itdiestoday_sirens.jpgErst 2001 gegründet liefern IT DIES TODAY nun ihr bereits drittes Full Length Album ab, flott sind sie, die Jungs. Doch was verbirgt sich hinter der Fassade?

Man kennt dieses Gefühl, man sieht jemanden, den man irgendwoher kennt. Man hat ihn schon desöfteren mal gesehen. Oder erinnert man sich an Menschen, die ihm einfach nur wahnsinnig ähnlich sehen? Auf den ersten Blick kein wirklich interessanter Mensch, trendy gekleidet, Kurzhaarfrisur, jemand, der in der Masse niemals auffallen würde, weil er eben einer von Vielen ist.
Doch man unterhält sich mit ihm aus irgendwelchen Gründen und je länger das Gespräch dauert, desto interessanter wird dieser Mensch, desto mehr kann man über seinen uniformierten Look hinweg sehen und irgendwann bleibt nur noch, zuzugeben, dass man vor einem interessanten und guten Menschen steht, nicht überragend und auch sicherlich nicht besonders im Vergleich zu anderen, aber interessant und nicht von schlechten Eltern...

IT DIES TODAY sind ein solcher „Mensch". Musik, die man heute an jeder Ecke auf die genau gleiche Art und Weise hört, voll gepackt mit den üblichen Trademarks, eine Mischung aus ein wenig Hardcore, teils beinhartem Metal und einer ganzen Ladung Melodie, die ein ums andere Mal nach Emo klingt. Viele, viele Bands bekleiden sich mit diesem Hemd und sind auch entsprechend erfolgreich in der heutigen Zeit.
IT DIES TODAY entpuppen nach einer kurzen Zeit des intensiven Beschäftigens mit dem neuen Longplayer „Sirens" Tiefen, die man auf das erste Ohr nicht zu hoffen gewagt hätte. Die wirklich jungen Burschen (der Altersdurchschnitt liegt bei gerade mal 20 Jahren) zaubern in jedem einzelnen Song eine Chorusmelodie aus dem Ärmel, die in keiner Weise Vergleiche scheuen muss mit Genregrößen KILLSWITCH ENGAGE und Konsorten. TRIVIUM (besonders beim Titeltrack) werden auch das ein oder andere Mal in Punkto Gesang Pate gestanden haben.
Man mag zu EMO stehen wie man will, IT DIES TODAY schaffen es, die EMOtionalen Bestandteile ihrer Songs so zu umkleiden, dass es für den Härtner jederzeit erträglich sein sollte. Von Weinerlichkeit und Weltschmerz sind die jungen Amis meilenweit entfernt und schaffen es sogar das ein oder andere Mal, eine richtig feine Keule zu schwingen und mal schön auf die Kacke zu hauen, besonders erfrischend bei „Reignite the fire" oder „On the road (to damnation)", wobei letzteres sogar ganz ohne cleanen Gesang auskommt und ordentlich Power versprüht.

Melodische Highlights des Albums sind eindeutig die zwei ersten Tracks „A constant reminder" und „A port in any storm" und „Sixth of June". IT DIES TODAY verbinden den knackigen Metalcore wunderbar mit ihrem klaren, feinen Gesang und den sehr eingängigen Melodien zu einer Mixtur, die zwar nichts unbedingt Neues offenbart, aber zumindest bereits Bekanntes auf eine exzellente Art und Weise in eigene Gewänder kleidet.
Meist sieht man davon ab, sich mit Menschen zu unterhalten, die in der Masse zu verschwinden scheinen und auf den ersten Blick nichts offenbaren. Manchmal könnte man sich aber durchaus die Mühe machen, ein wenig tiefer zu gehen, denn sonst würden einem Perlen wie „Sirens" entgehen und das wäre schade! (Bernie)


Bewertung: 8,5 / 10 

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 38:49 min
Label: Trustkill Records/SPV
Veröffentlichungsdatum: 20.07.2007

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