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billy idol small2014 kehrt eine Legende der Achtziger nach Europa zurück, die letzten Konzerte liegen immerhin schon fast sechs Jahre zurück. Die Rede ist von niemand anderem als BILLY IDOL, bereits während der Tour gab es für die Fans ein weiteres „Bonbon", so wurde für Oktober dieses Jahres eine neue Platte angekündigt. Des Weiteren erscheint auch endlich eine offizielle Biografie über den Rocker. Der ehemalige Frontmann von GENERATION X sitzt also offensichtlich, trotz seiner fast 60 Jahre, noch fest im Sattel. Und so hatte ich hohe Erwartungen an das anstehende Konzert, die zu keinem Zeitpunkt enttäuscht wurden.

Auch ein solch schwülwarmer Freitag wie dieser hielt weder die WM-Fans, die noch im Gewerbegebiet im Umkreis der Rockhal „Public Viewing" betrieben, noch die Rock- und Pop-Fans davon ab, vor die Tür zu gehen. Und so hatte sich die große Halle der Rockhal kurz vor Beginn des Konzertes schon recht amtlich gefüllt. Das Publikum war breit gefächert, von recht jungen Leuten bis hin zu Familien samt Kindern. Was allerdings nicht sonderlich verwunderlich ist, schließlich kenne selbst ich BILLY IDOL aus dem Radio mit Hits wie „Flesh For Fantasy", die mir Anfang der 90er immer um die Ohren flogen, wenn ich mit meinen Eltern unterwegs war. Eine Vorband gibt es keine, und so startet pünktlich um 20:30 Uhr das basslastige Introtape und heizt das Publikum ordentlich ein; als BILLY IDOL selbst die Bühne entert, gibt es tosenden Applaus. Dieser sollte auch für die insgesamt zweistündige Show nicht verstummen. Neben der guten Setlist, von der ich zugegeben nicht jeden Song kannte, bot die Band dem Publikum eine wirklich gute Show. Auch wenn BILLY IDOL keinen Marathon auf der Bühne läuft, hat er eine außergewöhnliche Bühnenpräsenz und auch seine Coolness hat er sich bewahrt. So sieht und hört man ihm sein Alter nicht an, und einige Ansagen zeigen außerdem, dass der Gute einen gesunden Humor hat.

Neben BILLY IDOL ist vor allem Gitarrist Steve Stevens mit seinem famosen Gitarrenspiel der Star des Abends. Gelesen hatte ich über den Gitarristen schon einiges, live haut er einen aber richtig um. Auch BILLY IDOL scheint sich dessen bewusst zu sein und räumt seinem Kompagnon ausgiebig Zeit für seine Soloeinlagen ein. Zum Solo bei „Rebell Yell" bekommt er von Mr. Idol eine Plastik-Laserpistole, mit welcher er dann sein weltbekanntes Raygun-Effekt-Solo hinlegt, sehr schöne Showeinlage. Bei seinem eigentlichen Gitarrensolo präsentierte der Gitarrist eine wirklich interessante Mischung aus eigenen Licks im Flamenco-Style bis hin zu Ausschnitten von LED ZEPPELINs „Over The Hills And Far Away", welches in „Stairway To Heaven" mündet. Diesen Gitarristen machen also nicht nur seine Effektgeräte groß. Auch die restlichen Musiker sind keine Unbekannten, so spielte Gitarrist Billy Morrison zum Beispiel für kurze Zeit bei THE CULT. Dennoch steht Steve Stevens mächtig im Vordergrund und spielt wirklich wahnwitzige Sachen auf seinen häufig gewechselten Gitarren, besonders für Gitarristen stellt dies natürlich einen besonderen Anreiz für eine BILLY IDOL-Show dar.

