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conjuringfate valleyofshadowsFragt man jemanden nach Bands aus Nordirland, so erntet man meist als Antwort ein Schulterzucken. Manchem fallen nach längerer Überlegung dann noch GAMA BOMB, THERAPY?, MAMA’S BOYS oder auch SWEET SAVAGE ein. Dabei hat Nordirland eine relativ große Untergrundszene und wer sich die Mühe macht ein wenig zu suchen, der wird sicher auf so manche Band stoßen, von der er zwar noch nie etwas gehört hat, die aber genau seinen musikalischen Geschmack trifft.
Eine dieser Bands sind CONJURING FATE aus der nordirischen Grafschaft Antrim. Obwohl die Band bereits 2005 gegründet wurde und 2014 mit der EP „House On Haunted Hill“ ein erstes musikalisches Lebenszeichen von sich gab, ist sie hierzulande wohl den wenigsten ein Begriff. Doch mit ihrem Debütalbum „Valley Of Shadows“ dürfte sich dieser Zustand nun gewaltig ändern.

Eigentlich wurde dieses bereits am 12. Dezember 2016 in Eigenregie veröffentlicht. Nachdem Tommy Daly (Gesang), Phil Horner (Gitarre), Karl Gibson (Gitarre), Steve Legear (Bass) und Bogdan Walczak (Schlagzeug) mittlerweile einen Vertrag beim deutschen Label Pure Steel Records unterzeichnet haben, erfolgt die offizielle Veröffentlichung von „Valley Of Shadows“ nun am 09.06.2017. Und diese Scheibe hat es wahrhaft in sich.

CONJURING FATE mischen hier äußerst gekonnt ihre Einflüsse, namentlich IRON MAIDEN, HELLOWEEN, DIAMOND HEAD und eine Prise ICED EARTH zu ihrem ganz eigenen Stil zusammen. Abgerundet wird das Ganze von Texten, die ganz klar von klassischen Horrorautoren wie Mary Shelley oder auch klassischen Horrorfilmen inspiriert sind. Über allem thront der Gesang von Tommy Daly, welcher für mich eindeutig zu den besten Sängern zählt, die ich in den letzten Jahren im Heavy Metal gehört habe.

Bereits der Opener „Our Darkest Days“ sollte das Herz eines jeden Metallers höher schlagen lassen. Doch dies ist nur der Anfang. Beim folgenden „Marching Dead“ ertappt man sich bereits nach wenigen Sekunden beim Mitsingen und fühlt sich an die guten alten Zeiten erinnert als bei HELLOWEEN noch ein gewisser Michael Kiske für den Gesang verantwortlich war. Mit „Dr. Frankenstein“ kommt dann schon der erste Höhepunkt der Scheibe. Zu dem Song gibt es bereits seit längerer Zeit ein Video, welches von dem irischen Filmemacher George Clarje in der Kirkpatrick Bros. Mill gedreht wurde, in der unter anderem auch „The Frankenstein Chronicles“ entstanden sind. Die beste der 11 auf der Scheibe enthaltenen Nummern ist meiner Meinung jedoch ganz klar „House On Haunted Hill“. Dieser Song ist eine echte Hymne und geht einem nicht mehr so schnell aus dem Kopf.
Ich kann mich nicht erinnern, einem Debütalbum jemals 9 Punkte gegeben zu haben. Doch hier stimmt schlicht und ergreifend einfach alles. Auch der Klang der Platte ist ausgezeichnet. Dieser vermittelt einem zwar jederzeit ein Old School Gefühl, ist jedoch alles andere als altmodisch.

Letztendlich fragt man sich, was nach einem derart starken Erstling in Zukunft aus dem Hause CONJURING FATE noch kommen soll. Haben die Jungs doch ihre Hausaufgaben gemacht und mit „Valley Of Shadows“ in meinen Augen mal eben das bisher stärkste Heavy Metal Album des Jahres 2017 abgeliefert und dabei so manch etablierten Act deutlich hinter sich gelassen. (Matthias)


Bewertung:

Matthias9,0 9 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 58:27 min
Label: Pure Steel Records
Veröffentlichungstermin: 09.06.2017

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heavy heavy   power power  
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