Knút – Hjartasláttur

knut hjartaslatturKnút Háberg Eysturstein ist als Musiker bei diversen färöischen Bands aktiv, aber er tritt auch als Solomusiker unter seinem Vornamen KNÚT auf. Unter diesem Namen hat er auch bereits drei Alben veröffentlicht und nun ist mit „Hjartasláttur“ (dt.: Herzschlag) Album Nr. vier erschienen. Dabei bleibt er seinem bisherigen Schaffen treu und liefert wieder einmal sanft rockenden Pop, unterlegt mit den typisch färöischen Synths, aber auch einer leichten Melancholie.

Und ich muss gestehen, dass mir persönlich das dann oft zu ruhig und zu sanft ist. Aber zum Glück gilt das nicht für alle Songs, sondern es gibt auch Stücke wie „Villiniborg“, die im Vergleich mit den vorangehenden Songs geradezu flott und fröhlich sind. Aber auch der Titelsong „Hjartasláttur“ ist nicht von schlechten Eltern. Er geht schon fast in eine progressive Richtung, ist auch leicht melancholisch angehaucht. Und dazu gibt es verträumte Instrumentalpassagen, die auch den Hörer träumen lassen.

In eine ganz andere Richtung geht es bei „Ogn“. Hier steht der Gesang im Vordergrund und im Hintergrund passiert so einiges. Es gibt Synths, Soundsamples, man hört Meeresrauschen, Wind und manchmal weiß man gar nicht so genau, was man da jetzt eigentlich hört. Über diesem recht chaotischen Soundteppich liegen dann sehr ruhig Klavier, Streicher und die sanfte Stimme von Knút. Ein schöner Song mit tollen Melodien.

Einer meiner Lieblingssongs auf dem Album ist „Sálmur“. Seinem Namen entsprechend beginnt das Stück sehr ruhig, sanft und getragen und erinnert tatsächlich an einen Psalm. Dazu tragen auch die wunderbaren Chöre bei, die sich langsam entwickeln. Dann wird das Stück jedoch plötzlich sehr heftig und intensiv, das härteste, was es bisher auf diesem Album zu hören gab, es steigert sich immer weiter, bis es beinahe schon kakophonisch wird. Und ganz plötzlich bricht diese Kakophonie in sich zusammen und es wird wieder ganz ruhig.

Mit Náðisólin fällt man dann wieder in das Muster zu Beginn des Albums, es gibt schöne, sanfte Melodien, die zum Träumen einladen. Den Abschluss der Scheibe bildet das reduzierte „Vøgguvísa“ (dt.: Wiegenweise). Sehr ruhig und sanft ist es sowohl Willkommens- als auch Schlaflied für ein neues junges Leben.

Und so bleibt KNÚT seiner Linie auch mit diesem Album treu. Es gibt keine echten Überraschungen, aber das erwartet wohl auch niemand. KNÚT liefert wie bestellt. Wer auf sanften, leicht progressiven Pop steht, der sollte hier aber auf jeden Fall mal reinhören. (Anne)

Bewertung:

Anne7,0 7 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 41:52 min
Label: Tutl Records
Veröffentlichungstermin: 24.11.2023

Kategorie: CD-Reviews