Blitzkrieg - Theatre Of The Damned

blitzkrieg_theatreofthedamned.jpgBLITZKRIEG gehörten mit nur einer Single zu den einflussreichsten Kapellen der NWOBHM, da die selbstbetitelte B-Seite bekanntlich von METALLICA gecovert wurde. Doch mit abebben der dann nicht mehr so neuen Welle Mitte der Achtziger gingen ein paar sehr talentierte Bands über den Jordan, BLITZKRIEG inklusive. Doch zum Glück reformierten sich einige wie die TYGERS OF PAN TANG oder PRAYING MANTIS in den Neunzigern wieder und veröffentlichen seitdem regelmäßig weiter Alben. Meist sind nur ein oder zwei unermüdliche Originalmitglieder die treibende Kraft hinter diesen Reunions. Und auch hier ist Sänger Brian Ross der einzig Verbleibende der Urbesetzung. Heuer hat er mit dem Deal mit dem deutschen Label Armageddon eine guten Vertrag an Land gezogen. „Theatre of the Damned" ist somit die erste Scheibe für seine neue Firma.

Und für die hat sich Herr Ross viel vorgenommen, denn schon gleich zu Beginn steigen die Veteranen mit dem Titelsong (nach einem kitschigen Intro) leicht angethrasht ein. Das geht gut nach vorne und gipfelt im hymnisch-getragenen Chorus. „The Phantom"  führt anschließend das treibende Tempo fort, dabei kommt die Doublebass zum Dauereinsatz. Leider kann der Refrain nicht so ganz mitziehen, sondern kommt recht tranig daher.
Die Gitarrenfraktion dagegen leistet hervorragende Arbeit und knallt uns ein Riff nach dem anderen vor den Latz. Beim folgenden „Devil´s Spawn" bringen sie auch noch einige feine Leadfills mit ein. Gerade im Solobereich beherrschen sie die klassische Disziplin, indem sie die Rhythmusgitarre nicht soweit hinter die Leadgitarre stellen. Mit dieser Dynamik waren auch schon legendäre Achtziger-Scheiben gesegnet.

Doch die ersten vier Songs unterscheiden sich nicht so stark voneinander, zitieren auch mal traditionellen US-Metal. Erst mit „Spirit of the Legend" kommt mehr Abwechslung ins Spiel. Hier lassen Ken Johnson und Guy Laverick so richtig die Flitzefinger kreisen, Melodic-Speed mit deutlichen Anleihen an teutonisches Liedgut ist angesagt.
Und mit dem epischen „The Passing/Into the Light" ist auch das ruhigste Stück noch recht heavy ausgefallen. Das kann jedoch mit einer tollen Atmosphäre aufwarten. Ebenso wie das düstere, von ein paar moderneren Gitarrensounds begleitete „Tortured Souls".

Warum die beiden besten Nummern am Ende kommen, weiß alleine die Band. Denn auf dem Plattenfirmeninfo ist die Songreihenfolge eine andere. Das melodische-eingängige „Together we are strong" geht so flott nach vorne und setzt sich direkt im Gehörgang fest. Bei der Auflistung der Company findet sich dieser Titel immerhin auf Position vier. So wird der Einstieg in das Album doch etwas erschwert. Und das locker treibende „Night Stalker", das sich zum Ende hin heftig steigert, hätte auch als Appetizer weiter nach vorne gehört. Beide Lieder verfügen über die stärksten Refrains des ganzen Longplayers.

Auch die Produktion wirkt doch ein wenig zu altbacken, der Klang müsste heutzutage doch schon voluminöser und druckvoller ausfallen. Die Äxte sägen zwar schön, aber der Rhythm-Section der Gebrüder Brewis fehlt es etwas an Durchschlagskraft. Hier ist man doch noch zu sehr in alten Mustern gefangen, will seinen originären Sound beibehalten. Da hilft auch die Co-Produktion von Saxon-Fronter Biff Byford und die Neueinspielung der beiden Klassiker „Armageddon" und „Blitzkrieg" nichts.
Doch die Zielgruppe wird sich daran nicht stören. Leute für welche die Platte interessant ist, bevorzugen ohne hin rauen, unverfälschten Heavy Metal ohne Schnörkel. Und die können mit dem Teil durchaus glücklich werden, da die Anhängerschaft optimal bedient wird. Als Bonus gibt es noch zwei Songs als Video und Mp4 für den Ipod. (MetalPfälzer)

 

Bewertung:  6,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 55:13 min
Label: Armageddon Music
Veröffentlichungstermin: 10.08.2007

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