister Universe“ beginnt in den ersten Takten sehr künstlich, entpuppt sich aber alsbald als knackiger Rocksong, der von klaren Gesangslinien und ebenso klaren Gitarrenläufen getragen wird.

Mit „Don´t Touch The Sun“ ruhen sich LEVERAGE zunächst ein wenig aus – anfangs mit kräftig angezogener Handbremse kann sich die Nummer aber alsbald zu einer eindringlichen Powerballade entfalten. Pekka beweist ein weiteres Mal, dass er den Titel „Vocalist of the year“ zu Recht verliehen bekommen hat – in Verbindung mit der eingängigen Melodie hat der Track einen der besten Refrains des Jahrzehnts.

Unter den übrigen hochkarätigen Songs geht ein veritabler straighter Rocksong wie „Run Down The Hill“ fast ein wenig unter, da kann das deutlich MAGNUW-esque „Heart Of Darkness“ wieder mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Zum Abschluss ziehen LEVERAGE mit „Learn To Live“ eine weitere Ballade aus dem Hut – nicht annähernd so überragend wie „Don´t Touch The Sun“, aber zwei solche Hammertracks kann man auf einem Album ja auch gar nicht erwarten. Dennoch stört diese zweite Ballade mitnichten, sondern festigt nur weiter die Klasse des Sängers Pekka und die des Hauptsongwriters Tuomas Heikkinen.

Mit „Blind Fire“ werden LEVERAGE Europa im Sturm nehmen. Die Mischung aus KAMELOT, MAGNUM & Co. ist genial umgesetzt und – man kann es kaum oft genug erwähnen – wird dank des Ausnahmeshouters Pekka (der übrigens Heino mit Nachnamen heißt…) zu etwas besonders Edlem.
Damit haben LEVERAGE direkt zu Anfang des Jahres eine Duftmarke für das „Beste Album des Jahres“ gesetzt. (Naglagor)


Anspieltipps: „Shadow In The Rain”, „Don´t Touch The Sun”, „Heart Of Darkness“

 

Bewertung:   9 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 52:59 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 25.01.2008

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