Jaded Heart - Sinister Mind

jadedheart_sinistermind.jpgAnfang der Neunziger sind JADED HEART als „Baby“ von Songwriter und Sänger Michael Bormann entstanden – und konnten mit ihrem Melodic (Hard) Rock von Album zu Album immer größere Fanscharen begeistern – bis 2004 endlich die erste Headliner-Tour  durchgezogen werden konnte. Kurz danach verließ der kreative Kopf die Band. Ein Wechsel des Sängers hat schon für so manche Band den Genickbruch bedeutet – aber mit dem Zugang des Schweden Johan Fahlberg erleben JADED HEART fast wie AC/DC einen zweiten Frühling und können nach dem begeisternden „Helluva Time“ von 2005 nun das zweite Album „nach Bormann“ vorlegen: „Sinister Mind“ heißt das Scheibchen – und der Totenkopf auf dem Cover schaut auch bereits extrem düster...:-)

2007 lassen es JADED HEART merklich härter angehen als man es bislang von ihnen gewohnt war – der Opener „Hero“ geht mit deutlichen Metalriffs zu Werke – Und auch Shouter Johan weiß dies in seinem teils aggressiven Gesang umzusetzen. Der „Melodic“-Aspekt bleibt allerdings nicht außen vor und so kann „Hero“ insbesondere mit einem sehr eingängigen Refrain punkten. Einen Zahn seichter, dafür aber etwas zügiger lassen es JADED HEART mit „Justice Is Deserved“ rocken, bevor mit dem Titeltrack „Sinister Mind“ die wohl metallischste Nummer der Bandhistorie abgeliefert wird. Soweit lässt zumindest das Eingangsriff schließen. Danach lässt die Nummer zwar durchaus Potential durchblicken und entpuppt sich als äußerst vielschichtig, jedoch nehmen die ruhigen Passagen einen Hauch zu viel Power aus der Nummer, um durchweg zu überzeugen.Zu „Going Under“ gehen JADED HEART mal den anderen Weg und leiten den Song nicht mit knackigem Riffing ein, sondern schieben das erst ein wenig später nach. Gesanglich fällt der Track allerdings auch deutlich ab, kann Johan hier mit dem etwas bemüht wirkenden klaren Gesang nicht punkten. Als wahres Juwel zeigt sich danach „See The Light“ – instrumentell überragend und mit hinreichend Power in der Stimme vorgetragene Lyrics liefert die Band hier den besten Track des Albums. Nur knapp dahinter muss sich das mächtig rumpelnde „Open Your Eyes“ einordnen – und auch „My Eager´s Red“ rockt amtlich, wenngleich man die ganze Zeit über darauf wartet, dass die Nummer „explodiert“.„Always On My Mind“ fällt dann ganz klar in die AOR-Kategorie und hört sich mehr nach BALANCE OF POWER an, als die übrigen knackigen Songs auf „Sinister Mind“. Apropos knackig. „Heavenly Devotion“ beginnt mit einem mächtig sägendem Gitarrenintro und gibt auch danach ordentlich Gas. Leider kann Shouter Johan hier seine Stärken nicht ganz ausspielen. Mit dem gleichen Manko hat „To Please And Give In“ zu kämpfen – zudem ist die Nummer etwas sperrig geraten, so dass sich das Ohr nach der bisherigen straighten Vollbedienung spontan umgewöhnen muss. „Hellucinate“ beginnt zur Abwechslung mal synthielastig und entwickelt sich danach zum veritablen Rocknummer, bevor JADED HEART es dann mit dem über sechsminütigen „Crush That Fear“ zum Ende nochmal richtig episch werden lassen. Die Nummer bietet sowohl ruhige/seichte Passagen als auch nett rockende Elemente, wirkt aber gerade im Gitarrensolo zu frickelig.
JADED HEART haben sich weiterentwickelt. Und diese Entwicklung ist deutlich zum Positiven. „Sinister Mind“ rockt, einen Durchhänger findet man nicht, wenngleich nicht alle Songs vollauf überzeugen können. Die Songs sind zwar gut aufgemacht und verdienen deutlich mehr als die Bezeichnung „Melodic Hard Rock“, aber über die Distanz gesehen ist die Aufmachung der Songs doch etwas zu ähnlich. Die Produktion ist gelungen (kein Wunder, wenn Dennis Ward (PC69) seine Finger im Spiel hat) und so ist JADED HEART alles in allem ein gutes Album gelungen. (Naglagor)

Anspieltipps: „Hero“, „See The Light“, „My Eager´s Red“

 

Bewertung:   7,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 54:57 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 19.10.2007

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