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NIGHT RANGER cover

NIGHT RANGER gehören zu jenen Rock-Veteranen, die schon mehr Lenze im Rockgeschäft sind als ich auf dem Buckel habe. Auch nach 35 Jahren und 11 Alben hat die Band aus San Francisco (zum Glück) noch immer nicht genug und legt der geneigten Fangemeinde mit „Don't Let Up“ ihr nunmehr zwölftes Studioalbum vor. Erstmalig an der Gitarre mit dabei ist Keri Kelli (ex-ALICE COOPER, SLASH), nachdem sein Vorgänger Joel Hoekstra 2014 die Nachfolge von Doug Aldrich bei WHITESNAKE antrat.

Es wird hier auch gar nicht lang gefackelt, sondern mit der Uptempo-Nummer „Someway Somehow“ startet das – übrigens komplett selbst produzierte - Album auch gleich von Beginn an ordentlich durch. Mit einer erkennbaren Leichtigkeit und Spielfreude erwischt die Band einen gleich auf dem richtigen Fuß. Die alten Haudegen merkt man der Band an, wie sie sich gekonnt professionell und auch abwechslungsreich durch die elf Tracks rocken: Uptempo-Tracks wechseln sich ab mit langsameren Kalibern und auch die ein oder andere Ballade darf natürlich nicht fehlen. Und dabei klingen die fünf mit über 60 Jahren wesentlich frischer als so manche Newcomer-Band.

Die Devise lautet ja seit jeher „doppelt hält besser“ und so gibt es neben kombiniertem Lead-Gesang von Jack Blades und Schlagzeuger Kelly Keagy auch die doppelte Gitarren-Power von Brad Gillis und Keri Kelli um die Ohren. Der Opener und der Rausschmeisser "Nothing Left of Yesterday" sind in meinen Augen die stärksten Nummern, aber auch dazwischen hagelt es ausreichend Hardrock-Perlen und natürlich auch das ein oder andere Gitarren-Solo, bei "Running Out Of Time" zum Beispiel. „(Won't Be Your) Fool Again“ erinnert nicht, wie der Songtitel suggerieren könnte, an THE WHO, sondern irritiert aufgrund seiner ausgesprochenen Country-Lastigkeit kurz, ist aber ein gelungener Ausflug in benachbarte Gefilde. "Comfort Me" wartet auf mit Zeilen wie "The greatest gift can be the morning sunshine in your eyes" und sorgt für die Momente fürs Herz. Das geht schön unter die Haut. 

NIGHT RANGER erfinden sich mit „Don't Let Up“ sicher nicht neu. Aber wozu auch, retro heißt ja schließlich nicht out. Dieses 35te Bandjubiläum kann man ruhig mal feiern, solche Platten machen einfach nach wie vor Spass.(Manu)

 
Bewertung:

Manu8,0 8 / 10


Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 52:06 min
Label: Frontiers Music
Veröffentlichungstermin: 24.03.2016

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