Mono Inc. - Ravenblack

monoinc ravenblackZu MONO INC. und ihrem bereits am 27.01. erschienenen, auch schon zwölften Album, „Ravenblack“ kam ich wie die sprichwörtliche Jungfrau zum Kind. Denn so wirklich wollte niemand in der Redaktion die neue Scheibe der Hamburger haben. Da mein Musikgeschmack recht breit gefächert ist, dachte ich mir, dass ich dem Ganzen ja mal eine Chance geben könnte, es wäre ja möglich, dass es mir gefällt. Obwohl ich sagen muss, dass ich mit Gothic Rock, mit Ausnahme von THE 69 EYES, eher wenig anfangen kann.

Klar hatte ich den Namen MONO INC. immer mal wieder irgendwo gelesen, doch so richtig interessiert hatte die Band mich bisher nie. Obwohl diese bereits seit 2000 existiert. „Ravenblack“ ist nun also das Werk, welches bei den Norddeutschen das Dutzend vollmacht und gleichzeitig mein Debüt, was die Musik von Martin Engler (Gesang), Carl Fornia (Gitarre, Gesang), Val Perun (Bass, Gesang) und Katha Mia (Schlagzeug, Gesang) angeht. Was genau mich musikalisch erwartet wusste ich bis zum ersten Hören überhaupt nicht. Ich konnte also völlig unvoreingenommen an „Ravenblack“ herangehen.

Wie das wohl klingen würde?

Das eröffnende „At The End Of The Rainbow” geht mit sanften Keyboardklängen los und hat einen leichten Hauch von DEPECHE MODE. Wirklich rockig ist das jetzt nicht, aber auch nicht wirklich schlecht. Das folgende „Empire“ gefällt mir da schon besser. Die Nummer hätte man locker als deutschen Beitrag zum ESC schicken können. So einen großen Unterschied zu „Blood & Glitter“ von LORD OF THE LOST höre ich hier nämlich nicht. Richtig gut gefällt mir „Princess Of The Night“. Die von Engler gesungenen Zeilen „When everything seems to be rotten in this world, And everything seems to be lost, While everybody turns around and disappears, I know you'll be with me right here” sind meiner Meinung nichts anderes als eine vertonte Liebeserklärung.

Allerdings tangieren MONO INC. bei den elf auf dem Album enthaltenen Stücken immer wieder die Grenze zum Kitsch. Manchmal wie bei „Angels Never Die“ kriegen sie gerade noch die Kurve. Mit dem ungewöhnlichen Titelsong, der für mich auch der stärkste Song des Albums ist, wagen sie sich gar aus der Komfortzone. Nur um mit dem folgenden „Lieb Mich“ eine Nummer abzuliefern, die glatt als Schlager durchgeht und problemlos ins Repertoire von Roland Kaiser passen würde. Der deutsche Text ist sicher gut gemeint und es ist durchaus möglich, dass Fans der Hamburger den Song lieben, ich finde ihn jedoch offen gesagt zum Fremdschämen. Dass sie es besser können beweisen MONO INC. mit dem finalen „Auf Wiedersehen Woanders“. Dieses erinnert zwar gewaltig an UNHEILIG und ihren 2010er Hit „Geboren Um Zu Leben“, aber bei Zeilen wie „Die Leere kam so viel zu früh, Und die Wunder viel zu spät, Du hast dein schönstes Lächeln eingefroren, Für deinen allerletzten Weg“ kann man schon Gänsehaut bekommen.

Letztendlich muss ich sagen, dass mir „Ravenblack“ alles in allem recht gut gefällt. Einen neuen Fan haben MONO INC. mit mir zwar nicht gewonnen, aber ein gutes Album für ihre eigentliche Zielgruppe abgeliefert. (Matthias)

Bewertung:

Matthias8,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 50:12 min
Label: No Cut/SPV
Veröffentlichungstermin: 27.01.2023

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