Surrender The Crown - The Neverending Now

surrenderthecrown theneverendingnowIn dieser, unserer schnelllebigen Zeit, bin ich eigentlich ein großer Freund davon, Traditionen so gut es geht zu bewahren. Trotzdem hatte ich mir im März dieses Jahres fest vorgenommen, mit einer meiner Traditionen zu brechen und das Review zum Album des Jahres nicht erst am letzten Tag des Jahres zu verfassen. Im Grunde genommen gab es bereits damals keinerlei Zweifel, dass für mich persönlich und nach allen greifbaren objektiven Kriterien dafür sowieso nur „The Neverending Now“ in Frage kommen konnte.

Irgendwie sollte es dann aber doch anders kommen und ich sitze nun am letzten Tage des Jahres hier und huldige mit großer Begeisterung und noch größerer Bewunderung erneut SURRENDER THE CROWN, die quasi die Quadratur des Kreises geschafft haben, nach dem nahezu perfekten Debüt „What We Think Defines Us“ (2013) und einem noch besseren Zweitwerk „Life Decides“ (2016) sich in den letzten kleinsten Nuancen bei Album Nummer drei nochmals gesteigert zu haben.

Ich weiß gar nicht genau, wie häufig ich „The Neverending Now“ seit März diesen Jahres gehört habe (vermutlich so plus/minus 100 Mal) und es fällt nach wie vor schwer zu begreifen, wie es diese Band immer wieder schafft, sich meilenweit vor der vor allem aus den USA kommenden Konkurrenz zu behaupten. „The Neverending Now“ ist fortan jedenfalls das Referenzwerk der alternativen Rock/Metal Musik, an dem sich alle anderen messen müssen, selbst wenn sie bereits Millionen von Platten verkauft haben sollten.

Auf ihrem dritten Album begeben sich SURRENDER THE CROWN verglichen mit den beiden Vorgängern noch stärker in die Grenzregionen ihres musikalischen Schaffens, wie bereits gesagt, besser machen geht hier sowieso nur noch in klitzekleinen Nuancen. Die härteren Stücke des Albums wirken nun noch heavier („The Neverending Now“, „Out Of This Alive“), die melodischen und radiotauglichen („The Beautiful Unknown“, „Next Few Steps“) noch zugänglicher, eindringlicher und mit Refrains versehen, die einer JOURNEY Nummer wie „Don’t Stop Believin““ in nichts nachstehen und „Song For Dad“, die Ballade des Albums, besitzt eine textliche wie emotionale Tiefe wie nur ganz wenige Songs. Wer „One Last Goodbye“ von ANATHEMA kennt, kann sich in etwa vorstellen, was ich damit sagen möchte.

Ich weiß an dieser Stelle zum Beispiel wirklich nicht, wie man Songs wie die bereits erwähnte Hymne „The Beautiful Unkown“ oder das Southern Rock inspirierte „Salvation Comes“ noch besser schreiben und arrangieren kann. Schön zu sehen ist andererseits aber auch, dass SURRENDER THE CROWN mit ihrem eigenen Erfolgsrezept nicht stehen bleiben, sondern mutiger werden und sich Stück für Stück weiterentwickeln. Songs wie der Opener „Arrive“ oder ganz am Ende „Breathing Light“ weisen zum Beispiel dezente Progressive Rock/Metal Einflüsse auf. Dieser Fortschritt wird am besten deutlich beim langsamen Intropart von „Arrive“, die Nummer beginnt nicht wie sonst üblich mit einem großen Knall, sondern baut sich langsam aber stetig auf und bei den ersten hymnenhaften Leads von Patrick Mayer ist man als Hörer direkt wieder in den Bann gezogen worden und hört sich mit offenem Mund und weit aufgerissenen Lauschern dieses Album wieder und wieder an.

Es ist müßig zu erwähnen, dass Matthias Braun erneut eine gesangliche Darbietung anbietet, die Weltklasseformat hat und Phil Hillen hat als Produzent ebenfalls zum widerholten Male einen Sound gezaubert, der maßgeschneidert für diese Band ist.

Am Ende sind es dann so ein paar Kleinigkeiten wie die hier erwähnten, die dazu beitragen, dass „The Neverending Now“ nochmals harmonischer und abwechslungsreicher klingt als „Life Decides“, bei der Qualität dieser Band gehen mir sowieso so langsam aber sicher die Superlative aus.

Zum Schluss mache ich es kurz und schmerzlos, bei „The Neverending Now“ kann nur die maximale Bewertung greifen. Danke für dieses ganz besondere Werk. (Maik)

Bewertung: 

Maik 201610,0 10 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 52:00 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 09.03.2018

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