runingwild rereleasesNachdem die SCORPIONS und ACCEPT den Grundstein gelegt hatten, die NWOBHM über den Kanal schwappte und auch jenseits des großen Teiches Metalbands wie Pilze aus dem Boden schossen, ging es auch hierzulande richtig los. Noise Records war eines der Unternehmen, welches junge, aufstrebende Bands förderte und sogar Weltkarrieren wie von HELLOWEEN oder KREATOR formte. Nach der Übernahme durch Sanctuary erfährt das legendäre Label eine Wiederauferstehung. Zuerst wurden umfangreiche Best Ofs der jeweiligen Protagonisten veröffentlicht, nun werden die einzelnen Backkataloge neu aufgelegt. Nachdem bereits die Alben von CELTIC FROST erschienen sind, geht es nun mit den Power Metallern von RUNNING WILD weiter, die zu den erfolgreichsten Bands der Firma gehörten und auch lange bei ihnen veröffentlichten.

runningwild gatestopurgatoryGates To Purgatory (1984)
Schon das Debüt sorgte für großes Aufsehen in der Szene, auch wenn sich die Truppe noch deutlich an den Vorbildern und gängigen Klischees orientierte. Das Kokettieren mit dem Okkultismus war aber, wie bei vielen Vertretern des Achtziger Metal, eher eine wenig ernst gemeinte Angelegenheit. Natürlich spiegelte dies die noch wenig ausgeprägte Reife der Jungs wieder, doch es war genau diese Unbedarftheit, die zum Erfolgsrezept wurde. Heavy Metal stand hierzulande in den Kinderschuhen, doch im Untergrund brodelte es, sowohl im Thrash-Bereich als auch im traditionellen Sektor. Und kaum ein anders Dokument dieser Zeit spiegelt so diese Aufbruchsstimmung wieder, wie „Gates To Purgatory“.

Man gab sich durchaus seltsame Pseudonyme wie Hasche, Preacher oder natürlich Rock´n´Rolf. Und recht rüde ging es beim bereits von der gleichnamigen EP her bekannten „Victims Of State Power“ zu. Während man hier öfter mal das Tempo wechselte, sollte bei anderen Liedern wie „Soldiers Of Hell“ und „Adrian SOS“ Geschwindigkeit Trumpf sein. Letzterer Song gab dem Maskottchen der Band seine Namen, auch wenn es auf dem Cover noch nicht auftauchte. Neben der NWOBHM konnten auch THIN LIZZY als Einfluss ausgemacht werden, speziell beim rockigen „Genghis Khan“. Am nachhaltigsten dürfte „Prisoner Of Our Time“ im Gedächtnis geblieben sein, eine Hymne, die lange zum Liverepertoire gehörte.

Als Bonus gibt es die bereits von früheren Wiederveröffentlichungen bekannten Single-B-Seiten „Walpurgis Night“ sowie „Satan“. Dazu diverse Samplerbeiträge, wobei „Chains & Leather“ sowie „Adrian“ von „Rock Fron Hell-German Metal Attack“ auch anderswo zu finden sind, während „Bones To Ashes“ und „Iron Heads“ von der legendären „Death Metal“-Compilation nicht auf einem regulären Album auftauchen. Die Albumtracks „Soldiers Of Hell“ sowie „Prisoner Of Our Time“ gibt es noch in einer Neufassung von 1991.

runningwild brandedandexiledBranded And Exiled (1985)
Der erste Erfolg brachte auch Ungemach, so verließ Preacher kurz vor den Aufnahmen zum zweiten Album die Band. Wie junge, unerfahrene Musiker nun mal sind, gingen da die Vorstellungen weit auseinander. Es sollte nicht der letzten Line-Up-Wechsel sein, seinen Nachfolger Maik Moti hielt es aber immerhin vier Alben lang bei Kapitän Rolf. Auf dem zweiten Longplayer machte man erstmals Bekantschaft mit Maskottchen Adrian auf dem Cover. Mit dem neuen Sechssaiter wurde der Grundton noch etwas düsterer als auf dem Debüt, was das satanische Image noch unterstrich, RUNNING WILD wollten nun richtig böse sein. Vor allem das schleppende „Evil Spirit“ war eine völlig neue Facette, die sich auftat und leider später nur noch selten aufgegriffen wurde.

