thedevilandthealmghtyblues iiTHE DEVIL AND THE ALMIGHTY BLUES. Mein lieber Herr Gesangsverein! Auf einen cooleren Bandnamen muss man erstmal kommen. Aber neu im Geschäft sind die Norweger – um genauer zu sein Osloer – keineswegs. Wie man leicht erraten kann, ist “II” der zweite Longplayer. Das selbstbetitelte Debüt reicht zurück ins Jahr 2015. Aber mit dem Freak Valley und dem Roadburn Festival kann die Band sich mittlerweile zwei Genre-Referenzen auf die Fahne schreiben, die sich gewaschen haben.
“II” startet mit einem 11 Minuten Monstrum namens “These Are Old Hands”, welches mit einem locker groovenden Riff beginnt, gegen Mitte dann aber in diesen schleppenden, chilligen Groove verfällt und mit einem großartigen Blues-Solo aufwartet. Ein beeindruckender Start, wenn auch die Produktion eher nicht so sehr besticht. Ein kurzer Blick ins Promo-Blättchen verrät, dass das Album live eingespielt wurde. Naja, da kann man dann auch mal ein Auge zudrücken.

Richtig auf die Kacke haut dann “North Road”. Ein Slow-Blues der Sänger Arnt Andersen geradezu auf den Leib geschneidert ist. Immer etwas Dreck auf der Stimme möchte man jedes mal mitschreien “Old man winter walks yet again”, bis der Song dann in einen mitreißenden Groove losbricht. SO geht Musik!

Und auch die nachfolgenden Songs “When The Light Dies” und “Low” sind langsam. So langsam, dass es beinahe weh tut. Das ist neu, das gabs beim Debüt nicht in dieser extremen Form, aber es steht der Band gut. Es macht Platz für stimmungsvolle Instrumentalisierung, Gefühlsausbrüche und eben immer wieder diese BLACK SABBATH typische Verdopplung des Tempos.

Das ganze Album bleibt durchgehend auf hohem Niveau und erlaubt sich keine Einbrüche. “How Strange The Silence” tut es “North Road” gleich und walzt anfangs schwerfällig, aber locker instrumentiert vor sich hin. Gegen Ende zaubern dann die beiden Gitarristen Petter Svee und Torgeir Waldemar Engen ein Melodie-Gewitter. Wie auf der ganzen Platte stehen weniger schwere Riffs auf der Tagesordnung, sondern locker leichte Gitarrenläufe und harmonische Doppel-Leads.

Es ist schwierig THE DEVIL AND THE ALMIGHTY BLUES in eine Schublade zu stecken und das ist auch gut so. Schubladen-Bands gibts schon genug. Wenn man trotzdem versucht Vergleiche zu finden, könnte man TDATAB als Mischung aus UNCLE ACID & THE DEADBEATS, ALL THEM WITCHES und GRAVEYARD beschreiben.

Herz und Seele der Songs ist Sänger Arnt Andersen, der sich durch die Songs schreit, leidet und klagt. Zwar technisch nicht immer perfekt, aber er hat stets zur richtigen Zeit die richtige Emotion parat. Leider kommen einige Songs nicht so richtig aus dem Quark und plätschern bis Ende zu sehr vor sich hin. Aber wie immer: Kritik auf hohem Niveau und trotzalledem ein außergewöhnliches Album. (Uwe)


Bewertung: 

Uwe8,5 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 47:51 min
Label: Blues For The Red Sun
Veröffentlichungstermin: 17.03.2017

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