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walking papers wp2Es kam etwas überraschend für mich, als ich erfuhr, dass THE WALKING PAPERS mit „WP2“ bereits den Nachfolger zum coolen Debüt veröffentlicht haben. Denn eigentlich ist Basser Duff derzeit mit der „Not In This Lifetime“-Tour von GUNS N ROSES ausgebucht.

Das hat die Band offensichtlich nicht daran gehindert ihrem Erstling aus dem Jahre 2012 endlich einen Nachfolger zu bescheren. Das Konzert von damals hallt noch immer in meinen Gehörgängen nach, was in der heutigen Zeit wirklich eine Seltenheit geworden ist. Eine groß angelegte Club-Tour mit der aktuellen Platte scheint mir zurzeit eher unwahrscheinlich, doch was nicht ist kann ja noch werden.

Erneut spendiert die Band auf dem Album einen sehr interessanten Genre-Mix und präsentiert ihren ganz eigenen Stil. Jeff Angells unfassbare Stimme ist nach wie vor nicht von dieser Welt, und der Rhythmus-Teppich, den Duff Mc Kagan zusammen mit Barret Martin legt, ist unglaublich. In der Regel fallen mir solche Dinge nicht immer auf, und eventuell achte ich hier auch besonders darauf, aber an der Tatsache ändert sich dadurch nichts. Die Riffs sind verspielt, die Band wirkt als hätte sie Spaß und ist mit viel Leidenschaft bei der Sache. Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass sich die Platte erst nach mehrmaligem Hören gänzlich öffnet. Die Songs haben zwar eingängige Strukturen und gehen gut ins Ohr, aber die allgemeine Atmosphäre des Albums ist anfangs etwas bedrückend.

Das hängt allerdings auch damit zusammen, dass es sich bei der Musik von THE WALKING PAPERS schon immer um sehr gefühlvolle Musik gehandelt hat. Das wird gerade bei Songs wie „Red & White“ oder „Don’t Owe Me Nothing“ deutlich. Doch auch den anderen Weg kann die Band bestreiten, was sie mit Rockern wie „Death On The Lips“ und „Somebody Else“ deutlich unter Beweis stellt. Doch damit nicht genug, die insgesamt 13 Stücke sind sehr abwechslungsreich und die Platte macht mit jedem Hören mehr Spaß. Für meinen Geschmack sind es dennoch ein paar Songs der gefühlvollen Sorte zu viel, ich hätte mir etwas mehr Geradeaus-Rocker gewünscht, doch das ist eine persönliche Sache und schmälert die Qualität der Musik in keinster Weise.

„WP2“ ist eine konsequente Fortsetzung des selbstbetitelten Debüts, und eventuell kommt der Platte gerade der Überraschungseffekt sehr zu gute. Fans der Band werden zufrieden sein, und wer auf Rock und Blues steht, wird hier ganz sicher Gefallen finden. (Pascal)


Bewertung:

Pascal8,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 13 
Spielzeit: 61:23 min
Label:Loud & Proud Records/Warner
Veröffentlichungstermin: 19.01.2017

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