Dream Theater - Systematic Chaos

Dream Theater - Systematic Chaos Zwei Jahre nach dem etwas mit Kritik behafteten "Octavarium" legen die Prog Metal Helden von DREAM THEATER ihr neues Werk "Systematic Chaos" vor, auf dem sie mit 8 (natürlich) überlangen Songs nochmal zeigen, dass Ihnen die Ideen auch anno 2007 noch lange nicht ausgehen. So endet das Ganze in einem Album, das von der Spanne irgendwo zwischen dem großartigen "Scenes From A Memory" und dem harten "Train Of Thought" liegt. Denn "Scenes..."-like geht es auch gleich mit dem überwiegend instrumentalen Opener "In The Presence Of Enemies Pt. 1" los, das gleich ein wenig die Marschrichtung mit sehr warmen Sounds und Synthies vorgibt. Überhaupt fegt mich besonders Tastenhengst Rudess mal wieder mit der exzellenten Auswahl seiner Keyboardsounds um.
Melancholisch und sehr melodisch geht es dann auch mit der Ballade "Forsaken" weiter, die zwar nicht der totale Superhit ist, aber mit ihrem eingängigen, symphonischen Refrain voll im Ohr hängen bleibt. Hab ich gerade Superhit gesagt? Jau...denn spätestens bei dem deutlich härteren "Constant Motion" ist es dann soweit: LaBrie lässt den Hetfield raushängen, die Band groovt sich höllisch einen ab, um in dem spacigen Refrain dann wieder für einen Ohrwurm zu sorgen. Großes Kino, von dem abgefahrenen Soloteil in der Mitte und den teilweise schlichten, aber wirkungsvollen Keyboards ganz zu schweigen.
Noch nen Tick moderner wird es dann bei "The Dark Eternal Night". Ziemlich tiefe Gitarren und dazu ein Wechsel aus normalem und verzerrtem Sprechgesang und ein wieder mal ohrwurmartiger Refrain machen diesen Song zum nächsten Höhepunkt mit einem tierisch abgefahrenen Soloteil, der mehrere Durchgänge benötigt, um die Vielfalt an Sounds und Ideen zu verarbeiten. Leider wirkt der Refrain danach ein wenig drangeklatscht, aber Schwamm drüber...irgendwie muss man ja zum Schluss kommen, oder?
Das stark psychodelische "Repentance" knüpft dann vom Anfangsthema an "This Dying Soul" von "Train Of Thought" an, bevor es im eigenen Stil balladesk weitergeht.
Die mit größte Überraschung ist das stark poppige "Prophets Of War": Spacige Keyboards und ein treibender Off-Beat verleihen dem Song zwischenzeitlich schon fast was disco-artiges. Zum Glück überwiegen diese Parts nicht wirklich und der großartige Refrain mit den ungewöhnlichen Shouts reißen das Ruder locker wieder herum und verleihen dem Song mit den schönen Harmonien zwischenzeitlich einen leichten Queen-Touch. Sowieso ist hier auch wieder LaBries Gesangesleistung hoch zu bewerten.
Zurück zu "Scenes..."-Zeiten versetzt uns dann "The Ministry Of Lost Souls": mitreißende Melancholie, gepaart mit symphonischem Bombast, unterbrochen von einem ausgedehnten, recht harten Soloteil, schrauben die Spannungskurve wieder in schwindelerregende Höhen, bevor es mit "In The Presence Of Enemies Pt. 2" dann nocheinmal fast 17 Minuten lang die Prog-Vollbedienung gibt, in der so ziemlich alles enthalten ist, was man sich nur wünschen kann: Thrashige Härte, Bombast, Soli bis zum Abwinken und ein fast schon übertrieben dramatisches Ende - alles ohne zu verworren zu werden - machen diesen Song zum großen Finale.

Da bleibt einem nicht viel mehr übrig, als die CD auf Dauerrotation zu stellen und schon mal die Karten für die wenigen anstehenden Live-Dates in Deutschland zu bestellen. DREAM THEATER, ich komme! (Mika)

Bewertung: 9,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 78:46 min
Label: Roadrunner Records
Veröffentlichungstermin: 01.06.2007
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