Vallenfyre FTWFHWer die bisherige Historie von PARADISE LOST verfolgt hat, der kann sich entweder mit dieser Entwicklung anfreunden oder hat schon vor ein paar Jahren das Handtuch geworfen und kaum noch Interesse an der Band gezeigt. Die meisten Fans bleiben ihren Lieblingen allerdings treu und begrüßen auch, wie sie sich wieder mehr an den Anfängen orientieren.
Aber selbst aus den eigenen Reihen gibt es da den ein oder anderen, der gerne nochmal in die Todesmetallrichtung einsteigen will. So hat Nick Holmes das letzte BLOODBATH-Album eingegrunzt, und Gitarrenvirtuose Greg Mackintosh lenkt sich weiterhin mit VALLENFYRE von der englischen Upperclass ab.

Auch ich musste mich erst letztes Jahr live davon überzeugen, dass sich ein Feingeist wie Mackintosh so authentisch in den morbiden Abgründen der Musik wohlfühlen kann. Nach dem Tod seines Vaters kam der Gedanke zu dieser Art der Musik wieder auf, und nach nun drei Alben hört sich das Ganze auch wirklich sehr bodenständig an. Auch wenn Greg Gift und Galle am Mikrofon spuckt, so ist sein sonores Grunzen trotz allem angenehm zu hören und hebt sich auch vom Einheitsgehuste ab. Doch nicht nur der Leadsänger trägt hier zum Gelingen bei, auch musikalisch hat „Fear Those Who Fear Him“ wieder mal einiges zu bieten. Hier wird in der Kiste der alten Klassiker und Pioniere gekramt, von Punk über Rock und Metal, Crust und Doom bis hin zu Grindcore, und gerade das macht das Album nicht nur interessant, sondern sorgt auch dafür, dass man es immer wieder hören möchte.

Soundtechnisch ist man schwer an den HM2-Sound schwedischer Ikonen gebunden, was aber keinesfalls negativ anmutet und sogar die Intention der Musik sehr gut transportiert. Kein Wunder, wenn Kurt Ballou in seinem Studio die Knöpfe dreht, dadurch klingt das Album zwar stellenweise auch weniger melodiös, dafür aber auch gewollt brutaler und kompromissloser.
Durch die Tatsache, dass diese Scheibe als Trio eingespielt wurde und Mackintosh auch alle Gitarrenspuren aufnahm, kommen immer mal wieder Highlights der Hauptband durch, die an die gute alte Zeit besagter Combo erinnern.


Wenn man sich also nicht immer nur die neue VALLENFYRE anhören möchte, so kann man sich auch alternativ nach einem Durchlauf einen Notizzettel machen mit Bands, deren Einflüsse dabei zu hören sind. Wenn man diese Platten dann alle mal wieder aufgelegt hat, ist die Welt auch wieder ein bisschen mehr in Ordnung. (Jochen)

 


Bewertung:

Jochen8,0 8 / 10


Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 38:59 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 02.06.2017

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