Black Stone Cherry - The Human Condition

Crop Black Stone Cherry minDie Band aus Kentucky, die sich nach einer Zigarettenmarken benannte, steuert nun auf ihr 20. Jubiläum zu und besteht noch immer aus der unveränderten Zusammensetzung seit 2001. Das muss man doch mit einem siebten Studioalbum „The Human Condition“ feiern, welches sie zum dritten Mal selbstproduziert haben. Vor allem in der Musikszene stechen sie besonders hervor, da sie sich einen ganz eignen Stil erarbeitet, der niemals konstant bleibt. Jeder der Bandmitglieder hat einen breitgefächerten Musikgeschmack, der sich in ihrer Musik wiederspiegelt. Auch auf diesem Album dürfen wir uns darüber freuen, dass die Jungs ihre neuen Erfahrungen einbringen.

Wonach die Platte klingt? Typisch BLACK STONE CHERRY, es ist ein bisschen von allem. Southern Rock, ein bisschen Pop, eine Prise Metal. Langweilig wird es definitiv nicht durch die Vielfalt. Jedoch unterscheidet sich das Album im Gegensatz zu den letzten im Sound. Der Sound, die Dynamik und Power wurde vor allem bei den Drums bearbeitet. Hierfür wurden sehr aufwendige Techniken und verfahren angewendet, über die ihr in dem kommenden Interview nachlesen könnt, welches ich mit Jon Lawhon führen durfte. Allerdings haben die Mitglieder auch alle an ihrem Gitarrensound gearbeitet, den sie stärker herüberbringen wollten. Gleich beim ersten Mal hören ist mir diese Veränderung positiv aufgefallen. BLACK STONE CHERRY haben das volle Potenzial aus ihrem Sound, dem Können und vor allem der Melodie geholt. Denn insgesamt klingt alles sehr melodisch, homogen und stimmig.

Kurz bevor die Welt in eine neue, völlig unbekannte Situation geworfen wurde, haben sich die Bandmitglieder in die Wälder von Kentucky zurückgezogen, um ihre neugewonnene Inspiration aufzunehmen. Doch sie nahmen nicht nur neue Lieder auf. „Ride“ ist an die 20 Jahre alt und entstand, als die Jungs sich damals kennengelernt hatten. „Ringin‘ In My Head“ ist dagegen „erst“ vier Jahre alt. Umso erschreckender erscheint es den Bandmitgliedern, dass einige ihrer Lieder, die sie bereits vor einigen Jahren schrieben, so aktuell wie nie zuvor sind. Bereits beim Opener „Ringin‘ In My Head” singt Chris “People, people your attention please, I need to tell you about a new disease.” als auch “Some Stories” treffen den Kern unserer aktuellen Gefühle, Gedanken und Sorgen.

„When Angels Learn To Fly“ sind die ergreifendsten Minuten, die dieses Album besitzt. Geschrieben wurde der Songs von Chris, als er letztes Jahr seine Schwiegermutter verlor, die für ihn mehr seine eigene Mutter war. Umso tiefer traf ihn er Schmerz, als er von der Nachricht damals erfuhr. Diesen Schmerz, den er in sich und mit sich trägt, kommt hier zu 100% raus: „I’ve been hopeless and broken since you‘ve gone away.“. Chris vermittelt den Abschied so authentisch, dass ich glaube, er hat es singen müssen, um seiner Psyche und seinem Geist zu helfen. In der Dokumentation über das Album redete er davon, dass er mit Depressionen zu kämpfen hat. Möglicherweise ließ ich mich beeinflussen, jedoch beschleicht mich das Gefühl, dass er auf diesem Album mit seiner kraft und power zu kämpfen hat. Seine Stimme kann eigentlich energetischer sein. Aber die Jungs werden halt auch älter.

„Some Stories“ möchte ich an dieser Stelle vorstellen, da das Thema allgegenwärtig und präsent ist. Es gibt bereits Songs von ihnen, die man auf bestimmte politische Situationen beziehen kann, jedoch wollten BLACK STONE CHERRY nie politische Texte schreiben. Auch dieses Mal nicht und doch kann man es nicht vermeiden. „If you believe everything they say, well you might be a fool” thrift den Kern unserer Zeit. So viele Menschen glauben schnell Geschichten, ohne eine verlässliche Quelle haben zu wollen. Dadurch entstehen heute zu viele Missverständnisse. Umso mehr muss man auf sich achten und die Quellen verfolgen, damit man andere mit wahren Fakten und Belegen „aufklären“ kann. Textlich als auch musikalisch haben sie mir hiermit eine Freude gemacht.

Mehr als unüblich ist es für die Band Cover umzusetzen. Somit sticht das ELECTRIC LIGHT ORCHESTRA Cover absolut heraus. “Don’t Bring Me Down” erhält eine neuen E-Gitarren Anstrich und eine energetischen Drummer. Das lockert die allgemeine Stimmung auf und bringt nochmal richtig Schwung in das Album.

Das Endresultat kann sich sehen lassen. Musikalisch haben die Jungs eine aufwendige Arbeit geleistet, um den Sound und die Qualität in den Vordergrund zu rücken und eine Schippe drauf zu legen. Dies fällt auch bereits in den ersten Liedern auf. Die Riffs der Gitarren und die Drums sind durchgehend episch und bringen eine neuen, frischen Sound ins Spiel. Hier und da fehlt zwar die gesangliche Energie, aber darüber kann man hinweg sehen. Doch im Endeffekt lassen sich hier neue Lieder finden, die man auf die Setlist packen kann und mit dem Publikum feiert!(Sarah-Jane)

 

 

 

 

 

Bewertung:

sarahjane8,5 8,5 / 10


Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 47:13
Label: Mascot Label Group
Veröffentlichungstermin: 30.10.2020

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