Ansonsten wurde die Geschwindigkeit vom Erstling beibehalten, ebenso diese unbedarfte, naive Power, die den Zeitgeist perfekt einfängt. Mit den geänderten Sounddirektiven ballert die DoubleBass im eröffnenden Titellied viel tiefer in die Magengrube als bisher. „Gods Of Iron“ und vor allem „Fight The Oppression“ gaben sogar noch mehr Gas. Mit dem trotz DoubleBass schleppenden „Mordor“ gab es noch andere lyrische Direktiven, welche später den deutschen Heavy Metal verändern sollten. Und in „Chains And Leather“ rockte die Formation eher locker von der Seele weg und schuf eine langjährige Livehymne.

Als Bonus gibt es „Branded And Exiled“, „Fight The Oppression“ und „Marching To Die“ als 91er Neuaufnahmen, die wie alle Neufassungen aus dem Jahr von einem präziseren Gitarrenklang profitieren. Die 2003 Versionen sind schneller gezockt, leiden aber unter dem klinischen Drumsound, hier kommen nochmals der Titelsong und „Mordor“ zum Zug.

runningwild underjollyrogerUnder Jolly Roger (1987)
1987 wurden dann die Weichen für die Zukunft gestellt, der Sound bekam jetzt den typischen Anstrich. Natürlich war ob der Erfolge eine gewisse Erwartungshaltung vorhanden, generell agierte die Band überlegter. Da wich natürlich ein wenig dieses jugendliche Ungestüm, und musste mit anderen Mitteln ersetzt werden. So schälten sich dann die erste Trademarks heraus, wie etwa die Snare-Rolls in „Beggar´s Night“ oder auch die Leadgitarren, die sich nun weg von THIN LIZZY entwickelten. Als richtig schnelle Nummer findet man nur noch das abschließende „Merciless Game“, während das Mid-Tempo durch die bessere Produktion wuchtiger gestaltet wurde.

Als weiterer Baustein zur Eigenständigkeit erwies sich das neue Image, das anfangs etwas belächelt wurde. Eher zufällig landeten mit „Diamonds Of The Black Chest“ und dem Titelsong zwei Lieder über Piraten auf dem Album. Vor allem jener ist bis heute noch einer der Signature Songs der Hamburger und ihr erster Hit. Damit verbunden gab man sich ein Freibeuterimage, was sich auch in den Bühnenoutfits bemerkbar machen sollte. Mit „Land Of Ice“ gab es auch noch einmal einen recht düsteren Titel, während die Mitsinghymne „Raise Your Fist“ oder der Bikersong „Raw Ride“ eher gute Laune versprühten.

Als Bonus gibt es hier wie bei einige anderen Reissues ein weitere CD auf der gleich vier Songs 1991 neu aufgenommen wurden. Neben „Raw Ride und „Diamonds Of The Black Chest“ noch der Titelsong und „Raise Your Fist“, die es zusätzlich noch in einer 2003 Version gibt. „Beggar´s Night“ wurde 1992 überarbeitet, wobei die Drums etwas in den Hintergrund rücken und mit „Apocalyptic Horsemen“ ist ein unveröffentlichtes Stück vorhanden.

runningwild portroyalPort Royal (1988)
In der Entwicklung der Truppe wird die vierte Scheibe gerne mal übersehen, zu Unrecht. Erstens markierte diese einschneidende Veränderungen im Line-Up, Stephan Borris und Wolfgang Hagemann verließen das Schiff, letzterer, um mit der Rockfabrik Ludwigsburg durchzustarten. Rock´n´Rolf war fortan der alleinige Kapitän und ist es auch heute noch. Den Posten an den vier Saiten besetzte der heutige GRAVE DIGGER Jens Becker, die Drums spielte Stefan Schwarzmann ein, der vorerst kein festes Mitglied wurde. Dazu wurde das Piratenthema nun so richtig konsequent durchgezogen, wobei die Themenpalette auch andere historische Begebenheiten beinhaltete, die sich ab dann auch durch sehr exakte Recherche auszeichneten.

Musikalisch kehrte ein wenig die Geschwindigkeit zurück, RUNNING WILD gaben verstärkt Gas, auch wenn es ein paar Ausreißer in bisher unbekannte Gefilde gab. Natürlich ist auch hier alles dem bandtypischen Sound untergeordnet, der bei den Gitarren und Chören mehr Schärfe zeigt. Bei „Warchild“ darf die DoubleBass nach Herzenslust mahlen und bereits der titelgebende Opener geht sofort nach vorne los, ganz zu schweigen von der Granate „Conquistadors“, welche die jüngsten Konzerte beschloss. „Blown to Kingdom Come“ kommt wuchtig ums Eck und „Uaschitschun“ überrascht mit rockigen Anleihen und weiten Chören, wobei mit der Indianerthematik ein weiteres Spezialgebiet von Hobbyhistoriker Kasparek erstmals auftaucht.

