Atrophy - Asylum

Denke ich an meine Jugend und die späten Achtziger, frühen Neunziger Jahre, dann gab es damals eine Menge Thrash Metal Bands aus der sogenannten „zweiten Liga“, die mit der aufkommenden Grunge bzw. Death Metal Welle in der Versenkung verschwanden, und entweder nie wieder oder erst Jahrzehnte später wieder auftauchten. Spontan fallen mir da Gruppen wie EXHORDER, XENTRIX oder MORBID SAINT ein, die mittlerweile alle ihr Comeback feierten, aber auch Bands wie LAWNMOWER DEATH oder DEATHROW, von denen wir wohl nie wieder etwas hören oder sehen werden.

Ein Band, die ich persönlich lange schmerzlich vermisste sind die bereits 1986 noch als HERESY gegründeten ATROPHY aus Tucson, Arizona. Diese veröffentlichten mit ihrem 1988er Debüt „Socialized Hate“ und dem Nachfolger „Violent By Nature“ (1990) zwei Alben, welche eigentlich in keiner guten Sammlung fehlen sollten. Doch danach war Sendepause. 1991/1992 löste man sich erstmals auf. 2015 kamen ATROPHY zwar noch einmal zurück, aber 2020 war erneut Feierabend. Doch seit 2021 ist man wieder am Start. Nur neue Musik gab es in den letzten 34 Jahren von ATROPHY, sieht man mal von SCARS OF ATROPPHY und deren 2022er EP „Nations Divide“, bei denen Originalsänger Brian Zimmerman aber nicht beteiligt war, ab, keine.

Doch das sollte sich am 15.03.2024 endlich ändern. Denn an diesem Tag veröffentlichten ATROPHY mit „Asylum“ endlich ihr drittes Album. Man kann sich nun natürlich fragen, ob sich nach über drei Jahrzehnten überhaupt noch jemand an die Amerikaner erinnert und ob man diese Scheibe wirklich braucht.

Doch mit den ersten Tönen des Openers „Punishment For All“ lassen Brian Zimmerman (Gesang), Mark Coglan (Rhythmusgitarre), Nathan Motalvo (Leadgitarre), Josh Gibbs (Bass) und Jonas Schütz (Schlagzeug) sämtliche Zweifler verstummen. Der Klang von „Asylum“ treibt jedem Thrash Metal Fan die Freudentränen in die Augen und Schütz entpuppt sich als einer der besten Schlagzeuger, die ich in diesem Genre in den letzten Jahren gehört habe. Wer meint ATROPHY ließen im Verlauf der neun Songs, welche letztlich auf „Asylum“ gelandet sind, irgendwann nach, der wird hier enttäuscht. Mein persönlicher Favorit ist „High Anxiety“, doch auch Stücke wie „American Dream“, „Close My Eyes“ oder das finale „Five Minutes 'Til Suicide“ haben es in sich.

So geht Thrash Metal und genau deshalb ist „Asylum“ für mich ein heißer Anwärter auf mein persönliches Thrash Metal Album des Jahres! (Matthias)

Bewertung:

Matthias10,0 10 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 44:19 min
Label: Massacre Records
Veröffentlichungstermin: 15.03.2024

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