The Winery DogsÜber die aktuelle WINERY DOGS Scheibe habe ich ja bereits berichtet, und wie ich es da bereits vermutet hatte, kommen die Songs live wesentlich besser rüber. Für ihre erste Deutschlandshow gastierten THE WINERY DOGS am Samstag dem 08.09.2013 in der gut gefüllten Garage in Saarbrücken und rockten, was das Zeug hielt. Als Vorband wurden THE SIXXIS verpflichtet, die ebenfalls einen gelungenen Auftritt hinlegten.

THE SIXXIS

Auf den ersten Blick könnten THE SIXXIS rein vom Aussehen her eine einfache Rockband sein. Doch diese fünf Jungs bieten anspruchsvollen Prog-Rock/Prog-Metal und waren unter anderem bei der letzten WISHBONE ASH Tour der Opening Act. Auch als Opener für THE WINERY DOGS liefern sie eine gute Show ab. Durch die etwas zugestellte Bühne hat die Band leider nicht genügend Platz um sich ausgiebig zu bewegen, wodurch die Show ein wenig leidet. Eine große Show brauchen THE SIXXIS aber auch nicht, die musikalische Klasse reicht voll und ganz. Ich selbst bin normalerweise nicht der große Prog-Fan, THE SIXXIS spielen für mein Empfinden aber nicht zu verzwackt, und es besteht noch genügend Melodie. Somit haben sie auch mich überzeugt, und auch der Rest der Garage hatte seinen Spaß. Die Songs heizten dem Publikum ein, besonders der etwas spezielle Stil der Band dürfte vielen Gefallen haben. So erinnerten mich einige Gitarrenmelodien sogar etwas an LONG DISTANCE CALLING, auch wenn diese recht wenig mit Prog zu tun haben. Die Bassmelodien von Mark Golden waren selbst für mich als Gitarrist umwerfend, Vladdy's Gesang ist ebenfalls etwas ganz Besonderes, und für das letzte Stück ließ er dann auch seine Sonnenbrille von der Nase gleiten. Nach den regulären 45 Minuten war Schluss, und die Band gab noch fleißig Autogramme am Merch-Stand. Eine gute Vorband, die keinesfalls nervte, sondern die Wartezeit auf THE WINERY DOGS eher verkürzte. Sollten THE SIXXIS weiterhin ihren Kurs beibehalten, dürften nicht nur Prog-Fans Gefallen an ihnen finden.


THE WINERY DOGS

Um Punkt 20:30 Uhr starteten dann THE WINERY DOGS mit „Elevate" in ihr Set, welches das Konzert gekonnt rockig einleitete, und somit hatte die Band das Publikum direkt im Griff. Mit „Criminal", wurde anschließend ein Midtempo-Song präsentiert, der aus irgendeinem Grund nicht auf dem aktuellen Album gelandet ist. Der erste Teil des Sets bestand vorwiegend aus rockigen Nummern, die durch Billy Sheehans Bass live wesentlich mehr Druck hatten. Stimmlich ging Richie Kotzen nicht ganz so hoch wie bei den Studioaufnahmen, oder zumindest für mich klang es nicht so „weich gespült". Nach dem grandiosen Groover „Time Machine", wurde es dann bei „Damaged" erst einmal etwas ruhig, und auch hier war der Gefühlsfaktor live höher als auf der Studioversion. Nach dem von einem grandiosen Bassintro eingeleiteten „Six Feet Deeper" gab es erst einmal mit einem Drumsolo von Mike Portnoy auf die Ohren. Nachdem dieses unter tosendem Applaus beendet wurde, wurde mit „The Other Side" ein weiterer Höhepunkt des Albums gespielt. Das darauf folgende, leidenschaftliche Basssolo von Billy Sheehan war ebenfalls nicht zu lange und beeindruckte mit Sicherheit ziemlich jeden in der Halle. Live habe ich ein solches bisher noch nie erlebt, und ich muss sagen, dass dieses hier wirklich was ganz Besonderes war. Neben den Eigenkompositionen der Band präsentierte Richie Kotzen solo mit einer Akustikgitarre noch den POISION Song „Stand", und einer seiner eigenen Songs „You Can´t Save Me" wurde ebenfalls gespielt. Mit „Shine" wurde auch ein Song von MR. BIG gespielt, somit waren fast alle Mitglieder versorgt. Ein DREAM THEATER Song blieb aus, was aber auch einfach nicht gepasst hätte. Nach einem Gitarrensolo von Richie wurde es bis zum Zugabenteil sehr ruhig. Durch „Regret" wurde das reguläre Set um kurz vor 22 Uhr beendet, dabei spielte Richie das Keyboard selbst, was ihm tosenden Beifall unter den weiblichen Fans einbrachte. Mit dem ELVIN BISHOP-Song „Fooled Around And Fell In Love" wurde auch der Zugabenblock recht ruhig begonnen, bevor es mit „Desire" anschließend wieder rockiger zuging. Live ist dieser Song wirklich unschlagbar, und genau so wurde er auch von dem Publikum aufgenommen.

Richie Kotzen Mike Portnoy

Obwohl der Ausstieg von Mike Portnoy bei DREAM THEATER noch nicht so lange her ist und es THE WINERY DOGS folglich noch nicht so lange gibt, bildet die Band auf der Bühne eine gute Einheit. Man könnte annehmen, sie spielen schon eine Ewigkeit zusammen, Profis eben. Für die Solos hielten sich die drei Musiker außerordentlich zurück. Hier und da wurde mal ein wenig mehr Bass oder ein längeres Gitarrensolo eingebaut, aber an keiner Stelle störte dies. Daran lässt sich wohl auch festmachen, dass die Band nicht einfach nur ein Projekt ist, wo jeder Musiker zeigt, was er so kann, sondern eine wirkliche Band, wie es Mike bereits in mehreren Interviews erwähnt hat. Auch über den Sound gab es nichts zu meckern, nicht zu laut und nicht zu leise, alles hat wunderbar gepasst.

The Winery Dogs Billy Sheehan

Ein sehr gelungener Abend, der darauf hoffen lässt, dass diese Band noch weitere Alben veröffentlichen wird und auf Tour geht. Auch wenn das Album bei meiner Kritik ganz gut abgeschnitten hat, muss ich noch dazu sagen, dass die Songs live eine ganz andere Hausnummer sind! Also nichts wie hin, wenn THE WINERY DOGS in der Nähe unterwegs sind! (Pascal)

Setlist THE WINERY DOGS:
Elevate
Criminal
We Are One
One More Time
Time Machine
Damaged
Six Feet Deeper
The Other Side
You Saved Me
Not Hopeless
Stand
You Can't Save Me
Shine
I'm No Angel
The Dying
Regret
Fooled Around And Fell In Love
Desire

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