live 20140704 0101 BillyIdol

Songtechnisch zündete BILLY IDOL ein wahres Hit-Feuerwerk, welches keine Wünsche offen lässt. Neben seinen poppigen Hits „Flesh For Fantasy", „Cradle Of Love" oder „Dancing With Myself" gibt es auch etwas härtere Songs wie „King Rocker" oder „Whiskey & Pills" auf die Ohren. Außerdem spielt er seinen bekannten Coversong „L.A.Woman" von THE DOORS, die ultimativen Hits wie „Rebell Yell" und „White Wedding" werden natürlich nicht ausgeschlossen, diese befinden sich beide am Ende des Sets. BILLY IDOL, der während des gesamten Konzertes immer schnell auf der Bühne in ein anderes Outfit schlüpft, lässt zu „Rebell Yell" dann, wohl zur Freude der anwesenden Damen, sein Oberteil weg. Um dem Klassikerstatus des Songs gerecht zu werden, schmückt die Band den Song mit allerlei Mitsing- und Soloteilen aus, wodurch er fast doppelt so lang wird. „White Wedding" beginnt Steve Stevens auf der Akustikgitarre, wodurch das Publikum die Chance bekommt ordentlich mitzusingen, bis dann etwa in der Hälfte die restliche Band einsteigt und dem Song weiteren Druck verleiht. Bei einigen Songs schnappt sich auch der Meister selbst die Gitarre, so beginnt „Sweet Sixteen" mit Billy allein auf der Akustik, samt kurzer Erzählung. Und auch bei einigen anderen Songs hat der Maestro seine Klampfe umhängen, auf der er hin und wieder einmal ein bis zwei Akkorde spielt. Das Publikum wird durchgängig animiert und immer wieder mit einbezogen, gegen Ende gibt es sogar ein kurzes Wechselspiel mit „Yeah"-Rufen, welches sehr gut ankommt. Neben der oben genannten Laserpistole zum Solo von „Rebell Yell" bekommt das Publikum zu „Blue Highway" zudem noch einige Frisbees zugeworfen, schade nur, dass diese nicht weiter geworfen werden, sondern umgehend von den jeweiligen Fans eingesackt werden.

Nach genau zwei Stunden endet mit „Mony Mony" eine wirklich wahnwitzige Show, die ich so nicht erwartet hätte. Mit tosendem Applaus verabschiedet sich die Band nach der ausführlichen Vorstellung der Musiker vom Publikum. Ob es nach der neuen Studioplatte eine weitere Tour geben wird, ist nicht bekannt, fit genug wäre BILLY IDOL in jedem Fall noch. Weder an seinem Gesang noch an seiner Performance lässt sich etwas bemängeln. Ein gekonnter Tour-Abschluss für eine wirklich gute Band, die zumindest ich jetzt nicht mehr nur als Pop-Rock ansehe. (Pascal)

Setlist BILLY IDOL:
Postcards from the Past
Cradle of Love
Dancing with Myself (GENERATION X)
Flesh for Fantasy
Love and Glory
One Breath Away
Ready Steady Go (Generation X song)
Sweet Sixteen
Whiskey & Pills
Eyes Without a Face
L.A. Woman (The Doors cover)
Guitar Solo (Steve Stevens)
King Rocker (Generation X song)
Love Like Fire (Generation X song)
Blue Highway
Rebel Yell

Encore:
White Wedding
Mony Mony

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Pascals Avatar
Pascal antwortete auf das Thema: #13559 9 Jahre 8 Monate her
Keine Bange, das gute Internet vergisst nie. ;)
Annes Avatar
Anne antwortete auf das Thema: #13558 9 Jahre 8 Monate her
Kann jemand hiervon bitte einen Screenshot machen und dem Rainer in 20 Jahren unter die Nase halten? Bin mir ziemlich sicher, daß Rainer dann nur noch halbnackt das Haus verläßt... :P
Pascals Avatar
Pascal antwortete auf das Thema: #13555 9 Jahre 8 Monate her
:laugh:
Andreass Avatar
Andreas antwortete auf das Thema: #13554 9 Jahre 8 Monate her
Da hast du also deinen Meister gefunden? :P
Pfaelzers Avatar
Pfaelzer antwortete auf das Thema: #13553 9 Jahre 8 Monate her

Anne schrieb: Och komm, für sein Alter sah der echt nicht schlecht aus. Da hab' ich aber schon viel gruseligeres gesehen.


Für´s Alter ist´s okay, aber ob man es dennoch so penetranz zur Scha stellen muss.... der ist ja tatsächlich noch selbstverliebter als ich.
Jochens Avatar
Jochen antwortete auf das Thema: #13551 9 Jahre 8 Monate her
Ich würdne nehmen... :kiss:
Annes Avatar
Anne antwortete auf das Thema: #13550 9 Jahre 8 Monate her
Och komm, für sein Alter sah der echt nicht schlecht aus. Da hab' ich aber schon viel gruseligeres gesehen.
Pfaelzers Avatar
Pfaelzer antwortete auf das Thema: #13530 9 Jahre 8 Monate her
Naja, ob der Faltenbauch wirklich noch die Damen in Wallung bringt, lasse ich mal dahin gestellt. Man muss schon wirklich schlechten Sex haben, um den Gockel da erotisch zu finden. :laugh: