Hacride - Amoeba

Die Franzmänner HACRIDE sind in der großen Metal-Welt noch ein recht unbeschriebenes Blatt. Aber nach einem Demo und einem Album, sowie vorrangigem Touren nur in der Grande Nation und der Schweiz ist das kein Wunder. Allerdings erhielt das erste Werk „Deviant current signal“ schon achtbare Reviews (u.a. 8/10 Punkte im Rock Hard);der Durchbruch soll nun mit dem Zweitwerk „AMOEBA“ gelingen.
Nach 4 Monaten im Studio (co-produziert von Frank Huesco, gemastert von Pierre Bouquet im „L´autre Studio“, entstand ein ziemlicher Brocken von CD.
„Anders“ ist auch der Stil des französischen Vierers: Grob umschrieben handelt es sich um Prog-Thrash nach MESHUGGAH-Art, ein bisschen PANTERA, hier ein wenig STRAPPING YOUNG LAD und DISBELIEF: Fertig ist eine ganz besondere Mischung, die entdeckt werden will.
Beginnt der Opener „Pertubed“ noch akustisch, steigert er sich aber recht schnell zum Riff-Monster. Aggressiv, abgehackt und progressiv schallt es aus den Boxen, manchmal auch an der Grenze zum Chaos. Der Übergang zu „Fate“ ist wiederum mit leichten Flamenco-Anleihen akustisch, wird aber wieder von der nächsten Soundwand überrollt. Eines muss man hier schon sagen: Die Musik von HACRIDE ist unglaublich intensiv! Auch von kurzen Blasts (z.b. in „Cycle“) schreckt man nicht zurück.

Der Song „Zambra“ allerdings geht mir sehr auf den Zeiger. Dabei handelt es sich um ein Cover der Neo-Flamenco-Band „OJOS DE BRUJO“, mit denen man den Song auch gemeinsam einspielte. Geht das Teil musikalisch noch voll in Ordnung, geht mir aber der spanische und weibliche Gesang gehörig an die Nerven. Na ja, die Idee steht dabei im Vordergrund.
Aber das ist nur ein Wermutstropfen, denn ansonsten zeigt die Band, was sie technisch drauf hat, ohne in wüste Frickeleien zu verfallen. Im Instrumental „Liquid“ hat man das Fliessen gewissermaßen vor Augen! Akustisch vom Feinsten umgesetzt. Ein weiteres (gutes) Instrumental („Ultima Necat“) befindet sich am Ende der Scheibe.

Mein lieber Schollie! Ganz schön beeindruckend, was die Gallier hier zustande gebracht haben. Technisch vom Feinsten, bestens produziert und einfach fett ballert AMOEBA von vorne bis hinten in die Lauscher. Da verzeiht man auch einen Song, der nicht gefällt.
Würde mich jedenfalls nicht wundern, wenn die ganz groß durchstarten. Freunde oben genannter Bands können jedenfalls blind zugreifen, der Rest sollte auf jeden Fall auch mal ein Ohr riskieren.

(Brix)

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 54:21
Label: Listenable Records
Veröffentlichungstermin: 26.02.07

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