Monster Magnet + Bombus (17.02.2015, Saarbrücken)

live 20150217 02 00 MonsterMagnetKaum zu glauben, dass bereits zwei Jahre ins Land gezogen sind seit dem letzten MONSTER MAGNET Besuch in der Garage Saarbrücken. Doch auch das letzte reguläre Studioalbum „Last Patrol" liegt bereits so lange zurück, und die Band tourt nun mit ihrer letzten Veröffentlichung „Milking The Stars: A Re-Imagining Of Last Patrol" durch die Lande. Mit dabei hatte die Band am 17. Februar die Schweden BOMBUS, die auf den ersten Blick nicht so gut passten wie zuletzt MY SLEEPING KARMA.

BOMBUS
Aber auch wirklich nur auf den ersten Blick, denn bereits nach den ersten Songs des insgesamt 45-minütigen Sets hatten die sympathischen Schweden die Menge gut im Griff. Dabei ist der Stil von BOMBUS gar nicht mal so einfach zu beschreiben; liest man die Pressetexte, wird von Heavy Metal gesprochen. Diese Bezeichnung würde zwar auf die technische Finesse passen, aber gesanglich driftet Sänger Feffe auch öfters Mal in Richtung Thrash ab. So oder so bietet die Band einen sehr interessanten und vor allem harten Genre-Mix, wobei das Harte auf den ersten Blick eben nicht so gut ins Vorprogramm von MONSTER MANGET passt. Doch spätestens nach der Hälfte wurde jedem klar, weshalb diese Band zur Eröffnung gewählt wurde. BOMBUS scheuen nämlich keinesfalls vor kleineren Jam-Sessions während eines Songs zurück und bieten auch entsprechend viele Instrumental-Teile, sogar ein Drum-Solo war für das kurze Set drin. BOMBUS konnten mich überzeugen und stellten sich durch ihre Verspieltheit im Nachhinein als ein guter Opener für MONSTER MAGNET heraus. Das kommende Album „The Poet And The Parrot" werde ich mir auf jeden Fall mal zu Gemüte führen. Des Weiteren sind die Gitarren von Ferre (Jackson Randy Rhoads) und Jonas (Gibson Explorer) einfach ein absoluter Traum.

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MONSTER MAGNET
Nach einer kurzen Umbaupause starteten MONSTER MAGNET mit dem rockigen „The Right Stuff" in ihr Set und legten mit „Dopes To Infinity" noch einen drauf. Anschließend gab die Band mit „Look To Your Orb For The Warning" die Richtung für den Rest des Abends an. Die Menge dankte es und war nach dieser gelungenen Eröffnung voll dabei. Doch die rockige Eröffnung wurde spätestens nach „Twin Earth" abgelöst, und diese Ablösung wird nicht jedem Konzertbesucher so gut gepasst haben. Wie es Mastermind Dave Wyndorf bereits in Interviews immer wieder verlauten lässt, kotzt es ihn regelrecht an, immer wieder Nummern von „Powertrip" wie zum Beispiel „Space Lord" spielen zu müssen. Erst kürzlich verkündete er kämpferisch, dass er den Leuten solche Songs zwar geben wird, aber inklusive dem ganzen psychedelischen Kram. Und davon gab es an diesem Abend mehr als genug, denn wie es bereits der letzte Release „Milking The Stars: A Re-Imagining Of Last Patrol" vermuten ließ, hat die Band Bock auf ausfallende Jam-Sessions und abgedrehte Sounds, und so kam es dann letzten Endes auch an diesem Abend. „Twin Earth" von „Superjudge" kam noch recht simpel daher, mit „I Live Behind The Clouds (Roughed Up And Slightly)" ging es dann stark in Richtung Sechziger und Dave Wyndorf lief zur Hochform auf. Die restlichen Songs lagen wie in einem dichten Nebel vor einem, und mit gekonnten Zwischenspielen zogen MONSTER MAGNET das Publikum vollkommen in ihren Bann - zumindest die, die es zuließen. Denn nicht bei allen kam der psychedelische Teil gut an, bei „Spine Of God" gab es eine kleine nebelverhangene Rede von Dave Wyndorf, bei der er letzten Endes sogar „Bye Bye Miss American Pie" sang. Erst mit „Three Kingfishers" legten sich die Nebelschwaden und die Band legte mit „Tractor" und „Space Lord" einen rockigen Abschluss hin. Wobei auch „Space Lord" live etwas weniger wild daher kam als auf Platte.

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Psychedelisch hin oder her, für mich war das Konzert ein gelungener Abend, obwohl ich eher auf die rockigen Nummern von MONSTER MAGNET stehe. Schade drum, dass es das außergewöhnliche „Hallelujah" von „Last Patrol" nicht ins Set geschafft hat und auch schade drum, dass die Band nach wie vor nicht länger als 80-90 Minuten spielt. Bereits nach einer Stunde begaben sich die Herren von der Bühne, um erst nach lauten Zurufen für drei Zugaben zurückzukehren. Durch das zum Teil ewige Ziehen von Songs und den vielen psychedelischen Zwischenstücken war es auch nicht möglich, mehr als zwölf Songs zu spielen. Die Band und auch Dave Wyndorf zeigten sich durchgehend bei bester Laune, und gerade Dave ist immer noch ein grandioser Entertainer. So spielt er gerne mit dem Publikum und bezieht die Fans gekonnt in das Geschehen mit ein.

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Ein schönes Konzert mit zwei hervorragenden Bands, BOMBUS waren für mich überraschend gut, und MONSTER MAGNET enttäuschten mich ein klein wenig durch die dichten Nebelschwaden, die den größten Teil des Sets ausmachten. Doch auch das machte Spaß und zeigte einmal mehr, wie besonders diese Band nach wie vor ist. Außerdem konnte man die Auslegung des Programms nach „Milking The Stars: A Re-Imagining Of Last Patrol" ja bereits erahnen, daher sollten nur wenige Anwesende davon überrascht worden sein. (Pascal)


Setlist MONSTER MAGNET:
The Right Stuff
Dopes To Infinity
Look To Your Orb For The Warning
Twin Earth
I Live Behind The Clouds (Roughed Up And Slightly)
Last Patrol
Spine Of God
End Of Time
Stay Tuned
------------------
Three Kingfishers
Tractor
Space Lord

Kategorie: Konzerte