Halford - Metal God Essentials Vol. 1

Halford - Metal God Essentials Vol. 1 Jemanden wie Rob Halford muss man nicht mehr vorstellen – nicht umsonst hat er von vielen Seiten den Titel „Metal God“ verliehen bekommen.
Wer allerdings gedacht hat, dass der Gute nach der JUDAS PRIEST-Reunion seine anderen Projekte – insbesondere die Band HALFORD – wieder einstampft, der wird nun eines Besseren belehrt. Ungeachtet dessen, dass die Arbeiten am neuen PRIEST-Werk auf Hochtouren laufen, veröffentlicht Mr Halford ein bescheiden betiteltes „Metal God Essentials“ Best-Of. Inklusive einiger neuer Tracks. Und um den Besitzern der Originalalben das Scheibchen noch ein wenig schmackhafter zu machen liegt zudem noch eine Bonus-DVD mit diversen Videoclips dabei. Halford liefert mit den sechzehn Tracks eine fast randvoll gepackte CD ab – und beschränkt sich nicht nur auf Songs der HALFORD-Alben, sondern legt nicht zu knapp noch diverse Remixes aus FIGHT-Zeiten obendrauf.
So machen neben „Resurrection“, „Made In Hell“, „Slow Down“ und „Locked And Loader“ vom HALFORD-Erstling aus dem Jahr 2000 und „Golgotha“, „Crystal“, „Sun“ sowie „Trail Of Tears“ vom 2002er Nachfolger „Crucible“ die HALFORD-Nummern ziemlich genau die Hälfte des Albums aus. Gut, „Screaming In The Dark“ vom zwischengeschobenen Live-Album sowie das geniale „Silent Screams“ in der Demofassung von 1999 kommen noch hinzu.
Deutlich merkt man, dass die „Resurrection“-Tracks stark an den PRIEST-Sound angelehnt sind und der Metal God mit „Crucible“ deutlich mehr seine eigenen Vorlieben hat einfließen lassen.
FIGHT-Tracks sind allesamt in Form von als „K5“-bezeichneten Remixen vertreten, die auch auf den Re-Releases aller FIGHT-Alben von 2006 verwendet wurden. Granaten wie „Into The Pit“ oder „Nailed To The Gun“ kommen angenehm druckvoll und nicht zu industriell daher. Und auch der Klassiker „War Of Words“ überzeugt.

Kommen wir zu den drei neuen Titeln. Da wäre zunächst „Forgotten Generation“ – eine Nummer, die durchgängig mächtig Druck macht und neben klassischen PRIEST-Vocals hauptsächlich durch hervorragende Gitarrenarbeit /-soli überzeugt.
„Drop Out“ ist da deutlich gewöhnungsbedürftiger. Auffallend ist, dass Rob Halford sich hier stellenweise wieder eines Verzerrers bedient. Ansonsten passt die Nummer eindeutig zu „Nailed To The Gun“ & Co. Zuletzt bleibt „Redemption“ – eine extrem experimentelle, hauptsächlich instrumentelle Nummer, die durchaus mehrere Durchläufe braucht, um im Ohr auf einigermaßen fruchtbaren Boden zu treffen.

Die DVD startet nach dem üblichen Copyright-Hinweis direkt in den ersten Track – ein zweiminütiger Trailer für „War Of Words – The Film“. Erst danach gibt es das Auswahlmenu zu sehen.
Die ersten beiden Tracks sind „Behind The Scenes“ von den Aufnahmen zu „Resurrection“ und der „Live Insurrection“-Tour. Die in den jeweils knapp vierminütigen Szenen vermittelten Eindrücke sind durchaus sehenswert – Halford post für die Cover-Photoshootings auf dem Motorrad oder benötigt mehrere Takes zum Einsingen mehrerer Passagen – und sogar Bruce Dickinson von IRON MAIDEN ist zwischenzeitlich wegen seines Einsatzes auf dem „Resurrection“-Album zu sehen und zu hören.
Danach sind die Videos zu „Made In Hell“, „Betrayal“, bevor mit „In The Morning“ eine ungewohnte Ballade an der Reihe ist. Es wirkt schon ein wenig befremdlich, wenn Halford in voller Leder- und Nietenmontur ruhig auf einem Stuhl sitzt und die durchaus gelungene Ballade vor sich hin trällert. Danach werden noch Live-Mitschnitte von einem erneut sehr gelungen gespielten „Silent Screams“, sowie des PRIEST-Klassikers „Never Satisfied“ geboten, bevor dann zum Schluss wieder ein Video an der Reihe. Und zwar der auf der CD enthaltene aktuelle Track „Forgotten Generation“.

Die drei neuen Tracks und die Bonus-DVD stellen durchaus einen Kaufanreiz für „Metal God Essentials Vol. 1“ dar. Man darf gespannt sein, was eventuell als „Vol. 2“ folgen wird, bzw. ob tatsächlich jenseits von PRIEST auch neue Studiowerke von Halford zu erwarten sind. Solange der Metal God in dieser guten Verfassung ist, kann man sich das nur wünschen.

Note: -- / 10

Anspieltipps: „Silent Screams“, „Forgotten Generation”, „War Of Words”

VÖ: 08.06.2007

Spielzeit: 72:56 min
Titel: 16
Label: Frontiers Records

(Naglagor)
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