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knorkator tour 2014Und da war sie wieder, "Die Meiste Band Der Welt"! Nach den Gastspielen zuvor im hohen Norden in Rostock und Hamburg gastierten die Chaoten mit der Berliner Schnauze wieder mal im Südwesten der Republik, sprich: Die Saarbrücker Garage wurde unsicher gemacht!
Mit im Gepäck die neue Scheibe "We Want Mohr", die im Vorfeld aufgrund von Rassismusvorwürfen einiger übereifriger Moralapostel für ungewohnten Wirbel sorgte - aber wer KNORKATOR kennt sollte wissen: "Political Correctness" is nich bei diesem schrägen Quintett! Der Titel der Scheibe muss im Zusammenhang mit dieser Band einfach anders gedeutet werden - ein Fünkchen Humor und das gewisse Augenzwinkern könnten da nicht schaden!
Nachdem die Festivalauftritte im vergangenen Jahr beim WITH FULL FORCE und beim SUMMER BREEZE für schmerzende Lachmuskeln sorgen konnten, durfte man sich auch an diesem Abend auf allerlei Blödsinn, Bühnenhampeleien und dennoch richtig gute Musik freuen!

Die zwar abgeteilte, aber dennoch ordentlich gefüllte Garage erwartete die Band mit großer Spannung: Welche Bühnengimmicks wird es zu bewundern geben? Welche Songs aus den älteren Tagen wird KNORKATOR zum besten geben? Wen wird Stumpen heute Abend zur Sau machen? Spielt Buzz-Dee seine Gitarre eigentlich selbst? Fragen über Fragen, die in den folgenden gut zwei Stunden alle ihre Antworten erhalten würden!
Nach dem die schräge Hintergrundmusik verstummt war, eröffnete man mit "Hymne", dem Opener des aktuellen Albums passend den Abend. Stumpen gab sich zu Beginn im quietschegelben "Kill Bill"-Ganzkörperanzug, der ihn aber natürlich in der Folge des Abends nicht lange kleiden sollte - schon am Ende vom darauffolgenden "Schwanzlich Willkommen" entledigte sich der Frontmann mit der Falsett-Stimme mit Hilfe seines Kompagnons Alf Ator seiner überflüssigen Garderobe und trug von diesem Augenblick an lediglich ein schwarzes SM-Lederhöschen und einen...Schal. Dieser war aber auch nach "Ding Inne Schnauze", bei dem Alf seine mobile Keyboard-Armada an einem Rollator (!) geschnallt, passé, und seine etwaiges Halsleiden war dem schrägen Vogel erst mal egal. Stimmlich merkte man ihm jedenfalls nix an.

Und klar, auch das Publikum bekam wie stets sein Fett ab: Im "wunderhübschen Saarbrücken" tummelte sich einiges an "Jeschmeisse" in der ersten Reihe, bei der die auserkorene, aber schüchterne Janina dann einfach mal "Schuld" hatte. Und auch die später vom Auditorium aus Stumpens Gedichtszyklen vorgelesenen Zeilen ("Du entschuldige, I kenn di") sowie die hervorgehobene Fan-Familie Kaschinski (hoffentlich richtig geschrieben!?) zeugten von reger Einbindung des Publikums - Blödeleien und Spass gab es somit zwischen den Songs zuhauf!

Die Setlist bot auch weitere Schmankerl: Von "Du Nich", "Mich Verfolgt Meine Eigene Scheisse", "Ich Hasse Musik", "Der Ultimative Mann", "Schmutzfink", dem "Werwurm", "Eigentum" und den neuen Songs "L" und "Konrad" gabs weiterhin einen feinen Querschnitt durch das Schaffen KNORKATOR´s. Und ja, eine KNORKATOR-Show hält auch Gänsehaut parat: "Weg Nach Unten" sorgte kurz vor der Zugabe für solch einen Moment, bevor "Wir Werden Alle Sterben" noch einmal vor der kleinen Verschnaufpause die Garage zum Chor mutieren liess.

Ein wenig moderater ließ man es dann in der Zugabe beginnen; es wurde erst einmal die "Absolution" erteilt. Aber dann: "Böse" gehört selbstfverfreilich in JEDE KNORKATOR-Setlist und das abschliessende "Ma Baker" brachte letztendlich noch einmal jedes Tanzbein auf Parkett - hierbei stellten Stumpen und Alf noch einmal im Hintergrund der Bühne das Wimbledon-Finale von ´85 zwischen Becker und Lendl nach. Sieger? Das Publikum! Denn nach zwei vollgepackten Stunden mit Hits, Nonsense und schrägem Humor hat an diesem Abend wirklich NIEMAND sein Kommen bereut! (Brix)

Danke an Klaus für die Bilder!

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