Before The Dawn - Deadlight

Laut meinen recht guten Geographiekenntnissen liegt Göteborg nicht in Finnland. BEFORE THE DAWN sind aus Finnland, aber so klingen sie eben nur bedingt. Der Sound aus der Westküstenstadt des Nachbarlandes prägt schon längst weit über ihre Grenzen hinaus. Doch gänzlich als ein Plagiat kann man das Werk hier nicht bezeichnen. Denn die ersten musikalischen Gehversuche unternahm Mastermind Tuomas Saukonnen schon vor dem Durchbruch der angesagten Vertreter. „Deadlight“ ist bereits das vierte Album das aus seiner Feder stammt. Wurde das erste noch als komplette Band aufgenommen, so gelang es ihm in der Folgezeit immer weniger seine Visionen mit anderen auszuarbeiten.
So mutierte das Unternehmen zu einem reinen Soloprojekt. Und der Herr war sehr kreativ, brachte fast jährlich eine Langrille heraus. Doch dieses mal hat er wieder eine komplette Mannschaft an Bord, damit auch wieder mehr Live-Promotion betrieben werden kann.

Mit der umgebauten Besetzung veränderte sich auch etwas der Sound von BEFORE THE DAWN. Basser Lars Eikind steuert seit dem letzten Dreher „ The Ghost“ die cleanen Vocals bei, die bei Songs wie „Guardians“ und „Mourning Sun“ zu hören sind. Auch thrashigere Elemente sind immer öfter zu hören, beste Beispiele hierfür sind „Fear me“ und "Eternal“.
Und natürlich gibt es genug Anleihen an ihre Herkunft. Die Lieder haben alle diese schwebende Melancholie in sich, wie man sie von ihren Landsleuten, etwa AMORPHIS oder INSOMNIUM kennt. „Faithless“ geht mit seiner rockigen Attitüde in die Richtung SENTENCED.

Natürlich bewegt sich das meiste Riffmaterial im Bereich der Göteborg-Bands, diese ganz typischen Läufe tauchen immer wieder auf. Und die Refrains sind meistens sehr hymnisch, also ganz typisch für die offensichtlichen Einflüsse.
Gegen Ende des Albums experimentieren die Finnen dann auch ein wenig, „Star of Fire“ hat einen sehr starken Gothic-Touch und überrascht mit weiblichem Gesang. Die unbekannte Dame ertönt weiterhin noch beim namenlosen Schluss-Track. Und „Reign of Fire“ scheint doch sehr mit modernen Elementen zu flirten.
Ein paar ruhige Passagen hat man ebenfalls eingebaut, genauso kommen Keyboards zum Einsatz wie beim bereits erwähnten “Faithless“

Das hört sich jetzt alles gut an, ist auch abwechslungsreich, was in dem Genre oft nicht selbstverständlich ist. Aber trotz allem, auch der guten, druckvollen Produktion wollen die Songs nicht so richtig zünden. Da fehlt es einfach an wirklich überraschenden Einfällen an einer eigenen Identität. Lediglich die Single „Deadsong“, die in Finnland bis auf Platz zwei in den Charts stieg, kann sich so richtig im Ohr festsetzen.
Natürlich kann jeder, der mit den angesprochenen Stilen etwas anfangen kann hier gerne einmal reinhören. Nur glaube ich nicht, dass die Scheibe aus dem ganzen Heer von Veröffentlichungen im Dark-Metal-Bereich herausstechen kann. Da muss noch ein bisschen mehr Mut zum Risiko her. (MetalPfälzer)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 39:40 min
Label: Cyclone Empire
Veröffentlichungsdatum: 29.06.2007
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