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mick walla ACDCAlle Jahre wieder erscheint ein neues Buch über eine der größten Hardrock-Bands dieses Planeten. Die Rede ist von AC/DC und der neuesten, nach wie vor inoffiziellen, Bandbiografie vom englischen Musikjournalisten Mick Wall. Allerdings kommt diese zum ersten Mal ein wenig anders daher als alle bisher veröffentlichten Bücher. Dabei dachte ich nach „AC/DC: Maximum Rock'n'Roll" alles über die australische Band zu wissen. Womit ich allerdings weit daneben lag, denn Mick Wall sieht die Band in einem völlig neuen Licht und liefert selbst mir noch einige bisher unbekannte Anekdoten aus den Frühtagen von Angus, Malcom und Co.

Dass es sich bei dem Autor Mick Wall um keinen Unbekannten handelt, dürfte allen Biografie-Fans und Zeitschriftenlesern klar sein. Unter anderem verfasste der Gute Biografien über LED ZEPPELIN und METALLICA, oftmals sind diese zwar nicht offiziell, aber dennoch sehr lesenswert. Auch bei „AC/DC – Die Bandgeschichte" bekam der Autor keinerlei Hilfe von offizieller Seite, dies wird gleich zu Beginn des Buches geklärt. Bereits nach den ersten paar Kapiteln ist allerdings auch klar warum, Mick Wall geht zum Teil nämlich sehr kritisch mit den Entscheidungen der beiden Young-Brüder um. Denkt man allerdings über diverse Personalentscheidungen etwas mehr nach, gelangt man zum selben Punkt. Nicht, dass die Young-Brüder, darunter vor allem Malcom, dafür nicht bekannt wären, allerdings liest man eher selten etwas im Detail darüber. Somit ist das Buch aus dieser Sicht schon mal besonders interessant, wobei ich mir auch durchaus vorstellen könnte, dass sich einige AC/DC-Anhänger über diverse Aussagen ärgern könnten.

Doch neben der durchaus kritischen Betrachtung einiger Themen liefert Mick Wall auch durchaus lustige und interessante Anekdoten. Überwiegend stammen diese aus den Frühtagen der Band, und auch für mich waren einige noch neu. Neben den lustigen Stellen gibt es natürlich auch die etwas traurigeren Teile, die nicht nur den Tod von Bon Scott behandeln, sondern auch dessen Absturz, der bereits einige Zeit vor dem Erfolgsalbum „Highway To Hell" begann. Der größte Teil des Buches beschäftigt sich mit der Bon-Scott-Phase der Band, gerade mal 1/3 der insgesamt 528 Seiten handelt von den „Back In Black"-Tagen und allen Folgealben mit Brian Johnson. Was sich jedoch ein wenig als Vorteil herausstellt, denn zu der Zeit mit Bon Scott passierten auch wesentlich mehr Dinge. Zumindest wenn man der Darstellung von Mick Wall Glauben schenkt, ich habe bisher jedenfalls nur selten so viele Storys aus dieser Zeit in einem Buch gelesen.

„AC/DC Die Bandgeschichte" ist nicht einfach nur eine weitere Bandbiografie über AC/DC, sondern bietet auch durchaus kritische Stimmen zur australischen Hardrock - Legende, die sicherlich einigen AC/DC-Fans nicht passen wird. Andererseits macht es das Buch genau aus diesem Grund auch interessant. Der sehr gute Schreibstil von Mick Wall, lässt einen das Buch kaum aus den Händen legen und ist ein zusätzlicher Pluspunkt für diese Biografie. Auch die Übersetzung ist gut gelungen, und somit kann ich „AC/DC Die Bandgeschichte" jedem nur ans Herzen legen. Im Buch selbst sind auch noch ein paar Bilder enthalten, überwiegend sind diese Aufnahmen aber bereits bekannt. Besonders schön ist die Tatsache, dass man zu dem Buch selbst noch den kostenlosen Download zur EBook-Version bekommt. (Pascal)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Seiten: 528
ISBN: 978-3-8419-0259-7
Verlag: Edel Rockbuch
Erscheinungstermin: 25.04.2014

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