Als ich mich am Samstag, 17.01.2015, vor der Tür des Kleinen Klubs der Garage Saarbrücken einfinde, steht schon eine Schlange von ungefähr zehn Leuten vor der Tür und wartet auf Einlass. Kein Wunder, immerhin stand das Datum des Release-Gigs von RED RAVEN schon seit einiger Zeit im Vorfeld fest und die Jungs haben mit ihrem Debüt "Chapter One: The Principles" (8/10 Punkten bei Neckbreaker) schon ordentlich Eindruck gemacht. Noch dazu ist die Band im Saarland verwurzelt und die einzelnen Mitglieder sind seit langen Jahren in unterschiedlichen Bands aktiv und daher kann RED RAVEN schon auf eine ordentliche Fanbasis zurückgreifen.

CROWN OF GLORY
Kurz nachdem ich mir am Tresen das erste Bier abgeholt habe, füllt sich der Kleine Klub immer mehr und zum pünktlichen Auftakt der Veranstaltung in Gestalt der Vorgruppe CROWN OF GLORY aus der Schweiz ist es schon recht eng. Der eidgenössische Sechser lässt sich auch gar nicht lange bitten und eröffnet seinen Gig explosiv mit "Storm" vom letzten Album "King For A Day". Mit ihrem klassischen Power Metal, der mich an eine Mischung aus EDGUY, VIRGIN STEELE und noch einigen weiteren Bands erinnert, aber hörbar eine eigene Note hat, kommen sie beim Publikum sichtlich gut an.

Zwar muss der Sänger zum Mitklatschen erst animieren, aber der Applaus nach dem Opener spricht Bände. Routiniert, mit ordentlich Sympathie und Energie und Spaß ohne Ende spielen sich die Schweizer durch ihr 60-Minuten-Set und ernten nach jedem Song mehr Applaus, besonders "The Raven's Flight" und "Once" lassen einen erahnen, was da noch an Potenzial drin steckt. Die Gitarristen beherrschen ihr Handwerk ebenso gut wie die restlichen Bandmitglieder und dienen als Eyecatcher auf der Bühne. Und dass der Sänger an dem Abend stimmlich etwas angeschlagen ist, macht sich an dem einen oder anderen etwas schiefen Ton bemerkbar, sonst aber kaum. Hätte er es nicht noch extra erwähnt, wäre es wohl fast keinem aufgefallen. Da fragt man sich automatisch, was in der Röhre noch so drin steckt, wenn er zu 100 Prozent fit ist. Das kann sich sehen, hören und fühlen lassen und lässt hoffen, dass sich die Jungs mal wieder in unsere Gegend verlaufen.

Ein Wort noch zum Sound: ich habe im Kleinen Klub bisher noch nie so einen sauberen Klang erlebt. Da kann sich der Mann hinterm Mischpult wirklich mal ein dickes Lob einstreichen. Von Brei oder Feedback keine Spur, die Abmischung passte auch perfekt. Das kann ich von den meisten Gigs in der eigentlichen Garage nicht behaupten. Sehr gute Arbeit!

Setlist CROWN OF GLORY
Storm
Savior
Limit
The End Of The Line
Save Me
The Raven's Flight
Once
Morpheus Dream
The Calling
Keep The Flame

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RED RAVEN
Nach kurzer Umbauphase betreten RED RAVEN kurz nach 21 Uhr die Bühne. War es vorher schon gut voll, kann man jetzt kaum noch einen Schritt machen, ohne jemandem auf die Füße zu treten, der Kleine Klub ist fast ausverkauft. Der Opener "Planet Fear" ruft beim Publikum ordentlich Begeisterung hervor und wird mitgeklatscht und mitgesungen. Mit "Foolsland" und "Silent World Of Mine", die gleich noch eine ganze Ecke geiler klingen als auf dem Album, steigern sich die Jungs immer weiter und versprühen eine Power und Spielfreude, die man selten erlebt. Hier weiß man sofort, dass man absolut erfahrene Vollblutmusiker vor sich hat, die genau wissen, wie der Hase läuft. Die Luft knistert richtig vor Energie. Das Publikum entlohnt jeden Song mit frenetischem Jubel und geht begeistert mit.

RED RAVEN spielen an diesem Abend jedoch nicht nur ihr gesamtes Album, sie legen mit "Don't Talk To Strangers" vom legendären Gott des Rocks RONNIE JAMES DIO auch noch eine exzellent umgesetzte Coverversion hin. Jeder, der sich auch nur ein wenig mit Gesang auskennt, weiß dass diese Nummer nicht gerade einfach zu singen ist und da der gute DIO sowieso einer der besten Sänger aller Zeiten war, würden sich auch nicht viele an das Stück heran wagen. RED RAVEN jedoch haben mit Sänger Frank Beck ein derartiges Ausnahmetalent am Start, dass es einen vor Begeisterung einfach wegfegt - Wahnsinn, Frank! Doch auch die Gitarristen Patrick Fey und Bernd Basmer, Bassist Martin Reichhart und Drummer Sebastian Berg beherrschen ihre Instrumente hervorragend und stehen keinesfalls im Schatten ihres großartigen Shouters.

Diese Band ist einfach fantastisch, und das haben sie jetzt auch live eindrucksvoll bewiesen. Und auch hier muss man wieder den Sound lobend erwähnen, der fast perfekt war. Einziger kleiner Kritikpunkt hier ist, dass der Gesang für meinen Geschmack eine Spur zu leise abgemischt war, aber das ist wirklich Kritik auf sehr hohem Niveau und tut dem Gesamtergebnis überhaupt nichts zuleide. Dieser Abend wird jedem, der da war, noch einige Zeit im Gedächtnis bleiben. Absolut großartig, Jungs, ich kann es kaum erwarten, Euch wieder live zu bewundern.

An dieser Stelle möchte ich außerdem noch ein ganz dickes Dankeschön an Jenny Jahnel aussprechen, die uns freundlicherweise ihre Fotos vom Auftritt von RED RAVEN zur Verfügung gestellt hat. Vielen Dank, Jenny!

Setlist RED RAVEN
Planet Fear
Foolsland
Silent World Of Mine
Faraway
Another Little While
Don't Talk To Strangers (DIO)
Famous
If You Don't Know
Walls Around My Chair
I Don't Care
Everyday
Too Late
Angel Of Your Life

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