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BLACKFINGER When Colors Fade AwayEric Wagner ist und bleibt einer meiner liebsten Stimmgeber, auch wenn er leider bei TROUBLE nun endgültig das Handtuch geworfen hat. Die Karriere von THE SKULL habe ich ehrlich gesagt nicht allzu sehr verfolgt, da gefielen mir sogar die neuen TROUBLE mit Kyle Thomas am Gesang besser. Nun hat Eric wohl seine Vergangenheit nahezu gänzlich hinter sich gelassen und konzentriert sich auf seine neue Band namens BLACKFINGER, die wohl immer noch den Beigeschmack von Wagners Vorzeit tragen, aber dennoch frisch und unverbraucht klingen soll.

Die Vergangenheit lässt Eric Wagner einfach nicht ruhen. Immer noch ist er vom Doom infiziert. Auch wenn er mittlerweile nahezu clean sein soll, greift er immer noch gerne in die etwas psychedelische und retrospektive Kiste. Seine Musik ist nach wie vor von den Siebzigern und vom klassischen Rock inspiriert, und so klingt auch seine neueste Combo auf „When Colors Fade Away“. Sogar soundtechnisch lassen sich Parallelen zu TROUBLE feststellen, aber dennoch muss man gestehen, dass es sich bei BLACKFINGER um eine eigenständige Band handelt. Neun Songs voller Doom bis zu Rock in klassischem Gewand bereiten dem geneigten Hörer knapp 40 Minuten gute Musik, die allerdings nicht wirklich irgendwelche Überraschungen bietet. Wagner bleibt sich seiner Wurzeln treu und beginnt einen Neuanfang mit bekannten Elementen. So bleibt es denn auch nicht aus, dass man stellenweise in die Langatmigkeit verfällt. Musikalisch einwandfrei kommen einem doch die Songs schon mal gehört vor, und wirkliche Highlights kann man auf dem Erstling auch nicht ausmachen. Wagner klingt sehr sanft, bedient sich seiner einzigartigen Kopfstimme nahezu überhaupt nicht und schwelgt nur in weicher Melodieführung. Während einzelne Songs mehr Spaß machen, sind andere wiederum eher mau und überbrücken eher zu den besseren Songs.

Wagner ist weiterhin im Musikbusiness unterwegs, was natürlich sehr erfreulich ist, aber dennoch kommen mir immer mehr Zweifel, ob er jemals in die Fußstapfen von TROUBLE treten kann mit seinen neuen Projekten, zumal die Ursprungsband nahezu ungebremst Erfolge verzeichnen kann. Vielleicht braucht es aber auch einfach nur seine Zeit, bis man etwas Eigenständiges produziert, das Debüt hilft dabei sicher weiter. (Jochen)

 


Bewertung:

Jochen7,0 7 / 10


Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 38:45 min
Label: M-Theory Audio
Veröffentlichungstermin: 15.09.2017

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doom doom   rock rock  
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