Als Bonus gibt es die 92er Alternativ Version von „Uaschitschun“, die aber auch auf anderen Scheiben zu den Zusatztracks gehört. Die 2003er Neueinspielungen der Albumtracks „Port Royal“ sowie „Conquistadors“ können aber keine neuen Impulse liefern.

runningwild deathorgloryDeath Or Glory (1989)
Nach dem unverminderten Aufstieg wollte die Truppe alles und feilte noch einmal an ihren Fähigkeiten. Als fester Drummer wurde Iain Finlay rekrutiert und der gute Rolf nahm zum ersten Mal Gesangsunterricht, was sich eindeutig auf die Qualität auswirken sollte. Schon der hymnenhafte Opener „Riding The Storm“ bot das erste epische Intro der Bandgeschichte, die fortan gerne eingesetzt wurden, auch wenn es bei dem Song eingebunden war und nicht als einzelner Song gelistet wurde. Dazu vervollkommnete das Stück die Verbindung von Lead – und Rhythmusgitarren zu den typischen rollenden Riffs, die fortan den Klang bestimmten, wie auch in „Marooned“ und „Running Blood“ nachzuhören.

Vor allem der Chorus im kraftvollen Rocker „Renegade“ belegte die neue Stärke im Gesangsbereich, die Gangshouts schneiden messerscharf herein. Das Piratenthema wurde nicht nur beim ruppigen Titelsong auf den Tisch gebracht, auch das kantige „Tortuga Bay“ beschäftigt sich damit, wobei sich auch hier Rolfs stärkere Gesangsleistung bemerkbar macht. Mit dem wuchtigen „Battle Of Waterloo“ nahm man sich aber auch anderer historischer Ereignisse an. Höhepunkt und bis heute der größte Hit der Formation war aber das rockige „Bad To The Bone“ mit seinem mitsingkompatiblen Refrain und einer lyrischen Ansage gegen rechts die heute aktueller ist denn je. Mit ihrem besten Album manifestierten RUNNING WILD Hamburg endgültig als damalige Metalhauptstadt Deutschlands.

Als Bonus gibt es hier ebenfalls eine zusätzliche CD, auf der sich die Vier-Track-EP „Wild Animal“ von 1990 befindet, die seinerzeit ebenfalls sehr erfolgreich lief. Zusätzlich gibt es noch Neuaufnahmen von „Riding The Storm“ und „Bad To The Bone“ von 2003.

runningwild blazonstoneBlazon Stone (1991)
Nach dem Erfolg ging es leider erst einmal hoch her im Lager der Hamburger, Sechssaiter Maijk Moti musste nach Streitereien gehen, und auch bei Iain Finlay befand es Rock´n´Rolf für besser sich von ihm zu trennen. Mit Axel Morgan und einem Typen namens Mr. AC kamen nicht unbedingt die talentiertesten Mucker, dafür aber Freunde der Band hinzu. Darüber hinaus lag jetzt zum ersten Mal Druck auf den Seeleuten, welche ihr Image dann auch vorübergehend abstreiften, sich dafür aber reichlich Poser-mäßig aufstylten. Das sechste Album markiert sicherlich das kommerziellste in der Geschichte von RUNNING WILD, wobei man es glücklicherweise nicht so übertrieb wie mit den Frisuren und den typischen Sound wahrte.

Der Titelsong ist gleich zu Beginn eine Hymne, die von der allgemeinen Verkürzung der Songlängen profitiert. Auch das kraftvolle „Slavery“ bietet genau das, was die Anhänger erwarten, doch neben Klaren Riffstrukturen etablieren sich hier die offene Akkorde deutlich mehr, wie etwa bei „Lonewolf“. Der bekannte Drive herrscht aber immer vor, auch wenn es wie in der Single „Little Big Horn“ fast ein bisschen schunkelig im Leadbereich zugeht. Dass das Schielen auf MTV-Airplay sich aber auch positiv auswirken kann, beweist des atmosphärische „Rolling Wheels“ mit seinen knalligen Arrangements. Und mit „Straight To Hell“ gibt es dann auch eine DoubleBass-geschwängerte Abfuhr, was der Abwechslung gut tut.

