Rebellion - Miklagard (History Of The Vikings II)

REBELLION immer noch als GRAVE DIGGER - Ableger zu bezeichnen, wäre wohl nach drei überzeugenden Power Metal Scheiben arg kurzsichtig. Heute erscheint ihr vierter Streich „Miklagard - History of the vikings II“ und beweist, dass mit REBELLION mehr denn je zu rechnen ist in einer Zeit, in der sich kaum jemand für „gesungenen“ Metal interessiert und man sich lieber die Nase im Metalcore Moshpit brechen lässt… Sehr schön eingestimmt auf die Geschichte der Wikinger wird der Hörer mit dem akustischen, sehr klar gesungenen Intro, dass den Opener „Sweden“ einläutet, ein Double Bass Kracher vor dem Herrn, bei dem wohl auch Odin und Thor ihre Mähne nicht stillhalten würden. Ein sehr eingängiger Refrain rundet den ersten Eindruck des Albums ab, sehr guter Anfang mit einem großartigen Song!

„Free“ beginnt eher ruhiger, überrascht aber mit einem beinharten Staccato Rhythmus. Der Refrain knallt nicht so wie der des Openers aber auch hier geht’s mit einer steten Dynamik nach vorne, auch ohne bahnbrechende Geschwindigkeit, die einfach mitreißt, sehr schön auch hier das melodische Solo.
Warum „On the edge of life“ mit an Techno erinnernden Tönen eingeleitet wird, ist mir ein Rätsel, macht aber nix, dauert nur ein paar Sekunden *g*. Der getragene Refrain wird auf jedem Konzert zum kollektiven Mitsingen überzeugen. „Ulfberth“ bricht ziemlich nach vorne los, die schon angesprochene Dynamik kommt hier besonders zum Tragen durch den galoppierenden Rhythmus des Schlagzeugs.
Nach dem flotten „The Rus“ geht es mit „Kiew“ etwas ruhiger zu. Mit einem atmosphärisch eingesetzten Keyboardteppich im Hintergrund klingt der Gesang hier besonders emotional und der Song glänzt wieder mit einem eingängigen, schönen Refrain.
„Aifur“ und „Taste of steel“ bollern ganz schön nach vorne los, schneller hat man REBELLION glaub ich noch nicht gehört, steht den Jungs aber verdammt gut zu Gesicht!
„God of thunder“ entpuppt sich als abwechslungsreicher Stampfer ganz im Gegensatz zu dem ultraschnellen „Our backs to the wind“, dass neben „Sweden“, „On the edge of life“ und „Kiew“ zu den besten Songs des Albums gehört. Was ein Double Bass Kracher, der gen Mitte völlig abbricht und in ein ruhiges akustisches Intermezzo mündet, bevor es wieder voll auf die Zwölf gibt, geil! Vielleicht sogar der beste Song des Albums, hier bleibt kein Power Metal Auge trocken!
Den Titeltrack „Miklagard“ könnte man schon von der Single oder dem dazugehörigen Video kennen, eine eingängige, stampfende, eher ruhige Nummer, die wohl einen sicheren Platz in der Setlist finden wird. Abschluss gibt es mit dem epischen „The uprising“ das wieder mit etwas Keyboard unterlegt ist.

Aus dem Schatten ihrer Vorgänger Band sind REBELLION schon längst heraus getreten und haben sich trotz musikalischer Parallelen als eine feste Größe im knackigen deutschen Power Metal gesichert! Und wenn wir hier von Power Metal sprechen ist nichts anderes als purer Teutonenstahl gemeint und nicht Kastraten Blechmetal ohne Eier und Herz. Eine Fülle von Melodie wird hier kombiniert mit beinharten, sägenden Gitarren und Doublebass Maschinerie und einer tierischen Dynamik, wie immer vorzüglich produziert von Bandkopf Uwe Lulis. Sehr angenehm hat sich auch Sänger Michael Siefert entwickelt, der auf unangenehm hohes Gekrächze komplett verzichtet und sich auf seine einzigartige, dunkle, kräftige Stimme konzentriert!
Beeindruckend, dass es noch Bands wie REBELLION gibt, die sich nicht von Trend beeinflussen lassen und knallhart ihr Ding durchziehen, das zurzeit gar nicht angesagt ist. Dafür werden sie ein der ersten Bands sein, die Lorbeeren einfahren wird, wenn sich die Fahne wieder dreht. Wer auf melodischen, aber trotzdem knackigen Metal steht, der sollte sich „Miklagard - History of the vikings II“ auf jeden Fall anhören! Fans der Band können völlig blind zugreifen und werden nicht enttäuscht! (Bernie)
Stay tuned für das im nächsten Monat folgende Interview mit den Jungs!

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 60:50 min
Label: Massacre Records
Veröffentlichungsdatum: 23.02.2007
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