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betamensch betamenschAuf die Band BETAMENSCH bin ich vor nicht allzu langer Zeit aufmerksam geworden, als die Jungs aus Nürnberg als Support von 8KIDS aufspielten und zumindest keinen schlechten Eindruck hinterlassen haben. Eigentlich wollte ich mir an dem Tag des Gigs dann auch gleich ein Album der drei zulegen, das gab es zu dem Zeitpunkt aber noch gar nicht, denn nach sage und schreibe vier Jahren Bandexistenz gibt es nun brandaktuell seit 23.02. die erste EP der Band mit fünf Songs darauf. Schnell geht definitiv anders.

Nachdem ich diese EP nun in den letzten Tagen und Wochen ein paar Mal hören konnte, muss ich schon klar und deutlich sagen, live ist die Band besser. Das liegt auch daran, dass der Sänger, Gitarrist und Federgewichtler der Band Miguel, dessen Gitarre fast größer ist als er selber mit seinem Stageacting voll ins Schwarze trifft, das wirkt wild und gezügelt gleichzeitig. Diese EP hingegen wirkt nur gezügelt und glatt gebügelt, Wutausbrüche, Laut/Leise Dynamiken finden sich hier leider keine. Und auch deshalb schneidet die „Betamensch“ EP deutlich schlechter ab als seinerzeit die „Dämonen“ EP der 8KIDS.

Klar „Betamensch“ ist kurzweilig und die Band hat auch keine Songs draufgepackt, die wie Füller wirken, aber das ist eigentlich das mindeste, was man von einer 17 minütigen EP verlangen kann. Die Band beschreibt sich selbst als „schnörkellos“ und das trifft es auch ganz gut, auch das Sebastian Madsen (MADSEN) die Band unterstütz hat, ist ein Fingerzeig, in welche Richtung es geht. Indie Rock. Mehr Indie, weniger Rock.

Thematisch gibt es keinen wirklich roten Faden bei den fünf Songs, gerade bei deutschen Texten lohnt es sich häufig, auch mal zwischen den Zeilen zu lesen, und da präsentieren sich BETAMENSCH auf angenehme Art und Weise. Der Opener liefert zum Beispiel als Fazit ein überzeugendes „Wir könnten, wenn wir wollten“.
Auch „Surreal“ und „Splitter“ fallen diesbezüglich nicht durchs Raster, um was es in „Manöver“ hingegen geht, habe ich noch nicht so ganz verstanden.

Sagen wir es mal so, BETAMENSCH gelingt mit ihrer ersten EP ein ordentlicher, ein solider Einstand, ohne dass ich jetzt die These vertreten würde, dass diese Band das nächste große Ding werden wird. Dafür benötigt die Band noch bessere Songs, größere Hits, „Von Dächern“ geht dabei in die richtige Richtung, und vor allem noch mehr Eigenständigkeit. (Maik)

Bewertung: 

Maik 20166,5 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 17:00 min
Label: Downbeat/Believe
Veröffentlichungstermin: 23.02.2018

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