Tearabyte - Doom Generation

tearabyte_doom.jpgLocomotive Records haben sich mit TEARABYTE einen veritablen Vertreter der härteren Gangart an Land gezogen. Dass die Truppe aus L. A. bereits seit 10 Jahren existiert, wird hierzulande vermutlich noch nicht so bekannt sein – ebensowenig die Tatsache, dass das nun vorliegende „Doom Generation“ in den Staaten ebenfalls bereits 1998 das Licht der Welt erblickte und die Band seitdem mit „Embrace Oblivion“ und „Gloom Factory“ bereits zwei neuere Werke veröffentlicht hat.
Ob es nun positiv stimmt, dass ein Meilenstein in der Art von SLAYER oder EXODUS endlich auch bei uns käuflich zu erwerben ist, oder es einen eher skeptisch stimmen sollte, warum es dafür 10 Jahre braucht – hören wir mal in das Scheibchen herein…

Ein Blick auf die Trackliste verrät bereits, dass man es hier wohl nicht mit einem Kindergeburtstag zu tun bekommt – Namen wie „Screaming Pig Fucker From Hell“ sprechen für sich. Diesen Anspruch unterstreichen dann die ersten Klänge des Openers „Dark One“ unmissverständlich – tiefergestimmte Gitarren, rumpelndes Drumming – da geht ordentlich was. TEARABYTE zeigen sich hier als würdige Vertreter des Thrash-Metals und sie zelebrieren das für satte zwei Minuten, bevor Shouter Al Mead die ersten Worte ins Mikro brummeln darf.
Al kann eine ganz eigene „Sangestechnik“ für sich beanspruchen – das ist kein Singen, aber auch kein Shouting – schon gar kein Growlen – anschaulich nennt man das vielleicht „aggressiver Sprechgesang“ – wenngleich das gewisse Etwas irgendwie zu fehlen scheint, passt dieser Stil aber durchweg zum Sound.
Nachdem sich das Trio (neben Bassist/Sänger Al sind noch Gitarrist Kevin Mead und Drummer Jeff Owens dabei) also mit „Dark One“ warm gespielt hat, geht es nahtlos zum Titeltrack „Doom Generation“ über. Und ebenso nahtlos ziehen die Jungs weiter zu „Straight Out Of Hell“.
Einen Hauch Abwechslung verspricht „Ghastly Friend“, was sich zu Beginn etwas weniger rumpelnd anlässt – sobald Al Mead seine Stimme erhebt, ist die Nummer aber wieder auf gleicher Linie wie die Vorgänger.

Richtig Gas geben TEARABYTE erst mit „Feeding Frenzy“ – hier möchte man den Drummer durchaus mal live vor sich sehen – und auch zu „Product Of My Past“ kommt der arme Jeff Owens wohl ordentlich ins Schwitzen.
Das eingangs angesprochene „Screaming Pig Fucker From Hell“ bringt als Highlight ein wenig Schweinegrunzen mit, fügt sich aber ansonsten fugenlos in die übrigen Songs ein.

Das Instrumental „Shut Up Bitch“ tönt am Deutlichsten nach einer raueren MOTÖRHEAD-Ausgabe – überhaupt können TEARABYTE in den ausgiebigen Instrumentalpassagen die meisten Punkte einsacken. Mit gut sechs Minuten Spielzeit blasen die drei Herren bei „Storm Of Hate“ ein mächtiges Unwetter durch die Boxen, um schließlich mit dem (passend betitelten) „Final Straw“ einen marginal straighteren und äußerst würdigen Schlusspunkt zu setzen.

TEARABYTE spielen genau den Sound, den man erwarten würde, wenn MOTÖRHEAD seinerzeit beim Bandanmen BASTARDS geblieben wären – roh, kraftvoll, schnörkellos. Irgendwo als Art Symbiose aus MOTÖRHEAD und den Thrashern von SLAYER oder EXODUS sind TEARABYTE dann schlussendlich auch anzusiedeln. Die gesamte Scheibe hindurch gibt es ordentlich was auf die Ohren und keinen Hänger zu verzeichnen – nur die spärlich gesäte Abwechslung lässt Wünsche offen. Definitiv ist das Scheibchen hierzulande aber eine Bereicherung! (Naglagor)


Anspieltipps: „Dark One“, „Feeding Frenzy”, „Shut Up Bitch“

 

Bewertung:   7,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 44:16 min
Label: Locomotive Records
Veröffentlichungstermin: 18.01.2008

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden