Jailbirds - The Great Escape

jailbirds thegreatescapeWer auf der Suche ist nach einer aktuellen AIRBOURNE Kopie, der wird bei der ebenfalls aus Down Under stammenden Band JAILBIRDS fündig, deren Bandname zwar ganz cool klingt, bei dem Verwechslungen aber vorprogrammiert sein dürften. Sei’s drum, hier geht es also um vier junge Musiker aus Australien, die bereits Bands wie THE ANSWER, Y & T oder ANVIL supporten durften und vor allem in Großbritannien mit ihrer ersten EP „Break The Silence“ für etwas Aufsehen sorgen konnten und die nun mit ihrem Debütalbum in die Fußstapfen von ROSE TATTOO oder AIRBOURNE treten wollen.

Dabei klingt der Anfang des Albums mit akustischen Gitarren noch mehr nach einer Folk- oder Classic Rock Band wie zum Beispiel GRETA VAN FLEET, doch sobald der Gesang einsetzt, ist man wieder in Australien zu Hause. Und da setzt dann auch direkt meine Kritik an, denn diese Band hier hat vielleicht Energie und jugendlichen Optimismus aber relativ wenig Eigenleben.

Schließt man die Augen, dann denkt man unweigerlich an die bereits genannten Bands, also wozu braucht es dann noch die JAILBIRDS? Eine Antwort könnte lauten, dass die Band etwas bluesiger und abwechslungsreicher zu Werke geht, das „The Great Escape“ Album hat beispielsweise nicht ganz dieses Straßenköter-Image wie es bei ROSE TATTOO oder AIRBOURNE Alben zuweilen der Fall ist. Das heißt nicht, dass man nicht auch bereit ist, Gas zu geben wie im abschließenden "The Pilot".

Auch das Songwriting weiß vor allem in der ersten Albumhälfte soweit zu gefallen, eine Nummer wie „Loose Cannon“ ist geschrieben für die Bühnen dieser Welt, bei „Nothing Good Lasts Forever“ gefallen die Gitarrenparts, die an „The Spirit Of Radio“ von RUSH erinnern und „Shadow Of Love“ verarbeitet gekonnt mehrere Stile. Danach hängt „The Great Escape“ aber etwas in den Seilen, eine „always on the run“ Nummer wie „Thrill Of The Chase“ haben andere Bands bereits authentischer und zielstrebiger initiiert und „Fight Or Flight“ finde ich recht belanglos.

Andererseits bietet „The Great Escape“ mit seinen 35 Minuten recht wenig Raum an für Langeweile, weil die Band ihre Songs recht geschickt arrangiert, dieses Album hier klingt definitiv nicht nach einem Debütalbum.

„The Great Escape“ ist eines von vielen Alben, die einen als Hörer jetzt nicht von den Socken hauen und bei denen man denkt, diese Band ist etwas ganz besonderes. Nein „The Great Escape“ ist einfach nur ein ordentliches Rockalbum, das man gerade jetzt im Sommer gut hören kann, das aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit alsbald schon wieder irgendwo in den Katakomben verstauben wird. Wer auf die genannten Bands abfährt, sollte dieser Band aber durchaus mal eine Chance geben. (Maik)

Bewertung: 

Maik 20167,0 7 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 34:50 min
Label: Golden Robot/Soulfood
Veröffentlichungstermin: 05.07.2019

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