Nesseria - Cette Érosion De Nous Mêmes

Nesseria Cette ErosionNu Metal, Metalcore, Emo, Screamo, all das war noch nie mein Fall gewesen. An dieser Tatsache wird auch NESSERIA nichts ändern.
Fast hätte ich die Band kennengelernt bei einem gemeinsamen Konzert, allerdings war die Band damals verhindert. Danach hörte man den Namen noch recht oft, und auch wenn die mir noch vorliegende Split damals keinen bleibenden Eindruck hinterließ, wagte ich mich an den neuen Streich der Franzosen.

Diese sind sich mittlerweile ihrer Heimatsprache treu geblieben und haben das gesamte Album auf französisch gehalten. Keine schlechte Sache an sich, wenn man davon noch was mitbekäme. Doch dazu muss man sich die Lyrik schon schriftlich geben, denn Textverständnis ist hier akustisch nicht gegeben. Und schon sind wir bei meinem Hauptkritikpunkt der Platte: der Gesang. Wieder einmal wurde eine ansonsten gute und durchdachte Musik kaputtgeschrieen. Es ist sicherlich Geschmackssache, doch den Fakt, dass die Musik durch das anstrengende und überaus präsente monotone Geschreie zur Nebensache wird, ist meiner Meinung nach nicht von der Hand zu weisen.

Und eben diese Musik ist es jedoch, die NESSERIA ihren Status verleiht. Hier werden nämlich Stilistiken verflochten, die zu einem gewaltigen und neuartigem Strang führen, auf der sich das Potential der Band abbildet. Da fühlt man sich schon mal hin- und hergeschmissen zwischen Einflüssen von CULT OF LUNA, U2 und dann auch mal Black Metal-Anleihen, die aber wirklich nur sporadisch und höchst unauffällig daherkommen.
Das Album hätte weitaus besser abschneiden können, wenn man sich am Gesang etwas rarer machte und ansonsten etwas mehr Variation einbaute.

"Cette Érosion De Nous Mêmes" ist sehr modern, kunstvoll und atmosphärisch aufgebaut, und jeder Fan der Combo oder auch von Screamo und Metalcore sollte hier mal ein Ohr riskieren. Kritiker solcher Musik sollten aber ebenso das Talent der Band zur Kenntnis nehmen. (Jochen)

 


Bewertung:

Jochen7,0 7 / 10


Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 38:26 min
Label: Throatruiner u.a.
Veröffentlichungstermin: 06.10.2017

Kategorie: CD-Reviews