Die Speerspitze des orthodoxen Black Metals bilden überwiegend französische Bands. Es wird wohl kaum jemandem entgangen sein, dass unser westlicher Nachbar keine Gefangenen macht, was die schwarzmetallische Tonkunst anbelangt. Als Pioniere der Disharmonie und der unendlich finsteren auralen Atmosphäre haben sie diesen Ruf auch mehr als verdient.
Bis in die heutige Zeit sind die Franzosen ihrem Stil größtenteils treu geblieben, was glücklicherweise auch für die meisten jungen Bands gilt. Ein Paradebeispiel dafür ist die seit 2002 existente Black-Metal-Institution AOSOTH, eine Band, die sich aus der gut doppelt so alten Kultkapelle ANTAEUS herausentwickelte.
Nun kommt mit dem treffenden Namen „III“ das dritte Album der Teufelsanbeter auf den Markt, und bietet wieder einmal bitter-bösesten Schwarzmetall der ganz infernalen Sorte.
Auch wenn CALIBAN nach wie vor die Metal-Gemeinde in ihrer Meinung spalten wie kaum eine andere Band, ist der Stellenwert der Essener im modernen Extremsektor nach wie vor unbestritten. Nachdem das letzte Studioalbum sogar bis auf Platz 36 der Deutschen Plattencharts vorstoßen konnte, war ausgeprägtes und umjubeltes Touren auf dem Kontinent und in Übersee die logische Konsequenz.
Um die Wartezeit zum neuen Album , welches für Anfang 2012 anvisiert ist, zu verkürzen, spielte man vier Cover-Songs in Begleitung der nun anstehenden "Cover Europe With… Tour 2011" (mit AS BLOOD RUNS BLACK, ADEPT und FOR TODAY) ein - diese Songs könnten im Original nicht unterschiedlicher sein!
Filmmusik ohne dazugehörigen Film ist so manches Mal tatsächlich besser als beides in Kombination. Schon einige lahme Streifen wurden durch einen guten Soundtrack überhaupt erst bekannt. Dabei muss man jedoch auch immer daran denken, dass nur die besten und begabtesten Komponisten überhaupt in der Lage dazu sein dürften, wirklich großartige Filmmusik zu schreiben. Nicht umsonst werden offensichtlich so viele Filmmusik-CDs gekauft, dass es sich für die Produzenten immer öfters lohnt, neben der Film-DVD auch noch zusätzlich eine CD zu veröffentlichen.
CRISTIANO FILIPPINI jedoch lässt den Film einfach von vornherein weg. Der Italiener bietet orchestrale, symphonische Instrumentalmusik, die jedoch förmlich nach einem Film schreit, den sie begleiten könnte.
Zu FORGOTTEN TOMB muss man an sich nicht mehr viel sagen: die 1999 gegründete Black Metal Band aus Italien veröffentlichte bis heute insgesamt vier Alben, die sich alle als „moderne“ Kultalben in fast jeder Sammlung wieder finden. Politischen und sittlichen Kontroversen zum Trotz konnte sich diese Band weltweit einen respektablen Namen in der Szene machen. Grund für ihren Erfolg ist dabei vor allem ihr Gespür für Riffs, die übers Ohr direkt ins Hirn gehen, und dann einfach nicht mehr raus finden.
Nach vier Jahren des Wartens kommt nun endlich mit „Under Saturn Retrograde“ der Nachfolger von „Negative Megalomania“(2007) auf den Markt. Geboten wird die altbekannte Eingängigkeit zusammen mit der typisch emotionalen Verzweiflung, die sich auf einem Niveau weit fernab der kitschigen 08/15-Depri-Black-Metal-Mucke aufhalten.
Grunge bzw. Alternative Rock hat seinen Platz allen Strömungen wie Crossover oder Emo zum Trotz seit den frühen Neunzigern im Gitarrenbusiness behauptet und es kommen immer wieder ambitionierte Bands ans Tageslicht.
Die Briten SLAVES TO GRAVITY sind auf der Insel bereits überaus erfolgreich - ich für meinen Teil kam mit dem Londoner Quartett bisher noch nicht in Berührung und war gespannt, ob die Vorschusslorbeeren der britischen Presse, die oft zu euphorisch über die Stränge schlägt, gerechtfertigt sind.
Mit "Into The Black" haben die Saarländer GODSLAVE ein feines Stück Thrash abgeliefert und geben sich alle Mühe, mit erhöhter Livepräsenz die Stufen in höhere Regionen der Szene zu erklimmen. Ein guter Zeitpunkt, Thommy (Gesang) und Bernie (Gitarre) mal im direkten Gespräch einen paar Löcher in den (schon früh im Gespräch nackten) Bauch zu fragen, auch wenn das manchmal schwerer ist, als man meinen könnte.
Nachdem KAMELOT ihr aktuelles Album „Poetry For The Poisoned“ bereits im letzten Jahr ausgiebig auf einer Tour in Europa sowie auf diversen Sommerfestivals beworben haben, ging es in diesem Jahr zunächst auf Südamerikatour. Nun ist man nach Europa zurückgekehrt um den Kontinent noch einmal zu beackern und im Herbst wird man mit den Vereinigten Staaten auch das Heimatland der Band beehren. Am 29.04. machte der Tourtross im Luxemburger Den Atelier Station.
In ihrer Wirkung kann man die Anzahl der Bands fast schon als inflationär bezeichnen, die sich nach dem etablierten, aber leider sehr unoriginellem Schema „Frau, Gothic, Folk“ zusammensetzen. Einigen dieser Kombos muss man jedoch eingestehen, dass sie es durchaus sehr gut verstehen, harten Metal, sanfte Klänge und finstere Atmosphären so zu kombinieren, dass es letztlich immer einem Großteil der an Festivals anzutreffenden Zeitgenossen zusagen wird.
Das deutsch-norwegische Sextett MIDNATTSOL ist eine dieser Bands, die problemlos sowohl hartgesottene Metaller als auch sanftmütige Melodienliebhaber bedienen kann.
Mit „The Metamorphosis Melody“ kommt nun das dritte Full-Length-Album, pünktlich zur gemeinsamen Tour mit LEAVES’ EYES, auf den Markt.
Eigenen Angaben zufolge werden die Briten von THE AXIS OF PERDITION schon seit 2002 immer wieder gebeten, ruhig zu sein. Kein Wunder, berücksichtigt man die herbe Kost, die sie zu bieten haben. Schon drei ganze Full-Length-Alben ließen sie auf die Menschheit los, die strotzend voller abartiger Klangsphären für reges Aufsehen, und eine recht übersichtlich gehaltene Fanschaft sorgten.
Nun geht’s mit „Tenements (Of The Anointed Flesh)“ in die vierte Runde. Virtuos, verstörend und abgedreht wie nie zuvor präsentieren sie ein schwarzmetallisches Glanzstück, das problemlos mit den grenzgängerischen Alben von Szenegrößen wie DEATHSPELL OMEGA oder BLUT AUS NORD verglichen werden kann.
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