Throne Of Katarsis - An Eternal Dark Horizon

Es klingt wie eine typische Black Metal Erfolgsgeschichte: Gegründet 2003 in Norwegen von zwei Mannen, das erste Demo sorgt für Furore in der Szene, Livemusiker werden engagiert und 4 Jahre nach Gründung erscheint das Debüt „Of eternal dark horizon“. Und was THRONE OF KATARSIS hier vorlegen, bestätigt die These. In typischem Black Metal Logo, schwarz/weißem Cover und Corpsepaint legen THRONE OF KATARSIS ein wahnsinnig facettenreiches Black Metal Album hin. 5 überlange Songs, die jeweils ein ganzes Universum von musikalisch umgesetzten Emotionen beinhalten, vornehmlich Hass, versteht sich.
Im Opener „Funeral moonlight“ überrascht Sänger Grimnisse mit einer sonoren, beschwörenden Stimme, die stark an IMMORTAL’s Abbath erinnert. Zur Auflockerung der Blastbeat Klopperei zimmern TOK mal schnell einen höchst ansprechenden Akustikpart in mitten des Songs, bevor atmosphärisch und groovend weiter gespielt wird. Im Stile des Anfang-90er-Black Metals geht es in „Under gods hud“ etwas flotter zur Sache, wobei man hier neben primitiven, eintönigen Riffs immer wieder Läufe einbringt, die im Ohr hängen bleiben, bevor es deutlich groovender zur Sache geht und man auf beschwörende Chöre zurückgreift.
Schleppend, verstört und chaotisch geht es mit „Symbols of winter“ weiter, das wie alle Tracks des Albums gleich mehrere Geschwindigkeitswechsel innehat. Dieser Song kann mit Abstand als Highlight von „An eternal dark horizon“ angesehen werden. Gen Mitte glänzt Grimnisse mit für Black Metal Verhältnisse eingängigen Vocals, die wieder sehr an Abbath erinnern. Man stelle sich eine dunkle, harte Winternacht vor, klettere auf den höchsten Punkt eines zugeschneiten Berges, von dem aus man seinen Willen in die eiskalte Dunkelheit hinaus schreit. „Symbols of winter“ schafft eine fantastische Atmosphäre voll Mystik und Kälte, das sinngemäß mit dem Stürmen des frostigen Nordwinds ausklingt. Wenn alle Songs auf dem Niveau spielen würden, wäre nichts anderes als die Höchstnote zu geben. Ein fantastisches Meisterwerk des schwarzen Metalls!

„Nattaander“ und der Titeltrack halten das Niveau zwar nicht ganz, strotzen aber nur so vor Atmosphäre und Rohheit, Hass und Leidenschaft! Immer wieder überraschen ruhige Zwischenspiele in der Melange mit ruppigen Blastbeatattacken und dem über allem thronende Gesang zwischen hasserfülltem Kreischen, sonorem Beschwörungsgrummeln und mehrstimmigen Chören. Alles in dem Dienste, eine unvergleichliche Atmosphäre zu schaffen, die es einem unmöglich macht, „An eternal dark horizon“ einfach nur mal so nebenbei zu hören! Diese Platte brauch Zeit und Leidenschaft!
Soundfetischisten können auch hier wieder meckern, aber die haben es eh nicht begriffen. Zwischen einer miesen Produktion aus Unvermögen oder dämlichem Willen und einer atmosphärisch puristischen, rohen Produktion liegen Welten! Mit genug Geld kann sich jeder eine polierte Produktion kaufen, diese Musik hier brauch etwas anderes und dass haben THRONE OF KATARSIS auf jeden Fall gefunden! Die Platte wurde nicht umsonst über 2 Jahre hinweg aufgenommen.

Wem roher, facettenreicher und allem voran leidenschaftlicher Black Metal zusagt, der muss sich „An eternal dark horizon“ zulegen! Auch gerne ungehört, hier kann man nichts falsch machen, so lange man gewillt ist, sich etwas Zeit zu nehmen, um sich vom eisigen Nordwind auf den höchsten Gipfel der verschneiten Berge führen zu lassen! (Bernie)

Bewertung: 8,0 / 10

Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 55:29 min
Label: Candlelight Records
Veröffentlichungstermin: 05.03.2007
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