The Ocean + Bitterness Exhumed (01.06.2013, Saarbrücken)

The_Ocean_BE_KlKlubSo kann´s kommen! Nicht nur, dass THE OCEAN kürzlich ein Kracheralbum rausgehauen haben, welches nicht nur konzeptionell seinesgleichen sucht, nein: Es gibt dann doch noch glückliche Fügungen auf dieser Welt!
Beispielsweise der Umstand, dass der neue ozeanische Live-Bassist Camillo Lloyd Petrov aka Christian Breuer aus der saarländischen Ecke stammt und THE OCEAN einen Tag später "nur" den Katzensprung nach Luxemburg zum Support von MASTODON machen mussten.
Dies konnte man in der Summe dazu nutzen, dem Kleinen Klub der Garage in Saarbrücken kurzfristig einen Besuch abstatten zu können - und das mit den lokalen Hopefuls BITTERNESS EXHUMED als Support. Und das Ganze dann auch noch an einem Samstag Abend.
Also wenn das keine rauschende Ballnacht werden würde!


BITTERNESS EXHUMED
Und die begann bereits recht früh: Noch vor 20 Uhr musste das saar-pfälzische Projekt (ja, in der Musik ist alles möglich!) BITTERNESS EXHUMED auf die Bretter und den Laden in Schwung bringen. Dies wollte Frontmann Seb vor allem durch starke Publikumspräsenz in den ersten Reihen erreichen und forderte die ca. 80 bereits Anwesenden vehement vor die Bühne - meinem Geschmack allerdings ein wenig ZU nachdrücklich und nervig - dies schreckte dann eher auch die potentiell Interessierten davon ab, ihm seinem Wunsch nachzukommen.
Ausserdem bin ich mir sicher, dass die Leute im Laufe der Show von ganz alleine nach vorne gekommen wären: Das Quintett hämmerte nämlich den Großteil des aktuellen Albums "A Place Of Many Ghosts" durch die PA und konnte mit der Mischung aus Core-, Doom- und Sludge-Elementen absolut überzeugen! Egal ob "Of Solid Sense And Loving Hearts", "Unreflected" oder "White Shores": Die Band brannte ein energetisches Riff- und Groove-Feuerwerk ab und brachte die Meute im Kleinen Klub schon mehr als nur auf Betriebstemperatur.
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THE OCEAN
Die multinationale Truppe hatte dann keinerlei Mühe, den angesetzten Spannungsbogen weiter auszuführen und sogar in schwindelerregende Sphären zu treiben - und das ganz ohne Filmprojektion, die der begrenzte Platz im Kleinen Klub leider nicht ermöglichte. Der Unterwassertrip "Pelagial" wurde nahezu komplett am Stück dargeboten, bis auf den Knüppel-Track "Bathyalpelagic III: Disequillibrated" zog man das Konzept gnadenlos durch und setzte die auf Scheibe schon sehr geile Reise auch auf der Bühne fast in Perfektion um.  Die Doom-Apokalypse bei "Benthic: The Origin of Our Wishes" versetzte mich tatsächlich auf den tiefstmöglichen Punkt der Unterwassersphäre, Wahnsinn!

Aber natürlich sollten auch die Fans der älteren Scheiben auf ihre Kosten kommen: Die "Heliocentric"-Scheibe wurde mit dem Doppelpack "The Origin Of Species" und "The Origin Of God" berücksichtigt; "Anthropocentric" bekam mit dem Titeltrack und "The Grand Inquisitor I & II" seine Würdigung. Hierbei war zu erkennen, dass die Band ein wenig befreiter aufspielen konnte; wohl von den Zwängen des strikten "Pelagial"-Konzepts befreit - da wurde dann auch mal die Theke erklommen und wild mit den Gitarrenhälsen geschwungen.

Alles in allem eine sehr intensive Performance, die noch ein gutes Stück lang im Gedächtnis nachhallen wird - THE OCEAN sind und bleiben eine absolute Ausnahmeband! (Brix)

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Kategorie: Konzerte