Das 2018 veröffentlichte “Queen Of Time” war bis zur Veröffentlichung des Nachfolgers „Halo“ in 2022 das erfolgreichste AMORPHIS Album überhaupt. Hielt es sich doch ganze 28 Wochen auf der Toppposition der Albumcharts in der finnischen Heimat der Band. Und natürlich hatten die Skandinavier auch vor mit der Scheibe auf eine entsprechend lange Tour zu gehen. Dann kam die Pandemie und machte AMORPHIS genauso einen dicken Strich durch die Rechnung wie allen anderen, die ihren Lebensunterhalt auf einer Bühne vor Publikum verdienen. Was nützt dir ein erfolgreiches Werk, wenn du es nicht live präsentieren darfst?
Nun trug Corona ja auch durchaus seltsame Blüten und nicht alles, was in diesen 3 Jahren passierte, muss man wirklich verstehen. Bei vielem sollte man sich auch heute noch einmal ernsthaft nach dem Sinn fragen. Was ich zum Beispiel nie verstanden habe, ist der Sinn dieser verdammten Livestreams.
Da stellt sich also eine Band in ihren Proberaum oder in eine leere Konzertlocation, spielt ihr Set runter und überträgt das im Internet. Was bitte ist daran live? Man möge mich nicht falsch verstehen, doch für mich ist ein wesentlicher Bestandteil des Liveerlebnisses die Interaktion der Musiker auf der Bühne mit den Fans vor der Bühne. Das ist bei einem Stream jedoch logischerweise unmöglich. Und doch haben es auch AMORPHIS getan. 2021 mietete man das Tavastia in Helsinki und spielte das komplette „Queen Of Time“. Bei „Amongst Stars“ erhielt man Unterstützung von Anneke van Giesbergen, die per Video zugeschaltet wurde.
Das Ganze wurde aufgezeichnet und bereits am 13.10. unter dem Titel „Queen Of Time (Live At Tavastia 2021)“ veröffentlicht. Über die Qualität des Bildmaterials kann ich nichts sagen, da mir nur die CD zur Bewertung vorlag. Traurig bin ich deswegen jedoch nicht, finde ich es doch recht deprimierend eine Band in einer komplett leeren Halle spielen zu sehen. Musikalisch ist die Sache natürlich über jeden Zweifel erhaben. Dennoch macht diese Veröffentlichung für mich absolut keinen Sinn. Ich besitze „Queen Of Time“ bereits und das letzte, was ich brauche ist eine, sorry für das Wort, „Mogelpackung“ auf der live steht, die aber noch weniger live ist als „Live Undead“ von SLAYER. Wer unbedingt alles von Tomi Joutsen und seinen Kollegen haben muss, der soll sich bloß keinen Zwang antuen, jeder andere kann die Scheibe getrost überspringen. (Matthias)
Bewertung:
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Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 58:58 min
Label: Atomic Fire Records
Veröffentlichungstermin: 13.10.2023
