MorbidAngel Kingdoms DisdainedNach dem sensationellen Debüt „Altars Of Madness“ im Jahr 1989 waren MORBID ANGEL aus der Death Metal Szene nicht mehr wegzudenken. Wenngleich auch haufenweise Todesblei zu diesem Zeitpunkt aus dem Boden sprießte und eine neue Ära in Sachen harter Musik am Entstehen war, so waren doch die Jungs aus Florida diejenigen, die hier klar die Messlatte anlegten, und das beileibe nicht zu niedrig.

Nun liegt knapp 30 Jahre später das jüngste Werk der Ausnahmeband vor. In der Zwischenzeit ist sehr viel passiert, die ständigen Besetzungswechsel gingen meist mit einem markanten Stilwechsel einher. Geprägt wurde ihr Sound allerdings durch das Triumvirat von Azagthoth, Sandoval und Vincent. Damit konnte man eigentlich nichts falsch machen und hinterließ demnach auch ein ehernes Vermächtnis, das bis heute unerreicht bleibt.
Mittlerweile hat sich David Vincent komplett vom Death Metal abgwandt und seinen Platz einmal mehr Steve Tucker überlassen, der ja bereits 1996 für Vincent einsprang. Zusammen mit Mastermind Trey Azagthoth und dessen Sidekick Dan Vadim Von sowie Schlagzeuger Scott Fuller steht nun mit „Kingdoms Disdained“ der mittlerweile neunte Studiohammer an, dessen Titel nicht dem Zufall überlassen wurde, hat man mal bemerkt, dass sich die Engel mit ihren Albumtiteln chronologisch durchs Alphabet mogeln.
Trotz nur einem verbleibenden Urmitglied erkennt man gleich, wer hier am Werk ist.
Dabei muss man sich dennoch etwas in Geduld üben, denn erst mit dem dritten Song „Garden Of Disdain“ kommen die ersten typischen Vibes auf, die mit „The Righteous Voice“ ganz stark in den Fokus rücken.

In seiner Gesamtheit vermisst man jedoch diese vorbehaltenen Stilelemente von MORBID ANGEL zu oft. Viele der dargebotenen Stücke könnten auch unter anderem Namen auf einem Album der gängigen, wenn auch anspruchsvollen Todesbleibands erscheinen.
MORBID ANGEL standen immer einzigartig für düsteren und okkulten Death Metal. Die Stimmung in ihren Songs war einzigartig furchterregend und gleichzeitig musikalisch einzigartig. Treys Gitarrenspiel sowie sein experimenteller und effektreicher Sound war jederzeit wiedererkennbar, aber nicht nachzuahmen. Auch Vincents warme weiche Stimme ist nicht zu vergleichen mit Tuckers Growls. Diese Momente der Musik kommen leider auf „Kingdoms Disdained“ zu kurz. Dennoch handelt es sich um ein hochwertiges und unterhaltsames Stück Todesblei, das von hoch talentierten Musikern mit Leidenschaft vorgetragen wird und sich vom Vorgänger wieder stärker distanziert. Fans der ersten Stunde brauchen allerdings mitunter ein paar Durchläufe, um mit Album Nummer neun warm zu werden. (Jochen)

 


Bewertung:

Jochen7,5 7,5 / 10


Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 47:36 min
Label: Silver Lining Music
Veröffentlichungstermin: 01.12.2017

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