Seven Tears - In Every Frozen Tear

seventears_ieft.jpgKurz vor Jahresende legen die fünf Jungs von SEVEN TEARS mit „In Every Frozen Tear“ ihr Debutalbum vor. Schon seit ihrem dreizehnten Lebensjahr machen die beiden Hauptakteure Jonathan Carlemar und Frederik Lager gemeinsam Musik. Neben diversen Umbenennungen der Band hat es auch ein wenig gedauert, bis das aktuelle Line-Up zusammengestellt war.  Zwischenzeitlich hat man auch mit weiblichen Vocals experimentiert, aber nun übernimmt Zoran Djorem die Gesangsparts.
„EVERGREY meets JOURNEY“ wurde bereits über den „Progressive Melodic Metal“ von SEVEN TEARS geschrieben. Das lässt doch aufhorchen – erst recht unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Mitglieder alle erst Anfang zwanzig sind…

Mächtig majestätisch rumpeln SEVEN TEARS mit dem Opener „Twist Of Fate“ daher. Wüsste man nicht um das Alter der Bandmitglieder, würde man Shouter Zoran in deutlich reifere Jahrgänge einordnen. Und auch der Instrumentalfraktion merkt man deutlich das langjährige Zusammenspiel an. Der anfangs zitierte Vergleich mit EVERGREY und JOURNEY kommt dem Hörer sofort wieder vor Augen – die druckvollen und metallischen Elemente von EVERGREY, die melodiösen Arrangements von JOURNEY – kombiniert mit Zorans überraschend erstklassiger Stimme verpassen SEVEN TEARS einen chararkteristischen Sound.
Etwas mainstreamiger lassen es die Jungs mit „Faded Memory“ angehen, fahren aber dafür einen absolut ohrwurmtauglichen Refrain auf.
Zu „Hollow Ground“ täuscht man zunächst eine Akustik-Nummer an, dreht aber nach wenigen Takten zu gewohnter Power auf. Allerdings gelingt dem Track die nahtlose Verschmelzung von Vocals und Soundgerüst nicht so perfekt wie bei den beiden ersten Songs.
Zu „Reflections“ breitet Keyboarder Kristofer von Wachenfeldt erstmal ordentliche Synthie-Teppiche aus, bevor SEVEN TEARS auch hier angenehm heavy abrocken. Der etwas seichte Gesang wird von knackigen Licks durchbrochen, so dass auch die Nummer auf der Haben-Seite zu verbuchen ist.

Dafür ist die Ballade „All Alone“ trotz technisch makelloser Gesangsleistung ein wenig zu seicht ausgefallen. Jonathan & Co. legen dafür in dem zu Beginn episch anmutenden Titeltrack „In Every Frozen Tear“ so richtig los und demonstrieren Songwritingqualitäten erster Klasse. Definitiv die durchdachteste und gelungenste Nummer der Scheibe.
In puncto Heaviness legt man dann zu „Sorrows“ noch ein Schüppchen nach, verliert die Höchstwertung aber durch einige zu schnörkelige Keyboardeinlagen.
Dafür kann „Prayer For The Dying“ dann so richtig aufdrehen und überzeugt durch einen gelungenen Wechsel zwischen knackigem Riffing und klaren Gesangspassagen.
Mit „The Story Unfolds“ drehen SEVEN TEARS noch weiter auf – fast genial nennen kann man das Gitarrenintro – und der Song selbst entfaltet sich in seinen sechs Minuten Spielzeit als kleines vielschichtiges Meisterwerk.
Mit „Dream Of Insanity“ bleiben die Jungs hochkarätig und rocken was das Zeug hält – unterstützt von einem erneut absolut eingängigen Haupt-Riff bleibt die Nummer dauerhaft im Ohr.

Das ebenfalls sechsminütige „Fragments“ gibt sich etwas unzugänglich und braucht ein paar Durchläufe, bis man die Komplexität durchbrochen hat, aber dann gibt sich auch hier eine gelungene Nummer zu erkennen. Den Abschluss bildet mit „Truth Of Tomorrow“ schließlich eine hervorragende Ballade, die zur zweiten Hälfte noch kräftig aufdreht – und ganz oben mitspielen kann.

Was für ein Debut! Wenn das alles aus der Hand der fünf Herren stammt (und sie haben das zudem auch noch mit Unterstützung von Peter Lundin selbst produziert…), dann steht uns in Zukunft noch einiges Großes ins Haus. Besser machen es die Großen des Business wahrlich auch nicht. „In Every Frozen Tear“ klingt zwar rein vom Titel nicht nach gelungenem Progressive Metal, aber der Inhalt hat sich gewaschen. Kurz vor Jahresende nochmal so einen Kracher auf den Tisch zu kriegen – das Vergnügen solltet Ihr Euch unbedingt auch geben. (Naglagor)


Anspieltipps: „In Every Frozen Tear“, „Prayer For The Dying“, „Truth Of Tomorrow“

 

Bewertung:   8,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 57:12 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 07.12.2007

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