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Allochiria ThroesDer düstere Sumpf der Sludge-Gefilde ist in Europa zwar schon weitläufig verbreitet, aber aus dem – einstigen – Sonnenstaat Griechenland kam noch nicht allzu viel Spruchreifes von diesem Genre. Doch auch wenn mir die Band bisher nicht geläufig war, so handelt es sich bereits um das zweite Album der Band ALLOCHIRIA, die sich nach ihrer EP und dem Debüt schon im Vorprogramm namhafter Bands vorstellen konnte. Nun liegt der Nachfolger „Throes“ vor, der eigentlich genau da weitermacht, wo „Omonoia“ aufgehört hat.

So sagt es zumindest die Biografie des Fünfers, die ebenfalls verlauten lässt, welche Bands gerne im gleichen Atemzug genannt werden, als da wären NEUROSIS, ISIS, AMENRA oder auch CULT OF LUNA. Und mit dieser Aussage treffen sie auch voll ins Schwarze, denn von der Mixtur her passt das schon sehr. Und auch wenn die Mischung etwas Eigenes darstellt, ist eine Übernahme von Elementen dieser Vorbilder ja keine Schande.

Allerdings hat die Stimme von ALLOCHIRIA ein gewisses Extra – es handelt sich dabei um eine Frontfrau mit dem gutbürgerlichen Namen Irene, die allerdings sonst alles andere als bürgerlich wirkt. Ihre gequälte und hassverstopfte Stimme legt sich über die traurigen, melancholischen und auch wütenden Sounds ihrer Mitstreiter wie ein markantes Banner. Für gewöhnlich haben Frauen mit derartiger Stimmpräsenz bei mir immer einen Stein im Brett, wenn auch in diesem Fall die Variation und Besonderheit zu wünschen übrig lässt. Aber dennoch steht sie der Männerwelt in nichts nach und macht einen top Job.

Die fünf gequälten Seelen berichten über den Menschen als soziales Wesen in einer verlorenen Welt, die dem Untergang geweiht ist – wer hätte es gedacht! Gut zu wissen, dass es für derartige Musik immer wieder neuen und „besseren“ Stoff gibt und geben wird; so kann man sich sicher sein, dass dieses Genre so schnell nicht ausstirbt. Bleibt abzuwarten, wie das griechische Quintett live rüberkommt, „Throes“ ist beileibe nicht schlecht, aber auf Dauer doch etwas eintönig, was vielleicht auch an der Titel- und Albumlänge liegen mag. Dennoch ist „Throes“ bestens geeignet, mal wieder so richtig in miese Stimmung zu kommen. (Jochen)


Bewertung:

Jochen7,07 / 10


Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 45:45 min
Label: Art Of Propaganda
Veröffentlichungstermin: 17.03.2017

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