lanalane_rpb.jpgZwei Jahre nach dem durchwachsenen „Lady Macbeth“ ist LANA LANE mit einem neuen Studiowerk zurück auf der Bildfläche. „Red Planet Boulevard“ heißt das Album der Dame mit der ausdrucksstarken Stimme. Viel Bewährtes ist mit dabei – angefangen vom Cover-Artwork des Designers Jacek Yerka bis zu dem Instrumentaltrio in Form der langjährigen Weggefährten Peer Verschuren (Gitarre), Erik Norlander (Bass, Keyboard) und Ernst Van Ee (Drums).
Fast 70 Minuten symphonischen (Hard) Rock hat man auf „Red Planet Boulevard“ gepackt, das in den Niederlanden und San Francisco aufgenommen wurde. Analog zu den Aufnahmeorten verspricht das Infoblatt ein äußerst vielschichtiges und abwechslungsreiches Werk.

 

Der Opener „Into The Fire“ zeigt eine merklich härtere Ausrichtung, als noch beim letzten Album – darüber hinaus fährt die Band ihr komplettes Talentportfolio auf – so vielschichtig und abwechslungsreich ist die Nummer. Einzig Lana selbst lässt es durchweg eher ruhig angehen und setzt auf die teils knackigen Riffs einen äußerst sanften Gesang.
Von ähnlichem Kaliber ist „The Frozen Sea“ – besonders erfreulich ist hier der eingängige Refrain, der sich sofort im Ohr festsetzen kann. Und an Lanas Gesangsleistung gibt es hier ebenfalls keinen Makel zu finden.
Nahtlos macht man mit „Capture The Sun“ weiter – ebenfalls eine äußerst ausgewogene Mischung aus Soundgewitter und Lanas klaren Gesangslinien, die auf den 7,5 Spielminuten nicht langweilig wird.

Nach diesen ersten drei harten Rocktracks lässt Lana es mit „Jessica“ deutlich gemäßigter angehen – ein wenig mehr Drive hätte der Ballade schlussendlich doch gut zu Gesicht gestanden. Der wird mit dem flotten „Stepford, USA“ dann aber wieder hinreichend geboten, wenngleich der Song ein wenig Härte vermissen lässt.

Wenn es episch oder hymnenhaft wird, sind Lana & Co. in Bestform – und so kann „Shine“ wieder auf ganz Linie gewinnen, ruhige und rockige Passagen wechseln sich gekonnt ab und machen aus der Nummer eine der Empfehlungen auf dem Album. Zu „Lazy Summer Day“ gönnt sich die Band dann allerdings zu unpassender Stelle eine Pause und breitet einen der wohl ruhigsten Songs der Musikgeschichte auf knapp 6 Minuten aus.
Ganz anders hingegen „No Tears Left“ – hier zeigt man sich wieder von seiner besten Seite. Vor allem Lana holt hier alles aus sich heraus.
Als wahres Rockepos entpuppt sich das zunächst massiv rumpelnde „Save The World“ – hier verzichtet man auf viele Schnörkel und gibt sich recht schlicht und straight, was der Nummer aber keineswegs einen Abbruch tut. Im Gegenteil. Noch ein Schüppchen Power mehr legt die Band mit „Angels And Magicians“ nach – allerdings ist Lana hier zwischenzeitlich etwas wenig Text eingefallen, so dass einem sehr ausgiebig „na na na“ begegnet.

Zum Endspurt setzt man mit „The Sheltering Sorrow“ an, was als geniale Powerballade beweist, dass Lana Lane auch in den ruhigen Momenten Überzeugendes leisten kann. Den Titeltrack „Red Planet Boulevard“ mit satten 8 Minuten Spielzeit hat man sich dann als letzten Track aufgespart. Hier lässt man nochmals alle Elemente der vorangegangenen elf Songs Revue passieren und erzeugt so einen gelungenen Rückblick.

„Red Planet Boulevard“ stellt zum letzten Album eine deutliche Verbesserung dar – einige Songs lassen zwar weiterhin Drive und Power vermissen, dafür überzeugt der Rest umso mehr – und lässt gleichzeitig wundern, wieso die Kreativität bei den seichten Tracks versagt hat. Die charismatische Stimme von Lana und die hervorragende Instrumentalfraktion sorgen auf „Red Planet Boulevard“ für einen Großteil der immerhin 70 Minuten für sehr gelungene Unterhaltung. (Naglagor)


Anspieltipps: „The Frozen Sea“, „Shine”, „Red Planet Boulevard“

 

Bewertung:   7 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 69:02 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 07.12.2007

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