Als Bonus gibt es noch den rhythmisch interessanten Song „Billy The Kid“ sowie das THIN LIZZY-Cover „Genocide“, welche schon auf früheren Remasters standen. Obendrein noch zwei 2003er Versionen von „Blazon Stone“ und „Little Big Horn“, bei dem letztere mit erhöhtem Tempo punkten kann.

runningwild pileofskullsPile Of Skulls (1992)
Ob es die Kritik am Vorgänger war, oder einfach die Zeichen der Zeit, ist schwer zu sagen, doch „Blazon Stone“ stellte so etwas wie den Wendepunkt in der Geschichte von Rock´n´Rolf und seiner Truppe dar. Nach vielen Querelen und auch einer unbeschreiblichen Sturmfahrt in den Anfangstagen, lag die Fregatte einige Zeit im Dock, in der die Rhythmusfraktion von Bord ging. Da traf es sich gut, dass Udo Dirkschneider U.D.O. gerade aufgelöst hatte und Stefan Schwarzmann sowie Thomas „Bodo“ Smuzynski frei wurden. Mit ihnen kehrte man zu alter Stärke zurück, packte die Piratenthemen wieder aus und legte härtetechnisch sogar noch eine Schippe drauf, was sich im dicken Klanggewand bemerkbar machte.

Nach dem Intro „Chamber Of Lies“ startet „Whirlwind“ furios, die DoubleBass ballert und die typischen Riffs rollen über den Hörer hinweg. In dem Tempo geht es zwar nur noch bei „Jenning´s Revenge“ nach vorne, doch auch sonst greifen Rolf und Axel kräftig in die Saiten. „Roaring Thunder“ macht seinem Namen alle Ehre und stampft alles in Grund und Boden, ebenso wie „Black Winds Of Death“, welches mit bretternden Powerchords überrascht. Auch sonst gibt es rockige Anleihen, die aber im Metalsound fast untergehen wie „Sinister Eyes“ oder „Fistful Of Dynamite“, während „Lead Or Gold“ zu sehr an die Single vom Vorläufer erinnert. Am Ende holen sie mit dem elfminütigen Epos „Treasure Island“ zum großen Schlag aus, der bis heute Klassikerstatus besitzt.

Als Bonus gibt es auch hier einen zusätzlichen Silberling, von dem die 92er Alternative Versionen von „Beggar´s Night“ und „Uaschitschun“ schon bekannt sind. Hier hat man mit „Hanged, Drawn And Quartered“ sowie „Win Or Be Drowned“ gleich zwei bislang nicht auf Album erhältliche Tracks drauf gepackt. Und „Whirlwind“ sowie „Treasure Island“ darf man sich auch in der 2003 Bearbeitung zu Gemüte führen.

runningwild blackhandinnBlack Hand Inn (1994)
Wir schreiben das Jahr 1994, die ganze Rockszene befindet sich im Würgegriff von Alternative und Elektro. Die ganze Szene? Nein, ein unbeugsamer Pirat aus einer deutschen Hansestadt hört nicht auf, seine Vision von klassischem Heavy Metal unter das Volk zu bringen. Für so viel Stärke und Treue wird er von seinen Fans weiterhin geliebt. Dabei regiert er an Bord mit harter Hand, als Gitarrist Axel Morgan in Ungnade fiel, kam es dem Kapitän gerade recht, dass Thilo Herrmann durch den Split von RISK angeheuert werden konnte. Und Schlagwerker Stefan Schwarzmann konnte eigentlich nichts zu seiner Verletzung, doch wenn der nächste Beutezug ansteht, muss die Mannschaft fit sein, und wenn man schon einen Jörg Michael bekommen kann, kommt der auf die Gehaltsliste.

Mit der neuen Mannschaft bot man dem damaligen Zeitgeist die Stirn und wich keinen Deut vom Kurs ab. Die achte Scheibe strotzt nur so voll Power und dürfte als das letzte große RUNNING WILD-Werk in die Geschichte eingehen. Selbst rockig angehauchte Songs wie „Soulless“ bersten vor schierer Energie, der pumpende Bass von „Fight The Fire Of Hate“ stampft alles in Grund und Boden und bei „Frewind Rider“ spürt man den Wind in den Haaren, während man auf der Maschine davon saust. Wenn dann das Gaspedal wie in der letzten Single „The Privateer“ oder im Titeltrack so richtig durchgedrückt wird, geht die Post endgültig ab. Die Bridge toppt noch die Strophe, bevor sich der Chorus hymnisch aufbaut und „The Phantom Of Black Hand Hill“ trägt thrashige Züge. Und am Ende setzt man mit den fünfzehn Minuten von „Genesis“ sogar noch einen auf „Treasure Island“ drauf.

