Jini Meyer - Frei Sein

jinymeyer freiseinEs mag sein, dass die NRW-Band LUXUSLÄRM in den zehn Jahren ihres Bestehens bis zur Auflösung 2016 nicht ganz so sehr im Fokus der Öffentlichkeit gestanden hat wie andere deutsche Pop/Rock Bands, dafür war die Band um die Sängerin Janine Meyer aber wenigstens eine der cooleren Bands in diesem Genre und Alben wie „Carousel“ (2011) und „Alles Was Du Willst“ (2014) kann man mit breit gefächertem Musikgeschmack ohne Reue und ohne sich schämen zu müssen hören.

Die Band aus Iserlohn schaffte bei ihren Veröffentlichungen immer einen guten Mittelweg zwischen Rock und Pop, zwischen Mainstream und Indie und man setzte sich auch textlich nur in erträglichem Maße in die Nesseln. Trotzdem bin ich einige Jahre nach der Auflösung der Band nun durchaus überrascht, dass genau das gleiche auch für das Solodebütalbum „Frei Sein“ der Sängerin gilt.

Ich hatte da eigentlich eher erwartet, dass man JINI MEYER mehr in die Schlagerecke drücken wird, weil man damit gerade gut was verdienen kann, aber genau das Gegenteil ist der Fall, die Hälfte dieses Albums rockt sehr ordentlich nach vorne, so wie man das von LUXUSLÄRM her kannte und wenn man sich die aktuelle Besetzung der Band von JINI MEYER anschaut, dann sind da mit Freddy Hau und Henrik Oberbossel auch zwei Gitarristen mit dabei, die auch früher schon bei und mit LUXUSLÄRM Musik gemacht haben und wenn dann noch ein erfahrener Musiker wie Stephan Hinz, den viele vermutlich vor allem von der Crossover-Band H-BLOCKX kennen werden, am Bass involviert ist, klingt das alles nach einer runden Sache. Auf einen Keyboarder verzichtet man, was dem rockigen Charme der elf auf dem Album enthaltenen Songs nur gut tut.

Natürlich finden sich mit „Sommer 2010“, „Ein Letztes Glas“ und „Ich Lass Dich Los“ auch einige Balladen auf diesem Album, aber auch diese sind handwerklich gut gemacht und Peinlichkeiten werden vermieden. Für den Rest des Materials gilt das auch weitestgehend, auch wenn ich diesen kurzen Hip-Hop Part in „Schmetterlingseffekt“ jetzt nicht gebraucht hätte und textlich geht von den elf Songs nur „Herz Bleibt Trumpf“ in die Hose und das ist dann wirklich eine gute Quote. Da kann ich nur sagen, wem die neue SILBERMOND zu seicht und zu nachdenklich geraten ist, der sollte sich man Songs wie „Lass Das Licht An“ oder „Frei Sein“ reinziehen, diese müssten dann ein Lächeln auf die Lippen zaubern.

Bei Pop-Alben ist es häufig so, dass man sie anfangs gut findet und sie werden dann mit der Zeit vom Gefühl her schlechter, bei „Frei Sein“ ist es genau umgekehrt, beim ersten Hören hielt sich meine Begeisterung noch in Grenzen, inzwischen bin ich Fan von diesem Album. (Maik)

Bewertung: 

Maik 20167,5 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 42:35 min
Label: Sireena Records/Broken Silence
Veröffentlichungstermin: 16.08.2019

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