Als Bonus gibt es mit „Dancing On The Mindfield“ und „Poisoned Blood“ zwei weitere Kompositionen, die aber schon auf früheren Neuauflagen Platz fanden. Erinnern ein paar Nummern auf „Black Hand Inn“ vage an JUDAS PRIEST, so sind diese bei „Dancing On The Mindfield“ doch zu deutlich.

runningwild masqueradeMasquerade (1995)
Zum ersten Mal seit „Under Jolly Roger“ wurden wieder zwei Platten im selben Line-Up aufgenommen, dieses sollte sogar noch eine weitere gemeinsam einspielen. In unruhigen Zeiten war so viel Konstanz natürlich ein angenehmer Gegenpol, als eine der wenigen gab es von RUNNING WILD keine Experimente. Mit dem Rückenwind wollte man zu viel und verwechselte die Power vom Vorgänger mit reinem Geschwindigkeitsgebolze. Den Fehler, jeden Song mit DoubleBass zuzupflastern begingen aber in jener Zeit viele Vertreter, wie Besucher der Shows mit GRAVE DIGGER bestätigen werden. BLIND GUARDIAN bewiesen in dem Jahr, dass es dieses Stilmittel nicht braucht, um gegen den Mainstream anzukämpfen, nahmen Tempo heraus und gewannen auf der ganzen Linie.

Sicher sind diese Schlagzeugattacken von Jörg Michael absolut gewünscht, wie man im Titelsong, „Wheel Of Doom“ oder „Black Soul“ nachhören kann. Doch die eigentlich hymnisch angelegten Refrains von „Lions Of The Sea“ und „Soleil Royal“ hätten deutlich mehr Raum zur Enfaltung bekommen können. So blieb es dem Riffrocker „Metalhead“ und der obligatorischen Bikerhymne „Rebel At Heart“ vorbehalten, für Abwechslung zu sorgen. Dieses dennoch starke Stück Edelmetall markierte das Ende der Geschäftsbeziehung zwischen Rock´n´Rolf und Noise Records. In der geschäftlich unsicheren Lage schloss er sich GUN Records an, konnte aber an seine Erfolge nie mehr anknüpfen.

Als Bonus gibt es „Black Soul“ und „Lions Of The Sea“ als Neuaufnahmen von 2003, welche aber die angesprochenen Kritikpunkte nicht entscheidend verbessern können.

Alle neun Platten erscheinen als CD wie auch als Vinyl, wobei uns die CD-Variante vorliegt und ich über die Ausstattung der Vinyls nichts sagen kann. Die Silberlinge kommen in schönen Digipacks mit den originalen Artworks daher, sowohl die Einzel, wie auch die Doppel-CDs. Die Booklets sind schön gestaltet, mit den damaligen Bandphotos, aber auch mit vielen Memorabilien wie alten Zeitschriftencovers, Konzertplakaten - und Karten (was habe ich die Hardtickets geliebt). Darüber hinaus gibt es sämtliche Credits und umfangreiche Liner Notes von Malcolm Dome, leider fehlen die Texte, die früher immer abgedruckt waren. Gerade bei den historisch bezogenen Lyrics hätte man die durchaus abdrucken können, da sie sehr interessant gestaltet sind. Das ist aber der einzige Kritikpunkt bei der Geschichtsstunde über die Anfänge einer der wichtigsten deutschen Metalbands, sollte jeder im Regal haben. (Pfälzer)

 


Bewertung:

Pfaelzer0,0 - / 10


Anzahl der Songs: 16 (CD1) / 13 (CD2) / 16 (CD3) / 14 (CD4) / 17 (CD5) / 15 (CD6) / 17 (CD7) 13 (CD8) / 13 (CD9)
Spielzeit: 67:46 min (CD1) / 57:48 min (CD2) / 71:10 min (CD3) / 58:24 min (CD4) / 84:02 min (CD5) / 72:30 min (CD6) / 93:40 min (CD7) / 74:27 min (CD8) / 64:01 min (CD9)
Label: Noise/Sanctuary/BMG
Veröffentlichungstermin: 11.+25.08.2017

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